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Beichte ohne Sündenbekenntnis?

Datum:
13. Juli 2016

Die Beichte geht auf Jesus selbst zurück: „Wem ihr die Sünden nachlasst, dem sind sie nachgelassen …“. In der Bibel lesen wir an vielen Stellen, dass Jesus den Menschen ihre Sünden verzeiht. Für mich ist die schönste Sündenvergebung Jesu kurz vor seinem eigenen Tod, als er dem mit gekreuzigten Schächer sagt: „Heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein.“ Jesus hat bei den Sündenvergebungen aber nie nach einem Schuldbekenntnis gefragt. Er hat nicht verlangt, dass die um Vergebung bittenden Menschen erst mal berichten, was sie alles so angestellt haben, sondern er hat sich ihnen liebevoll zugewandt und ihnen ihre Schuld vergeben, sie von ihren Sünden befreit. Warum besteht die Kirche bei der Beichte auf ein Sündenbekenntnis? Ohne Sündenbekenntnis keine Vergebung. Wenn man mit Menschen über die Beichte spricht, stellt man doch immer wieder fest, dass eben gerade das Sündenbekenntnis viele vom Beichten weggebracht hat. Menschen haben bei der Beichte in diesem Punkt schlechte Erfahrungen gemacht, die dazu geführt haben, dass sie das Sakrament nicht mehr empfangen.

 

Antwort von Weihbischof Dr. Schwaderlapp (PDF)