Werkstattverfahren zum Bildungscampus

Werkstattverfahren

Eine Schule für alle – das soll der Bildungscampus des Erzbistums Köln im Stadtteil Köln-Kalk werden. Um diesen Gedanken direkt von Anfang an umzusetzen, hat das Erzbistum ein Werkstattverfahren organisiert, bei dem Fachleute und Interessierte ihre Ideen für die neue Schule einbringen konnten.

Ziel des Werkstattverfahrens

Das Werkstattverfahren sollte die Ideen der zukünftigen Nutzer, Nachbarn und Partner direkt in das Projekt einbinden und mit den bereits bestehenden Ideen der Experten kombinieren. Auf diese Weise entsteht eine intensiv vernetzte Schule, die Kinder und Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten vom Kindergarten bis in den Beruf begleitet und ihnen vielfältige Chancen eröffnet.

 

Rückblick: Zusammenfassung der Ergebnisse

Werkstattgespräch: Ideen der Menschen vor Ort als Fundament

Köln. Die ersten Steine für den Bildungscampus, den das Erzbistum in Köln-Kalk realisieren möchte, sind gesetzt: Beim Werkstattgespräch am Freitag, 30. November 2018, im ehemaligen Klarissenkloster Kalk fügten Bürger und Vertreter von Institutionen aus dem Stadtteil gemeinsam mit dem Projektteam des Bildungscampus symbolisch grundlegende Bausteine der neuen „Schule für alle“ zusammen.

Die Basis bildeten sechs „Eckpfeiler“, die das Projektteam aus den bisher in den Gesprächen gesammelten Ideen zusammengestellt hatte. Diese sollen bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Projekts als Orientierung dienen:

  • „Vielfalt annehmen und gestalten“
    eine Schule im und für den Stadtteil. Dieser Leitsatz fasst sowohl pädagogische Überlegungen für den Unterricht und den Schulalltag als auch Ideen für sinnvolle Kooperationen mit externen Partnern zusammen.
  • „Kinder an die Hand nehmen von Anfang an“
    Das bedeutet, dass mit Hilfe des Bildungscampus und den zugehörigen Partnern junge Menschen insbesondere an den wichtigen Übergangspunkten von der KiTa zur Grundschule, von der Grundschule in die Gesamtschule und von der Schule in den Beruf intensiv begleitet werden. Dazu dienen beispielsweise klassenübergreifende Projekte zwischen Grundschule und Gesamtschule, die auf den Übergang von einer in die andere Schulform vorbereiten. Und auch vorschulische Angebote sollen in den Blick genommen werden. Auf diese Weise sollen die Kinder Orientierungshilfe bekommen und das Risiko von Brüchen in der Entwicklung verringert werden.
  • „Alle kommen an ihr Ziel“
    Dieses Motto steht für die Schaffung von individuellen Lernwegen, die sich an den Interessen und Talenten eines jeden Kindes orientieren.
  • „Bildung und Leben“
    nimmt die Ganztagsbildung in den Blick: Schule und Übermittagsbetreuung sollen nicht einfach nur nebeneinander existieren, sondern gemeinsame Bildungs- und Erziehungsziele verfolgen. So soll insgesamt die pädagogische Qualität gesteigert werden. Darüber hinaus soll die Schule bewusst als Lern- und Lebensraum wahrgenommen werden.
  • „Ein Netzwerk für jedes Kind und seine Familie“
    Im Zentrum stehen hier die Möglichkeiten der pädagogischen Unterstützung, die mit Hilfe von lokalen Partnern über den Schulalltag hinaus geschaffen werden. Die Sonderpädagogen der Schule koordinieren dabei das Netzwerk der Angebote, zum Beispiel im Bereich Schulpsychologie oder der ambulanten Hilfen. Zum anderen soll bewusst das familiäre Umfeld der Kinder angesprochen werden, beispielsweise mit einem Elterncafé in der Schule. Dort könnten sich Eltern austauschen, Kontakte knüpfen und sich professionell beraten lassen. Bei Bedarf können für Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund Dolmetscher hinzugezogen werden oder ein Sprachlernangebot für Eltern geschaffen werden. Darüber hinaus gibt es Überlegungen,schon Vorschülerinnen und Vorschüler in enger Kooperation mit den Kindertagesstätten in Deutsch zu fördern.
  • „Gemeinsam im Stadtteil Schule machen“.
    Der Stadtteil soll die Schule als lebendige Bereicherung verstehen. So könnte die musikalische Erziehung den örtlichen Vereinen zugutekommen, beispielsweise im Karneval. Denkbar sind auch Kooperationen im sportlichen Bereich. Es soll zudem aktive Kooperationen mit den anderen Schulen des Stadtteils geben.

Aufbauend auf diesen Eckpfeilern diskutierten die Teilnehmer noch fehlende Bausteine, die notwendig sind, damit die neue Schule vor Ort auch wirklich funktioniert und den Bedürfnissen des Stadtteils gerecht wird. Die Ideen der Menschen vor Ort bilden damit das Fundament, auf dem der Bildungscampus steht.

Um für den Dialog mit den Kooperationspartnern und Nutzern auch in Zukunft eine stabile Plattform zu haben, wurde auf der Veranstaltung außerdem die Bildung einer Interessensgemeinschaft angeregt. Mit ihren Ideen und Ratschlägen soll die neue Vereinigung perspektivisch die Integration der neuen Schule in den Stadtteil fördern.