Visitation des Weihbischofs am Gymnasium Marienberg

Mit einem festlichen Gottesdienst hat am Donnerstag , 29.06.2017 die Visitation des Gymnasiums Marienberg durch den Weihbischof Dominik Schwaderlapp begonnen.  

Weihbischof  Dominik Schwaderlapp  kennt nicht nur Neuss, er war Kaplan an St. Marien, und auch die Kapelle, deren Altar er -Joachim Kardinal Meisner - Alt-Erzbischof von Köln assistierend-  einweihte, sondern auch Marienberg sehr gut, visitierte er die Schule doch  bereits als Generalvikar des Erzbistums Köln im Jahre 2008.

Im Anschluss an die Messe segnete Dominik Schwaderlapp den neuen naturwissenschaftlichen Trakt, der für 3 Millionen Euro neu errichtet wurde. Anschließend sprach der Weihbischof mit der Schulleitung und einem ausgesuchten Personenkreis im Dienstzimmer des Direktors, J. Burdich.

Alle fünf Jahre schreibt das Kirchenrecht einen solchen Besuch des Bischofs in den Gemeinden seiner Diözese vor. Der Sinn einer solchen Visitation besteht weniger in der Kontrolle, als vielmehr darin, dass ein Bischof mit der Situation der Gläubigen seines Bistums vertraut bleibt. Deshalb ist es sinnvoll, nicht möglichst viel Ausgefallenes zu organisieren, sondern den Bischof Einblick in alltägliches Leben gewinnen zu lassen. Als Nachfolger der Apostel steht ein Bischof außerdem unter dem Auftrag Jesu Christi an Petrus, seine Brüder und Schwestern im Glauben zu stärken (cf. Lk 22,32).

In diesem Jahr feiert das Gymnasium Marienberg sein 160-jähriges Bestehen. An dieser traditionsreichen, monoedukativ geprägten Schule hat somit die Förderung von jungen Mädchen und Frauen von Anfang an den höchst möglichen Stellenwert gehabt. Dabei hat sich gezeigt, dass die in der Forschung nachgewiesene, deutlich höhere Förderungsmöglichkeit von jungen Frauen an monoedukativen Schulen auch zu entsprechenden Erfolgen führt. Im Anhang verweisen wir auf die Forschungsergebnisse neuerer Studien und Links zu den Publikationen in diesem Kontext, die dies belegen.

Deshalb ist es auch ein deutliches Zeichen, dass in diesem Jahr die Neueinweihung des mit einem Investitionsvolumen von rund 3 Mio.Euro komplett modernisierten und umgebauten naturwissenschaftlichen Trakts ein weiteres unübersehbares Zeichen für die Stärkung von Frauen in den Naturwissenschaften und der Technik gesetzt worden ist.

Der neue Trakt des Schulgebäudes wird von den Schülerinnen des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg sowie – im Fachbereich Biologie – auch von den Schülerinnen des Erzbischöflichen Berufskollegs Marienberg benutzt.

 „Im erzbischöflichen Gymnasium Marienberg haben 19 Schülerinnen der Jahrgangsstufe zehn für das nächste Schuljahr Physik als Leistungskurs gewählt. Eine bemerkenswerte Quote - für ein reines Mädchengymnasium“.

Die Bedingungen für die naturwissenschaftlich interessierten Marienberg-Schülerinnen , so die NGZ weiter,  habe das Erzbistum Köln als Träger gemeinsam mit der Stiftung "Waisenhaus St. Anna", seit Gründung der Schule vor 160 Jahren deren verlässlicher Begleiter, durchgreifend verbessert. "Nur" neun Monate habe die Schulgemeinde zusammenrücken, Dreck und Lärm ertragen müssen, monatelang habe  der Unterricht in Chemie, Physik und Biologie nur als "Trockenübung" ohne Experimentiermöglichkeit stattfinden können.

Der Neusser Architekt Richard Wichmann, der bereits 17 Schulen saniert oder erweitert hat berichtete, die Herausforderung in ein inzwischen fast 50 Jahre altes Gebäude die gesamte Technik einzubauen sei enorm gewesen.  Von den Veränderungen seien nur 25 Prozent zu sehen, so Wichmann, der Rest  Technik sei in in Decken oder Wänden integriert. Monsignore Guido Assmann und Ferdinand Wilhelm Thywissen von der Stiftung St. Anna freut die Fertigstellung. Seit dem Bau des Forums Marienberg vor einigen Jahren, erinnert Thywissen, wurde fast ausschließlich in den Brandschutz investiert. "Das hat uns lange gefordert, ohne dass man etwas Neues sieht" so  Thywissen.

Die umfangreiche Baumaßnahme ist in Zusammenarbeit der Stiftung Waisenhaus St. Anna, der Schule Marienberg und dem von ihr mit der Durchführung beauftragten Architektenbüro Wichmann sowie der Schul- und Bauabteilung des Erzbischöflichen Generalvikariats Köln erfolgreich durchgeführt worden. Sie hat lediglich ein Dreivierteljahr in Anspruch genommen. Der neue Trakt des Schulgebäudes wird von den Schülerinnen des Erzbischöflichen Gymnasiums Marienberg sowie – im Fachbereich Biologie- auch von den Schülerinnen des Erzbischöflichen Berufskollegs Marienberg genutzt.

Das Gymnasium Marienberg hat eine lange und überaus erfolgreiche Tradition in der gezielten Förderung von Mädchen in den Disziplinen der Naturwissenschaften und in affinen Fachbereichen. Regelmäßig, das heißt in jedem Schuljahr der Oberstufe, finden hier Leistungskurse in den Fachbereichen Chemie, Physik und Biologie statt, ebenso in der Mathematik. So kann die Schule auf eine überdurchschnittlich hohe, regelmäßige Beteiligung an den unterschiedlichsten Wettbewerben regionalen und überregionalen Zuschnitts verweisen, die auch jeweils zu einem überdurchschnittlich erfolgreichen Gewinn von Bestplatzierungen geführt haben.

Dazu gehören die regelmäßige Teilnahme an den Wettbewerben Jugend forscht und Schüler experimentieren, an den internationalen Olympiaden ICHO/IBO und IPHO, an der Dechemax, an IJSO, dem Wettbewerb bio-logisch, am Informatik-Biber, und als Gewinnerinnen des renommierten Dr. Hans Riegel Fachpreises. Stellvertretend für die zahlreichen Marienberg Schülerinnen, die Preise unter den ersten drei Platzierungen eines Wettbewerbs gewonnen haben, seien hier für die letzten fünf Jahre folgende Preise, die auf überregionaler Ebene erworben wurden, genannt:

2011

• Dr. Hans Riegel Fachpreis Laura Gayk 2. Preis in Chemie
• Landeswettbewerb Jugend forscht: Caroline Busch und Laura Gayk 3. Preis in Chemie
• Landeswettbewerb Jugend forscht: Katharina Lowinski und Lisa Tegeler 3. Preis in Physik

 2012     

• Dr. Hans Riegel Fachpreis Anna Hützen  3. Preis in Physik
• Landeswettbewerb Jugend forscht: Vivien Kohlhaas 3. Preis und Sonderpreis in Physik außerdem wird Vivien in der Feierstunde des Landeswettbewerbs als 9fache Jufo–Teilnehmerin (bundesweit einmalig) von Dr. Sven Baszio, dem Geschäftsführer der Stiftung Jugend forscht, besonders geehrt. 

2013     

• Karl von Frisch Abiturpreis des VBIO Caroline Heimes

2014     

• Landeswettbewerb Schüler experimentieren: Anna Balzer und Anna – Katharina Scholz 3. Preis in Physik und Sonderpreis Mobilfunk
• Landeswettbewerb Jugend forscht: Alina Tegeler und Katharina del Moral 3. Preis in Physik und Sonderpreis Innovation für Behinderte

2015     

• Landeswettbewerb Jugend forscht: Marie Brück und Julia Schumann 2. Preis in Chemie
• Landeswettbewerb Jugend forscht:  Anna – Katharina Scholz 2. Preis in Physik

2017    

• Teilnahme am Landesseminar der IChO 2017: Anja Ohligschläger war unter den besten 20 des Landes bei der Internationalen Chemie Olympiade

Der komplett neu gestaltete naturwissenschaftliche Trakt von Marienberg bietet den Schülerinnen zahlreiche Möglichkeiten für die erfolgreiche Vermittlung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. Alle Räume verfügen über Smartboards mit interaktiven Displays (touchscreens)und jeweils Dokumentenkameras, die es gestatten, die Entwicklung einzelner gedanklicher Schritte oder den Fortgang eines Experiments mühelos in allen Etappen zu dokumentieren und präsentieren.

Ein zusätzlicher Chemieraum kam hinzu, so dass die Schule nun über zwei Chemieübungsräume, drei Biologiefachräume (u.a. einen Übungsraum und einen Mikroskopierraum), einen Physikübungsraum, einen Physikhörsaal und einen Fachraum, der von allen drei Fachschaften genutzt werden kann, verfügt. Alle Räume wurden mit SMART Boards 4000 series interactive display, 84“ Zoll, Whiteboards und Dokumentenkameras am Lehrertisch ausgestattet.

In den vier Übungsräumen wurden Deckenversorgungssysteme installiert, so dass Schülerübungen flexibel gestaltet werden können. Außerdem sind die Tische frei positionierbar, damit kooperative Lernformen möglich sind.

Neu eingerichtet und damit im Raum Neuss und Umgebung herausragend , wurde ein Schülerlabor, in dem die Schülerinnen die für die Anfertigung von Facharbeiten und ´Jugend forscht´ – Arbeiten notwendigen Experimente planen, durchführen und an Computern auswerten können.

In den Übungsräumen wurde jeweils eine Wandseite mit einer stabilen Magnettapete ausgestattet, so dass z.B. Plakate, die von den Schülerinnen angefertigt werden, gut sichtbar und leicht aufgehängt werden können. Weiterhin gibt es im Naturwissenschaftlichen Gang 5 große beleuchtete Vitrinen, die zum Teil als Ausstellungsfläche für Schülerarbeiten genutzt werden können.

Der neu eingerichtete Informatikraum ist mit einer ActivWall von Promethean inklusive Dokumentenkamera ausgestattet, so dass die Schule jetzt über vier Informatikräume verfügt.

-gru-