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Rückblick auf 10 Jahre Offener Ganztag - Forderungen an Politik:10 Jahre Offener Ganztag - Politik und Kirche ziehen Bilanz

Diözesanadministrator und Ministerin Löhrmann, Bild: pek/sam
Datum:
30. Aug. 2014
Von:
StA Kommunikation/ sam
Rückblick auf 10 Jahre Offener Ganztag - Forderungen an Politik

Erzbistum Köln. 10 Jahre Offener Ganztag im Grundschulbereich (OGS) – ein Anlass Bilanz zu ziehen und auf Erreichtes zurückzublicken, aber auch kritisch die Rahmenbedingungen zu hinterfragen und eine Verbesserung einzufordern. Im Gespräch mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann bei der Jubiläumsveranstaltung und Fachtagung „10 Jahre OGS im Grundschulbereich – 10 Jahre SchulTag“ wies der Diözesanadministrator des Erzbistums Köln, Dr. Stefan Heße, sowohl auf den großen Erfolg in dem Bereich in den letzten Jahren hin, merkte aber auch kritische Umstände an: „Es ist für uns als Kirche eine große Herausforderung, unter den gegebenen politischen Rahmenbedingungen qualifiziert und zum Wohl der Kinder in Offenen Ganztagsgrundschulen mitzuarbeiten.“

 

Das Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V., die Abteilung Jugendseelsorge und der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistums Köln hatten am 30. August zu der Veranstaltung über 450 Teilnehmer ins Maternushaus eingeladen. Im Erzbistum Köln gibt es über 200 Offene Ganztagsangebote in Grundschulen in katholischer Trägerschaft. Seit 2004 bieten das Bildungswerk der Erzdiözese Köln und seine Einrichtungen für Erwachsenen- und Familienbildung Qualifizierungen für Mitarbeitende in der OGS an. Über 5000 Absolventen haben in mehr als 15.000 Unterrichtsstunden das vielfältige Qualifizierungsangebot „SchulTag“ genutzt und damit den Qualitätsstandard des Betreuungsangebotes von Grundschulkindern verbessert.

 

Heße zeigte sich auf der Veranstaltung stolz in Hinblick auf das Engagement und den Erfolg der Mitarbeitenden in den Eichrichtungen des Offenen Ganztags im Erzbistum Köln. Von der Politik forderte er allerdings noch deutlich mehr Unterstützung, Verlässlichkeit und Dauerhaftigkeit. „Wir sehen gerade in der täglichen Arbeit, wie schwierig der Spagat zwischen den Ansprüchen, die wir in Hinblick auf das Wohl der Kinder haben, und den äußeren Rahmenbedingungen ist“, so der Diözesanadministrator. Es mangele beispielsweise an landesweiten Qualitätsstandards. Auch fehlende finanzielle Mittel erschwerten die Bereitstellung von qualifiziertem Personal und einer sachgemäßen Ausstattung von Räumlichkeiten. Im Hinblick auf das Engagement der Kirche im OGS-Bereich halte er es mit Papst Franziskus: Kirche müsse an die Ränder gehen und in der Gesellschaft präsent sein. Für die Kirche bedeute dies eine Änderung der Perspektiven: Die Kinder kämen nicht mehr, wie früher, nach der Schule ins Gemeindehaus – dafür komme die Kirche jetzt zu den Kinder in die Schule.

 

Ministerin Löhrmann lobte in ihrer Rede das Engagement des Erzbistums im Bereich der Qualifizierungsarbeit für den Offenen Ganztag: „Herzlichen Dank für Ihr Engagement. Und sie dürfen sich bitte hier einmal selbst beklatschen“. Rückblickend habe man die anfänglichen Schwierigkeiten bei der Einigung zwischen Politik und Kirche bei dem Thema OGS weitestgehend beilegen können. Hinsichtlich zukünftiger Maßnahmen seitens der Landesregierung blieb sie zurückhaltend optimistisch: „Ich kann ihnen nicht versprechen, die angemahnten Forderungen kurzfristig umzusetzen, aber wir sind auf dem Weg.“ Sie betonte, dass die Landesregierung den bedarfsgerechten Ausbau des Ganztags weiter fortsetzen werde. Die Qualitätsentwicklung bleibe eine zentrale Aufgabe und wichtiger Baustein der Schulentwicklung.

 

Auch Diözesanadministrator Heße betonte, dass man zum Wohle der Kinder an einem Strang ziehen müsse: „Trotz des beschriebenen Zustände wollen wir als katholische Kirche weiterhin zur hohen Qualität der Angebote beitragen und sehen uns als Partner der Kinder und der Fachkräfte im Offenen Ganztag wie auch der politisch Verantwortlichen.“

  

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