Erzbischof Woelki zu Besuch in Heimatpfarrei

Pressekonferenz in St. Bruder-Klaus

18. September 2014 StA Kommunikation/ sam, dr, epd, KNA, dpa

Im Pfarrsaal von St. Bruder Klaus, der Gemeinde seiner Kindheit und Jugend im Kölner Stadtteil Mülheim, erzählte der ernannte Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki der versammelten Presse am Mittwoch ein paar Anekdoten aus seiner Kindheit. "Wir hatten ein sehr lebendiges kirchliches Leben mit einer sehr guten Jugendarbeit", erinnert sich Woelki über seine Zeit in der Heimatpfarrei. Als Kind, als Messdiener und später als Jugendgruppenleiter habe er in seiner Gemeinde auf eine glückliche Weise eine "geschlossene, heilige, katholische Welt" erlebt, die ihm Halt und Orientierung vermittelt habe. Doch er wolle diese Zeit nicht zurückholen. Denn heute müssten in der kirchlichen Jugendarbeit in Konkurrenz zu anderen Freizeitmöglichkeiten neue zeitgemäße Formen gefunden werden.

 

Geboren wurde Woelki am 18. August. Nach dem Abitur und Wehrdienst begann er das Theologiestudium in Bonn und Freiburg. Kardinal Höffner weihte ihn 1985 zum Priester. Zunächst arbeitete er als Kaplan in Neuss und Ratingen. "Die Zeit als Kaplan war vor allem geprägt durch die Jugendarbeit. Das war eine wunderbare Zeit", so Woelki.

   

  

Nach der Kaplanszeit ernannte ihn der damalige Kölner Erzbischof Kardinal Meisner zum Geheimsekretär, 1997 wurde Woelki Direktor des Kollegiums Albertinum in Bonn und übernahm die Ausbildung der Priester des Erzbistums. Mit 46 Jahren erfolgte die Bischofsweihe, zunächst als Weihbischof in Köln. 2011 wurde Woelki zum Erzbischof nach Berlin berufen.

 

In Berlin wohnte Kardinal Woelki in einer Dachgeschosswohnung in einem mehrstöckigen Haus im Berliner Stadtteil Wedding, nutzte gerne die öffentlichen Verkehrsmittel oder sein Fahrrad und ging mit Gästen schon mal in den Imbiss nebenan. Bewusst ging er auf Kirchenferne und -kritiker zu. Seinen Lebensstil will Woelki auch mit seiner Rückkehr in Köln beibehalten. Seinen Haushalt wird er weitgehend selbst führen. Die Wohnung – in der 25 Jahre lang sein Vorgänger Joachim Kardinal Meisner gelebt hatte – ließ er von 260 auf 160 Quadratmeter verkleinern.

 

 

Die wichtigste Aufgabe sei für ihn als Bischof, "dem Evangelium ein Gesicht zu geben", so Woelki. Er sei kein Politiker, betonte er. "Meine Botschaft trägt den Namen Jesus Christus." Der christliche Glaube müsse jedoch zugleich Anschluss an die Gesellschaft halten. Das sei möglich, indem Kirche die Option für die Armen wahrnehme oder sich in Lebensschutz und Lebensrechtsfragen positioniere. Die Flüchtlingshilfe ist für ihn in seinem neuen Amt ein großes Schwerpunktthema. Seine Vereidigung in der Düsseldorfer Staatskanzlei am 18. September werde er dazu nutzen, das Gespräch darüber mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) zu suchen. Es reiche nicht aus, die Übernahme der Krankenkosten für Flüchtlinge zu regeln, so der Kardinal. "Es müssen auch Voraussetzungen für Familienzusammenführung und Unterbringung geschaffen werden."

 

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