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Trauerfeierlichkeiten im Kölner Dom:Gemeinsames Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes am 17. April

Notfallseelsorger tragen Text zu Engeln vor
Datum:
17. Apr. 2015
Von:
StA Kommunikation/ dbk, kna, sam
Trauerfeierlichkeiten im Kölner Dom

Mit dem "Requiem aeternam" von Gabriel Faure begannen am Freitag im Kölner Dom die zentralen Trauerfeierlichkeiten zum gemeinsamen Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen. Auf Einladung der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, fanden im Hohen Dom zu Köln die offiziellen Trauerfeierlichkeiten statt. Den ökumenischen Gottesdienst leiteten der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, und die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus.

 

"Bloße Worte sind zu schwach, Sie zu trösten“, sagte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki den rund 500 Angehörigen, die in den Dom gekommen waren. Ihnen solle Trost sein, dass "Sie nicht allein sind in diesen Stunden der Einsamkeit", so Woelki in seiner Predigt. Er gab zu, keine theoretische Antwort auf das schreckliche Unglück vom 24. März 2015 zu haben. Jedoch könne er auf eine Antwort zeigen, an die er selbst glaube: "auf den mit-leidenden Gott am Kreuz, die Auferstehung, auf Ostern, auf das ewige Leben." 

In den Kölner Dom waren rund 1.400 Gäste gekommen, darunter mehr als 500 Angehörige der Opfer, Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesratspräsident Volker Bouffier und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle. Die spanische Regierung wurde durch den spanischen Innenminister Jorge Fernández Díaz , die französische Regierung durch den Staatsminister für Verkehr, Meeresangelegenheiten und Fischerei, Alain Vidalies, vertreten. 

 

Auch Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, fand tröstende Worte für die im Dom Versammelten . "Gott selbst muss das Unbegreifliche zu seiner Sache machen", sagte sie in Ihrer Predigt. In dieser bezog sie sich auf den Satz aus einem Psalm der Bibel: "Gott, sammle meine Tränen in deinen Krug." Schmerz, Trauer und Verzweiflung seien bei Gott aufgehoben.

Für alle Gäste war ein kleiner Engel aus Holz auf die Plätze gelegt worden. Er solle stärken, ermutigen, Halt geben, hieß es in dem Text dazu, der von zwei Notfallseelsorgern vorgetragen wurde. Er lade ein, inmitten von allem, was zur Sorge, zur Klage und Trauer Anlass gebe, nach Quellen der Kraft und Bestärkung zu suchen. Nach dem Vortrag übergaben die beiden Notfallseelsorger symbolisch und stellvertretend für alle Trauernden je einen Engel an Frau Minister Pastor Julian, an eine Angehörige, an Minister Vidalies, an Lufthansa-Chef Spohr, an Bundespräsident Gauck und Ministerpräsidentin Kraft. Insgesamt wurden 300 Holzengel aus einer Behindertenwerkstatt im russischen Pskow verteilt, die von der "Initiative Pskow" der rheinischen Kirche getragen wird. Der Entwurf für die kleine kreuzförmige Figur stammt von dem Mülheimer Bildhauer Jochen Leyendecker. 

 

Nach dem ökumenischen Gottesdienst für die Opfer des Flugzeugopfers fand der staatliche Trauerakt statt. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bekundete den Angehörigen ihr Mitgefühl. "Auch mehr als drei Wochen nach dem Unglück und trotz zahlreicher technischer und psychologischer Deutungen bleibt doch die quälende Frage nach dem Warum", sagte sie im Kölner Dom. Auch Bundespräsident Gauck zeigte sich in seiner Ansprache erschüttert. "Es ist etwas zerstört worden, das in dieser Welt nicht mehr geheilt werden kann,"sagte er bei der Trauerfeier.  Er dankte den Helfern, insbesondere den französischen Bürgern nahe der Absturzstelle, für ihre große Unterstützung.

 

Der Kölner Dom war schon am Freitagmorgen geräumt und gesperrt worden.  Der Roncalliplatz und die Domplatte waren komplett abgeriegelt. Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde eine Fläche eingerichtet, auf der  Kränze und Trauergestecke abgelegt werden konnten.  Auf Großbildleinwänden auf dem Bahnhofsvorplatz und in der benachbarten Kirche St. Mariä Himmelfahrt konnte der ökumenische Gottesdienst und die Trauerfeier mit gefeiert werden.

 

Mehrere hundert Menschen nahmen dieses Angebot wahr und vernahmen so auch den tröstenden und zuversichtlichen, letzten Satz der Predigt von Kardinal Woelki: "Wenn wir einmal selbst unsere Augen schließen werden, dann werden wir auf ewig mit unseren Lieben gemeinsam sehen, dass Gott alle Tränen abgewischt hat, und dass die eigene einzigartige Welt jedes einzelnen Menschen, sein erster Kuss und ihr erster Schnee, seine Hoffnungen und seine Narben, niemals dem Vergessen preisgegeben, sondern von Gott auf ewig aufgehoben, gehütet und beschützt sind. Denn: Er bewahrt das Andenken – an unsere Angehörigen und dereinst auch an uns selbst. Ganz sicher."

 

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