Gottesdienst zum Weltfriedenstag mit Kardinal Woelki

Köln - Soldatengottesdienst - Feier im Kölner Dom

22. Januar 2015 StA Kommunikation Domradio/KL

Köln. Anlässlich des Weltfriedenstags hat Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki am Donnerstag einen Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom gefeiert. Etwa 1.200 Angehörige der Bundeswehr, der Bundespolizei und ausländischer Streitkräfte nahmen an der Feier teil. Diese stand unter dem vom Papst gewählten Motto zum Weltfriedenstag 2015: "Nicht länger Sklaven, sondern Brüder und Schwestern". In seiner Predigt kritisierte der Kardinal den Export deutscher Rüstungsgüter. Viele Menschen flüchteten derzeit vor der Gewalt, die mit Waffen aus der Bundesrepublik verübt würden.

 

Der Kölner Erzbischof erinnerte zudem daran, dass Frieden weit mehr sei als die Abwesenheit von Krieg. Er verwies dabei auf neue „Formen der Bedrohung und der Barbarei, die "uns seit dem Aufflackern ethnischer Konflikte in Europa und weltweit herausfordern." Der Terror als Form der Kriegsführung gegen zivile Opfer werde zu neuen Auseinandersetzungen um die Frage führen, wie ein gerechter Friede zu schaffen sei und welche Rolle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr zur Schaffung solchen Friedens und zur Verteidigung des Lebens haben werden, sagte Kardinal Woelki.

 

"Weit weg ist bisweilen näher als man denkt!"

In der Predigt mahnte Kardinal Woelki zudem an, dass im Zeitalter der Globalisierung die Nächstenliebe auch diejenigen umfassen müsse, die "in einem anderen Kontinent unter erbärmlichen Umständen die Kleider nähen, die ich auf der Haut trage oder das Kind, das auf den Müllbergen der Millionenstädte auf der Südhalbkugel die hochgiftigen Reste meines Mobiltelefons sammelt, um sie zu Geld zu machen. Weit weg ist bisweilen näher als man denkt! Nächstenliebe wird sich in einer globalisierten Welt mehr und mehr auch daran zeigen, wie wir wirtschaften und konsumieren." Die ferne Ungerechtigkeit müsse auch diejenigen betroffen machen, die "in friedlichen Auen in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe“ wohnen, so die Worte des Erzbischofs.

 

Den ersten Weltfriedenstag feierte Papst Paul VI. am 1. Januar 1968. Aus diesem Anlass finden seit 1975 zu Beginn jedes neuen Jahres international Veranstaltungen unter dem jeweiligen Motto des Papstes statt. In Köln wurde der erste Internationale Soldatengottesdienst 1977 mit dem damaligen Kölner Erzbischof Josef Kardinal Höffner gefeiert. Ausrichter ist das Katholische Militärdekanat Köln.

  

Predigt von Kardinal Woelki