Kardinal Woelki setzt auf Gastfreundschaft für Flüchtlinge

16. Oktober 2014 (PEK141016 - KAS)

Das Erzbistum Köln wird Unterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Das wurde heute bekannt gegeben. Derzeit werde mit den Regierungspräsidien geprüft, welche kirchlichen Immobilien Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden können. Kardinal Rainer Maria Woelki hat dies initiiert: „Flüchtlinge sind Menschen, die den Wechselfällen des Lebens ausgeliefert sind und oft dramatische Erfahrungen gemacht haben. Ich wünsche mir, dass das Erzbistum Köln dazu beiträgt, dass die vertriebenen und leidenden Menschen in Deutschland eine Bleibe finden, in der sie wieder zur Ruhe kommen können“.

 

Die Landesregierung NRW hatte um Unterstützung gebeten, denn sie sucht „mit Nachdruck weitere Unterbringungsmöglichkeiten, um Flüchtlinge angemessen und menschenwürdig unterzubringen“. Experten des Erzbistums Köln überprüfen nun, ob kirchliche Gebäude für Flüchtlinge geeignet sind oder dafür hergerichtet werden können.

 

Für den Kölner Erzbischof ist dieser Einsatz für Flüchtlinge ein Gebot der Stunde: „Jesus Christus hat klar gesagt, wir sollen Fremde und Obdachlose aufnehmen und auch Papst Franziskus fordert immer wieder, dass die Kirche an die Ränder geht. Ich setze und vertraue darauf, dass viele katholische Christen sich auf diesen Weg machen wollen“.

 

Daher will Kardinal Woelki nicht nur Gebäude zur Verfügung stellen: „Es gibt bei der Caritas schon ausgezeichnete professionelle Sozialarbeit für Flüchtlinge und großes Engagement in den Gemeinden, und ich hoffe, wir können noch mehr für Flüchtlinge tun“. Doch Kardinal Woelki ruft nicht nur Christen zum Einsatz auf, sondern fordert für die gesamte Gesellschaft eine andere Kultur: „Wir brauchen in Deutschland eine Willkommenskultur, die wirkliche Gastfreundschaft für Flüchtlinge erlebbar macht. Lassen wir die Flüchtlinge hier ankommen, sagen wir Willkommen und helfen wir ihnen bei der Integration in unsere Gesellschaft“.