Neuer Erzbischof für Kölns Partnerbistum Tokio

Erzbischof Tarcisius Isao Kikuchi - Weihbischof Schwaderlapp zu Besuch in Japan

15. Dezember 2017 Newsdesk/mac

Kölns Partnerbistum Tokio hat einen neuen Erzbischof. Der 58-jährige Steyler Missionar Kikuchi war bislang Bischof des japanischen Bistums Niigata. Der Kölner Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp nimmt als Vertreter des Erzbistums Köln an der Einführung Kikuchis am 16. Dezember teil. Dazu reist er vom 14. bis zum 17. Dezember nach Tokio.

 

Tokios neuer Erzbischof ist Steyler Missionar

Kikuchi stammt aus der japanischen Diözese Sendai. 1986 wurde er zum Priester geweiht. Als Steyler Missionar war er in Ghana als Ausbilder für seinen Orden tätig. Er repräsentierte außerdem die Caritas Japan bei internationalen Konferenzen. Papst Franziskus nahm den altersbedingten Rücktritt seines Vorgängers Peter Takeo Okada an und ernannte Kikuchi im Oktober zum Bischof der Erzdiözese Tokio.

 

„Tokyo-Sonntag“ und „Köln-Sonntag“

Die Bistumspartnerschaft zwischen den beiden Erzdiözesen haben Kölns damaliger Erzbischof Joseph Kardinal Frings und sein Amtsbruder Peter Tatsuo Doi 1954 ins Leben gerufen. Frings sah in ihr eine „Gemeinschaft des Betens und gegenseitigen Sich-Helfens“. Er wollte in Zeiten des deutschen „Wirtschaftswunders“ eine partnerschaftliche Gemeinschaft. Im Gründungsjahr spendeten die Katholiken aus dem Erzbistum Köln 300.000 DM und fünf Eisenbahnwaggons voll Sachspenden. Die Kölner waren nach dem Zweiten Weltkrieg selbst auf finanzielle und materielle Unterstützung angewiesen.

 

Seit 1954 wird jedes Jahr am letzten Sonntag im Januar der „Tokyo-Sonntag“ im Erzbistum Köln begangen. Das Partnerbistum Tokio feiert zeitgleich den „Köln-Sonntag“. 2018 fällt dieser Sonnatg auf den 28. Januar. Damit erinnern beide Erzbistümer an ihre Partnerschaft. Mit ihrer Kollekte unterstützten die Kölner Katholiken den Ausbau der katholischen Sophia-Universität in Tokio. Auch beim Bau der Marien-Kathedrale hat Köln finanziell geholfen.

 

Die Arbeit der Miyazaki-Caritasschwestern macht die Partnerschaft sichtbar

Die Arbeit der Miyzaki-Caritasschwestern in Köln und Düsseldorf ist eine sichtbare Frucht der Partnerschaft. Die Schwestern haben zwei Niederlassungen in Deutschland. Kardinal Frings hatte bereits 1954 japanische Ordensschwestern ins Rheinland eingeladen. Sie arbeiten in Köln und Düsseldorf in der Kinder- und Seniorenbetreuung. Seit 1980 unterhalten die Caritasschwestern in Köln ein Studentinnenwohnheim, in Düsseldorf einen japanischen Kindergarten und eine Sprachschule. Ihr Schwerpunkt ist die Betreuung ihrer Landsleute in der Landeshauptstadt. Die japanische Community in Düsseldorf ist nach London und Paris die drittgrößte in Europa. Der Ausdruck „Japans Hauptstadt am Rhein“ ist längst lebendige Wirklichkeit.

 

Christliche Minderheit in Japan

Kikuchi leitet ein Erzbistum mit 90.000 Gläubigen – bei insgesamt 18 Millionen Einwohnern. Die Christen befinden sich dort nach wie vor in der Minderheit. Nur 1 % der japanischen Bevölkerung bekennt sich zum Christentum. Rund 510.000 Menschen gehören der Katholischen Kirche an, während 30.000 Menschen christlich-orthodox sind. Rund 650.000 Einwohner sind evangelisch. Neben Buddhismus und der japanischen Urreligion Shintõ als führende Religionen erfährt der Ein-Gott-Glaube der Christen wenig Beachtung.