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Mücke

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"Was glaubst du, Jakob, wo die Mücke jetzt ist?"

„Jakob, dreieinhalb Jahre alt, sitzt konzentriert auf der Toilette. Ich darf seiner Sitzung beiwohnen. An der Wand sitzt eine Mücke. Wir drei haben uns gegenseitig im Blick - Jakob, die Mücke und ich. „Patsch!“ Jetzt sitzt die Mücke nicht mehr da. Sie fällt auf den Boden. Für einen Moment bin ich erschrocken. Dann sehe ich, wie es in Jakob arbeitet, und bin gespannt, was kommt. Pause. „Papa, wo ist die Mücke jetzt?“ Zunächst wandert mein Blick auf den Boden, dann nach oben. Ich ahne, dass mein Sohn nicht über die Tierleiche am Boden nachdenkt.

„Was glaubst du, Jakob, wo die Mücke jetzt ist?“
„Ist die vielleicht da, wo Opa Günter ist?“
„Du denkst, dass sie im Himmel ist?“
„Mh.“ Pause.
„Papa, sind eigentlich alle Mücken im Himmel?
„Dann ist der ja voll von Mücken!“
„So viele Mücken machen dir Angst?“
„Hoffentlich stechen sie den Opa nicht!“
Dann erfordert das Geschäft wieder seine volle Konzentration.

Ich liebe diese Momente. Seine großen, dunklen Augen werden für einen Augenblick noch größer und dunkler. Ich kann durch sie hindurch sehen, wie er denkt, kombiniert, philosophiert. Und ich bin begeistert, wenn er mich daran Anteil nehmen lässt: „Papa, wo ist die Mücke jetzt?“ Solche Gelegenheiten sind mir kostbar. Manchmal missverstehe ich Jakobs Fragen: „Die Mücke liegt doch da am Boden!“ Oder ich gebe eine vorschnelle Antwort: „Die ist jetzt tot!“ Und manchmal bin ich zu wenig bei ihm, um sein Anliegen wahrzunehmen: „Bist du jetzt endlich fertig?“ Ein Glück, dass solche Gelegenheiten immer wieder kommen. Dann – wie dieses Mal – versuche ich, mir Zeit zu nehmen. Ich warte, bis seine Frage Worte gefunden hat, und höre ihm aktiv zu. Ich höre nicht nur, was er sagt; ich schenke ihm ungeteilte Aufmerksamkeit und versuche, mich in ihn hineinzuversetzen, seine Perspektive einzunehmen und wie er den Blick „von unten nach oben“ zu richten.“ 

Robert Benkert

Dr. Burkhard Knipping

Ehespiritualität

Referat Katechese und Sakramentenpastoral

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