Paradox

Das pädagogische Paradox

„In vielen erzieherischen Situationen, in denen Erwachsene ihrem Kind etwas zumuten oder zutrauen, zugleich Verantwortung dafür übernehmen, wie weit sie gehen können, in jeder Situation, in der sie dieses Risiko der pädagogischen Beziehung eingehen, damit dem Kind mehr und mehr ermöglicht wird, […] mündiges Subjekt zu werden, sehen Erwachsene in einem Kind Möglichkeiten die es aktuell noch gar nicht hat, entwicklungsmäßig vielleicht auch noch gar nicht haben kann und tragen zugleich dazu bei, dass es sie haben wird.

Ohne die religiöse Dimension, ohne Transzendieren, ohne Vorgreifen ist es nicht möglich, in einer Situation der Ungleichheit, die die Beziehung zwischen (vor allem jungen) Kindern und Eltern ausmacht, Gleichheit zu unterstellen, damit Gleichheit und Wechselseitigkeit werden können.“ 

Blasberg-Kuhnke, Martina, Familie – Christ werden und sein, in: Diakonia 41, 2010, S. 408