Der offene Himmel, na ja – am Anfang unserer Beziehung galt das auf jeden Fall. Es war wie ein Schauer, der über meinem Rücken zog, als ich meinem Mann das Ja-Wort gab. Als ich ihm sagte: Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.
Es war so unglaublich schön, diesen Satz zu sagen, zu hören und 1:1 passend für die Situation zu empfinden. Es war einer der schönsten Momente meines Lebens. Und gut, dass es diese Momente gibt und durch Sätze wie diese möglich werden. Es ist mir immer noch vor Augen. Auch fünf Jahre danach zehre ich noch heute davon. Am Anfang war ich es, die skeptischer war, ob ich diese Feier in der Kirche überhaupt "notwendig" bräuchte - schließlich war ich nur noch dem Papier nach ‚katholisch’ und mein Mann schon man gar nicht religiös musikalisch. Und rückblickend wusste ich vorher auch gar nicht richtig, was ich da im Wortsinn versprechen sollte – auch wenn ich den ‚Spruch’ aus dem Fernsehen schon so oft gehört hatte. Aber nach dieser Erfahrung weiß ich nicht mehr zu sagen, was unsere Beziehung ohnedies gewesen wäre. Nur soviel: sicher nicht dasselbe. Warum? Ja, wegen dieses einen Satzes und dessen was er mir bedeutet.
Sabine, 38
