Gesundes Arbeiten im Homeoffice
Immer mehr Menschen im Erzbistum Köln arbeiten infolge der Corona-Krise im Homeoffice. Der Weg zur Arbeit und der bislang kleine Spaziergang in der Mittagspause, die für etwas Bewegung im Alltag gesorgt haben, entfallen.
Um schmerzhafte Verspannungen im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich zu vermeiden, ist es daher ratsam, auch im Homeoffice für ausreichende Bewegungsmöglichkeiten zu sorgen. Hilfreich ist sicherlich vor dem Arbeitsbeginn und in der Mittagspause der kleine Spaziergang durch den Park oder um den Block. Die frische Luft macht den Kopf frei für die Herausforderungen des Tages. Auch zuhause im Homeoffice sollten wir zwischendurch immer mal wieder kleinere Bewegungspausen einlegen.
Auf der Seite unseres Kooperationspartners DJK finden Sie immer wieder neue Bewegungsideen, die Sie zu Hause allein oder im Kreis der Familie durchführen können. Die Übungen sind einfach und kreativ gestaltet und sorgen auch im Homeoffice für mehr Bewegung im Alltag.
> Bewegungsübungen der DJK vital
Eine weitere Möglichkeit, auch zu Hause in Bewegung zu bleiben, bieten diverse Apps für das Smartphone. Diese sind speziell für das Training zu Hause konzipiert und bieten in den Bereichen Achtsamkeit, Yoga, Rückentraining und allgemeiner Fitness Trainingspläne und Erklärvideos. Einzelne kostenpflichtige Apps sind nachweislich förderlich für die Gesunderhaltung und werden daher von den Krankenkassen bezuschusst. Durchstöbern Sie daher auch die große Auswahl an Apps auf Ihrem Smartphone. Schalten Sie dabei auch die Erinnerungsfunktion ein, damit Sie regelmäßig mit der App in Bewegung kommen.
Die Stadt Köln und einige bekannte Sportclubs aus Köln unterstützen die kostenlose Fitness-Initiative fit.KÖLN. Täglich gibt es um 18:30 Uhr für 30 Minuten einen Livestream, in dem verschiedene Fitness-Übungen zum Mitmachen erklärt werden.
> fit.KÖLN
Die Pandemie und die damit einhergehende neue Situation soziale Kontakte zu meiden, fällt uns unterschiedlich leicht oder schwer. Zusätzlich gilt nun auch ein bundesweites Kontaktverbot, was alle Menschen zur sozialen Isolation zwingt. Für viele Menschen, die allein wohnen, entsteht dabei eine ganz besondere Herausforderung. Wie geht man mit der Einsamkeit um?
Unterschied Alleinsein und Einsamkeit
Einsamkeit ist vor allem ein Gefühl, dass jemand empfindet. Vielleicht fühlen sich manche von anderen Menschen ausgegrenzt, allein und im Stich gelassen, nicht beachtet.
Alleinsein hingegen beschreibt einen realen Zustand; eine einzelne Person hält sich an einem Ort auf, niemand sonst ist in ihrer Nähe.
Einsamkeit ist eine völlig normale Reaktion des Menschen auf Isolierung und Kontaktarmut. Im Gegensatz zum Alleinsein kann die Einsamkeit jedoch auch in Lebenssituationen mit vielen Kontakten auftreten, zum Beispiel durch Ausgrenzung oder Unverständnis. Das Gefühl ist das Resultat einer seelischen Trennung zur Außenwelt. Das Alleinsein hingegen ist die Folge einer räumlichen Trennung.
Warum es schwer ist, allein zu sein
Der Mensch hat sich schon immer in Gruppen organisiert, da dies sein Überleben gesichert hat. Der Wunsch mit anderen Menschen verbunden zu sein, ist dadurch auch heute noch eines der wichtigsten und natürlichsten Bedürfnisse des modernen Menschen. Jede/r reagiert anders auf das plötzliche Alleinsein und die daraus entstehenden Einsamkeitsgefühle in der Quarantäne. Einfach ist dies sicherlich für die wenigsten.
Wir möchten Ihnen einige Tipps an die Hand geben, die helfen mit der Einsamkeit umzugehen:
1) Sprechen Sie das Thema offen an
Die Einsamkeit zu benennen und auszusprechen ist ein wichtiger erster Schritt zu einem gesunden Umgang mit dieser. Bei Freunden, Familie oder auch nur vor sich selbst zuzugeben, dass man einsam ist, wirkt oft sehr befreiend. Außerdem ist es wichtig, die eigenen Gefühle zu akzeptieren. Einsamkeit ist eine normale Reaktion auf eine unnormale Situation.
2) Kontakte halten
Gespräche sind wichtig für das psychische Wohlbefinden. Nutzen Sie neben dem Telefon auch die virtuellen Kanäle (Whatsapp, Videoanrufe, Microsoft Teams, Skype,…) um Ihre sozialen Kontakte zu pflegen. Vielleicht können Sie so auch alte Freundschaften wiederaufleben lassen und sich bei alten Bekannten melden. Es gab selten einen besseren Grund, um zu fragen, wie es jemandem geht.
Ein Kaffeeplausch mit Nachbarn am Fenster oder dem Balkon ist eine nette Abwechslung.
Wenn Sie raus gehen, so halten Sie natürlich Abstand, aber seien rücksichtsvoll und hilfsbereit zu den Menschen, die Ihnen begegnen - und probieren Sie ein Anlächlen aus?
3) Hauptgrund Langeweile
Das Wegfallen der Freizeitaktivitäten ist wahrscheinlich eine der einschneidendsten Veränderungen in der sozialen Isolation. Beschäftigen Sie sich und füllen Sie die Zeit mit positiven Dingen. Vielleicht ist das die Gelegenheit für ein ganz neues Hobby? Vielleicht stricken Sie (Anleitungen findet man zahlreich auch auf Youtube) oder Sie backen Ihren Lieblingskuchen und machen vielleicht Nachbarn eine Freude mit einem geschenkten Stückchen davon?
Es gibt viele Hobbys, bei denen man auch zu Hause kreativ sein kann. Sie können die neu gewonnene Zeit auch nutzen, um produktiv zu sein. Ob aufräumen, ausmisten, Steuererklärung machen oder einfach putzen, das Abarbeiten von Aufgaben schafft ein gutes Gefühl.
4) Fordern Sie sich heraus
Die Versuchung ist groß, nur auf der Couch zu sitzen und rund um die Uhr die besorgniserregenden Nachrichten zu konsumieren. Doch schaffen Sie sich eine Tagesstruktur und nehmen Sie sich eine Pause vom Corona-Medienoverkill. Machen Sie Bewegung oder lernen etwas Neues. Sport ist auch zu Hause möglich, es gibt unzählige kostenlose Sportanleitungen auf Youtube, aber auch Sprach-, Musik- und Malkurse. Auch hier kann man sich mit anderen vernetzen - vielleicht wollen Sie mit Freunden eine Liegestütz-Challenge machen? Oder probiere einfach mal ein neues Rezept aus. Lesen Sie ein Buch, hören einmal einen Podcast oder ein Hörbuch.
Die Berliner Philharmoniker bieten z. B. kostenlose Konzertmitschnitte an, über die Ticketseite Digital Concert Hall meldet man sich mit dem Code BERLINPHIL an und nutzt 30 Tage kostenfrei diesen Service, eine Kündigung ist nicht notwendig.
5) Hinweise für den Notfall
Sollten Sie in einer depressiven Verstimmung stecken und alle Tipps und Anregungen finden in diesem Moment keinen Halt in Ihrem Leben, haben Sie die Möglichkeit, sich professionelle Hilfe zu holen:
> www.erzbistum-koeln.de/rat_und_hilfe
> www.telefonseelsorge.de
Telefonische Hilfe erhalten Sie unter 0800 1110111 oder 0800 1110222
Tipps und Impulse, wie Sie ihr Zuhause ergonomisch besser gestalten können, erhalten Sie im folgenden Flyer der BAD.
Die aktuelle Situation und die von außen bestimmte Gestaltung des Arbeitsumfelds im Home Office ist für viele ein Ausnahmezustand, in der auch die Selbstfürsorge wichtig ist.
Tipps und Anregungen dazu erhalten Sie im folgenden Flyer der BAD.
Mit den folgenden Tipps und Übungen der BAD bleiben Sie fit beim Arbeiten am Computer. Sie unterstützen die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften, reduzieren die Stresssymptome, verbessern die Aufnahmefähigkeit und steigern die Aufmerksamkeit sowie die Konzentration.
Corona und Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Der Kooperationspartner des Generalvikariates "pme Familienservice" hat auf seiner Internetseite zahlreiche Tipps und Impulse zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Zeiten der Corona-Krise veröffentlicht.
"Homeoffice mit Kindern", "Optimismus in der Corona-Zeit", “Den Ängsten von Kindern begegnen” oder "Hilfe und Beistand für Senioren" sind nur einige Beispiele für hilfreiche Tipps aus dem Bereich des Lebenslagencoachings des pme Familienservice.
Die derzeitige Lage erfordert von allen Eltern, Erziehungsberechtigten aber natürlich auch von allen Kindern und Jugendlichen viel Geduld. Diese ist vor allem dann gefährdet, wenn zu Hause dauerhaft Langeweile oder Stresssituationen entstehen. Damit die Zeit für alle entspannter wird, braucht es Strukturen im Alltag und Beschäftigungsformen. Die Katholische Jugendagentur Köln hat einen Ratgeber veröffentlicht, wie eine solche Tagesstruktur in Zeiten der Schulschlißeung aussehen kann. Darüber hinaus findet man darin viele praktische Tipps zum Spielen und Basteln.
Selbstmanagement im Homeoffice
Wer zum ersten Mal die Arbeit im Homeoffice aufnimmt, ist aus der Arbeit im Büro gewohnt, regelmäßig nach einem vorbestimmten Rhythmus zu arbeiten und ist möglicherweise mit den Freiheiten des Homeoffice eher überfordert. Wichtig ist daher auch zu Hause eine Arbeitsroutine zu entwickeln.
1) Keine gewohnten Strukturen
Wer bisher ausschließlich im Büro gearbeitet hat, ist an Strukturen und Abläufe gewöhnt. Morgens nicht mehr ins Büro fahren, ein Fehlen der vorgegebenen Tagesstruktur – das führt nicht selten dazu, dass einige ihren Arbeitstag tatsächlich im Pyjama bestreiten.
Tipp: Schaffen Sie sich auch für Ihre Arbeit von zu Hause aus eine Routine. Starten Sie den Tag so, als würden Sie sich auf den Weg zur Arbeit begeben. Hilfreich kann dazu auch sein, eine kurze Runde um den Block zu gehen und danach an den Arbeitsplatz zu Hause zu kommen.
2) Falsche Erwartungen
Wer den Begriff Homeoffice hört, der hat häufig die Vorstellung von völliger Flexibilität und der Arbeit nach dem eigenen Biorhythmus. Allerdings ist das ein Trugschluss, denn was sich ändert, ist zunächst lediglich der Arbeitsort. Eine Erreichbarkeit zu den üblichen Zeiten muss also weiterhin gewährleistet sein.
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, in welchem Zeitkorridor Sie arbeiten sollen, beachten Sie dazu veröffentlichte Mitarbeiterinformationen oder stimmen Sie dies mit Ihrer Führungskraft ab. Ggf. gibt es durch die aktuelle Situation auch Einschränkungen in der Erreichbarkeit.
3) Work-Life-Balance
Alles läuft durcheinander, Berufs- und Privatleben vermischen sich zunehmend. Ein wenig Arbeit, dann noch schnell was im Haushalt erledigen, nochmal beruflich telefonieren, zum Einkauf und kochen, nebenbei Mails beantworten und beim Mittagessen weiterarbeiten. Längst nicht jede/r schafft es, im Homeoffice die Grenze zwischen Beruf und Privatleben zu ziehen. Eine klare Regelung der Arbeitszeit ist im Homeoffice daher wichtig und in Ihrem eigenen Interesse, denn ohne klare Grenzen haben Sie schließlich auch keinen richtigen Feierabend. Fest vereinbarte Arbeitszeiten bedeuten allerdings auch, das Sie in diesem Zeitraum keine Zeit für andere Aufgaben oder Ablenkungen haben. Die Verantwortung dafür liegt allerdings bei Ihnen.
Tipp: Strukturieren Sie Ihren Tag und planen Sie genau Ihre Arbeitszeit ein und ab wann die Freizeit/Privatzeit beginnt. Die Erstellung eines Zeitplanes und eine konkrete Aufgabenplanung können dabei hilfreich sein. Dies gilt besonders jetzt, wenn die Familie den ganzen Tag zu Hause verbringt und eine Kinderbetreuung sichergestellt werden muss.
4) Keine sozialen Kontakte
Im Homeoffice gibt es nur selten jemanden zum Quatschen. Klar, Sie können und sollten Kolleginnen und Kollegen anrufen. Aber der übliche Austausch und Gespräche in der Kantine oder Kaffeeküche von Angesicht zu Angesicht fehlen. Manche leiden dann unter der sozialen Isolation im Homeoffice und die fehlende Abwechslung in den eigenen vier Wänden kann zum „Lagerkoller“ führen.
Tipp: Vereinbaren Sie regelmäßige Telefon- oder Videokonferenzen innerhalb Ihres Teams, sodass Sie weiterhin im Austausch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen sind. Dies kann auch eine Routine zum Start in den Arbeitstag sein, indem Sie berichten, welche Aufgaben bei Ihnen heute anfallen oder Sie ggf. auch von Ihrer Führungskraft Arbeitsaufträge erhalten. Ein hilfreiches Tool ist dabei Microsoft Teams, denn diese Software erleichtert die Arbeit in virtuellen Teams und ermöglicht Chats, Telefon- und Videokonferenzen mit den Kolleginnen und Kollegen sowie die gemeinsame Arbeit an Aufgaben und Projekten.
Damit die Erledigung der Aufgaben gelingt, ist ein gutes Selbstmanagement notwendig – nicht nur im Homeoffice. Häufig wird der Begriff „Zeitmanagement“ genutzt, gemeint ist aber das Selbstmanagement. Es dient dazu, sich selbst besser zu organisieren, sich einen Überblick über die Aufgaben zu verschaffen, diese zu planen und zu priorisieren und natürlich über den Tag motiviert zu bleiben. Aber wie genau funktioniert das? Wir erklären Ihnen dazu, wie Sie sich Selbstmanagement Schritt für Schritt aneignen.
Der erste Schritt ist, sich überhaupt ein Ziel zu setzen. Dabei muss das Ziel klar sein, der Weg dorthin darf jedoch nur grob skizziert werden. Sie sollten immer spontan reagieren und improvisieren können. Ein zu enger Plan lässt dies nicht zu. Beachten Sie allerdings, dass Sie sich Sie sich nicht zum Sklaven Ihrer Ziele machen. Wenn sich Ihre Lebensumstände ändern, sollten Sie Ihre Ziele anpassen oder auch verwerfen können anstatt an gesetzten Zielen festzuhalten. Für die Zielformulierung empfehlen wir die SMART-Methode. Sie steht als Akronym für die einzelnen Anforderungen an eine Zielformulierung:
- S wie spezifisch, d.h. Ziele sollen so genau wie möglich beschrieben werden.
- M wie messbar, d.h. bauen Sie in die Zielformulierung Fakten ein, die sich messen lassen.
- A wie attraktiv, d.h. formulieren Sie ein Ziel, dass sie gerne erledigen wollen.
- R wie realistisch, d.h. achten Sie darauf, dass Sie das Ziel auch erreichen können.
- T wie terminiert, d.h. legen Sie fest, bis wann das Ziel erreicht werden soll.
Für die Zielerreichung ist eine gute Organisation und Planung notwendig. Dazu ist es sinnvoll, sich zu überlegen, nach welcher Strategie Sie Ziele und zu erledigende Aufgaben strukturieren wollen. Je nach Typ möchten Sie das Selbstmanagement unterschiedlich angehen. Hierzu stellen wir Ihnen einige Methoden vor:
1) ABC-Analyse
Die ABC-Analyse steht dafür, anfallende Aufgaben lediglich nach ihrer Wichtigkeit zu ordnen:
- A-Aufgaben: sehr wichtig (sofort erledigen)
- B-Aufgaben: weniger wichtig (später erledigen oder delegieren)
- C-Aufgaben: kaum wichtig bis unwichtig (delegieren oder verwerfen)
2) Eisenhower-Matrix
Die Eisenhower-Methode geht auf den ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower zurück. Dabei werden Aufgaben jeweils in zwei Kategorien unterteilet: Sind sie wichtig oder unwichtig, dringlich oder nicht dringlich? Zur Veranschaulichung kann diese Aufteilung auch als Matrix dargestellt werden.
- Wichtige und dringlich: Diese Aufgaben sollten mit hoher Priorität erledigt werden.
- Dringlich, aber unwichtig: Diese Aufgaben sollten Sie delegieren.
- Nicht dringlich, aber wichtig: Diese Aufgaben sollten Sie zwar nicht sofort erledigen, aber für einen bestimmen Zeitpunkt terminieren.
- Unwichtig und nicht dringlich: Diese Aufgaben sollten Sie zurückstellen oder sogar aufgeben.
3) APLEN-Methode
Die ALPEN-Methode trägt ihren Namen nicht, weil Sie etwas mit den Alpen zu tun hat, sondern ist ein Akronym für die einzelnen Schritte, die sie beinhaltet. Dies kann man sich daher besonders gut merken:
- A: Aufgaben aufschreiben (To-Do-Liste)
- L: Länge einschätzen
- P: Pufferzeit einplanen (maximal 60 Prozent der Arbeitszeit verplanen)
- E: Entscheidungen priorisieren
- N: Nachkontrollieren was man erreicht hat
Unerledigte Aufgaben sollten Sie bei dieser Methode auf den nächsten Tag übertragen.
Grundlage für eine gute Selbstorganisation ist die Motivation, seine Arbeit und sich selbst zu organisieren. Daher hängen Selbstmotivation und Selbstorganisation eng mit einander zusammen. Dies lässt sich durch die Wirkungseinflüsse verschiedener Faktoren erklären. So haben die Zusammenhänge von Gedanken, Emotionen und Verhalten Einfluss auf die Motivation.
Ein Beispiel veranschaulicht dies: Personen, die unter Depressionen leiden, berichten häufig von negativen Gedanken wie „Ich kann das nicht“ oder „Ich bin schwach“. Die Gedanken wirken sich auf die Emotionen aus und äußern sich in Trauer, Niedergeschlagenheit oder Reizbarkeit. Gedanken und Emotionen wirken sich wiederum direkt auf das Verhalten aus, indem Personen beispielsweise weniger rausgehen und Sport treiben oder sich aus Sozialkontakten zurückziehen. Gedanken, Verhalten und Emotionen können in alle Richtungen aufeinander wirken.
Um sich selbst zu motivieren, ist es wichtig sich diese Wirkung auch im Positiven zu Nutze zu machen. Eine selbstbewusste Grundhaltung und positive Gedanken, auch in der aktuellen Pandemie-Situation, wirken sich positiv auf Emotionen aus und führen zu einem gesünderen Verhalten und umgekehrt. Daher ist es wichtig, sich durch positive Gedanken selbst zu motivieren:
- Ich schaffe das!
- Heute wird ein guter Tag!
- Ich fühle mich gut!
Wenn die Eigenmotivation gelingt, fällt auch die Selbstorganisation leichter. Deshalb ist es auch wichtig, die eigenen Vorteile dieser Situation zu erkennen und diese als Motivatoren zu nutzen. Die folgenden Fragen können Ihnen helfen, einige Vorteile zu erkennen:
- Kann ich im Homeoffice konzentrierter arbeiten und bin ich vielleicht sogar produktiver als im Büro?
- Welche Möglichkeiten habe ich im Homeoffice die mir im Büro verwehrt blieben?
Hilfreich kann zudem sein, sich zu überlegen, welche Vorbereitungen Sie treffen müssen, damit die Arbeit im Homeoffice gelingt. Achten Sie darauf, dass Ihr Arbeitsplatz eine für Sie angenehme Atmosphäre bietet, auch wenn Sie vielleicht kein Arbeitszimmer zu Verfügung haben. Minimieren Sie potenzielle Störquellen, die Sie bei der Arbeit ablenken könnten. Statten Sie Ihren Arbeitsplatz mit den notwendigen Utensilien aus, die Sie sich auch sonst auf Ihrem Schreibtisch im Büro befinden. Legen Sie sich z.B. zu Ihrem Telefon auch einen Notizblock und Stift, damit Sie während eines Telefonates nicht erst danach suchen müssen.
Es ist sinnvoll, sich vor dem Einstieg ins Homeoffice eine Tagesstruktur zu überlegen und diese für die Arbeit in den eigenen vier Wänden einzuhalten, damit Beruf und Privatleben an einem Ort funktionieren. Dazu hilft es, sich eine bestimmte Routine anzugewöhnen (z.B. feste Zeiten für Arbeitsbeginn und -ende, Bewegungspausen oder Mahlzeiten). Außerdem kann sinnvoll sein, sich die Aufgaben gut zu strukturieren und Tagesziele zu setzen. Dadurch fällt der Einstieg in die neue Arbeitssituation häufig leichter.
Wir kennen sie alle: die „Aufschieberitis“. Prokrastination beschreibt das Nicht-Erledigen von Dingen, obwohl Sie sich diese fest vorgenommen haben. Der Tag beginnt mit vielen Prioritäten, einer langen To-Do-Liste und großer Motivation, doch dann taucht hier und da eine Ablenkung auf. Dies gilt vor allem im Homeoffice: Die Wäsche ist noch aufzuhängen und das Mittagessen ist auch noch nicht gekocht, da kann die Arbeit auch später erledigt werden. Kennen Sie das?
Prokrastination ist ein verbreitetes Problem, weil es einfacher ist Aufgaben zu verschieben, als diese zu erledigen. Wer aber wirklich produktiv sein will, darf Ausreden keine Chance mehr geben.
1) Die 5-Sekunden-Regel
Es braucht nur fünf Sekunden, um sich zu überwinden und endlich die Aufgabe zu erledigen, die getan werden muss. Wer bis fünf zählen kann, kann auch sein Leben verändern, denn es geht um die bewusste Entscheidung. Zählen Sie in einem Countdown herunter: Fünf – vier – drei – zwei – eins – und beginnen mit dem, was ansteht. Diese aktive Entscheidung, nach der Eins anzufangen, hilft Ihnen dabei, neue Gewohnheiten einzurichten.
Das lässt sich bereits morgens beim Aufstehen umsetzen. Vielen fällt es schwer, morgens direkt aufzustehen, wenn der Wecker klingelt. Einerseits würden Sie lieber eine Stunde eher aufstehen, um früher in den Tag zu starten und nach der Arbeit noch das schöne Wetter genießen zu können. Doch statt sofort aufzustehen, drücken Sie lieber die Snooze-Taste Ihres Weckers. Sie verlagern das Aufstehen nach hinten. Meist nicht nur einmal, sogar mehrfach und landen am Ende wieder nur bei dem Vorsatz, es am nächsten Tag besser zu machen. Die 5-Sekunden-Regel kann dabei Abhilfe schaffen.
2) Hinterfragen Sie sich
Warum schieben Sie bestimmte Aufgaben auf? Prokrastination ist eine Gewohnheit, sie läuft automatisch ab. Ein Schritt in Richtung Besserung ist deshalb, sich sein Verhalten bewusst zu machen und die Gewohnheit zu durchbrechen. Reflektieren Sie deshalb: Was machen Sie ungern? Warum? Was löst Stress aus? Was hätten Sie anders machen können?
3) Denken Sie positiv
Gedanken haben enorme Macht. Wir reflektieren ständig unser Verhalten, analysieren uns, kritisieren uns, loben uns, schmieden Pläne. Dieser innere Monolog prägt unser Handeln und unsere Gefühle zu 95 Prozent! Denken Sie daher positiv, auch wenn vielleicht einmal weniger schöne Aufgaben anstehen.
4) Vermeiden Sie Unterbrechungen
E-Mails kündigen sich im Posteingang an, das Telefon klingelt. Solche Unterbrechungen sind schädlich für die Produktivität. Planen Sie Aufgaben, die eine längere Konzentrationsphase benötigen, ein und kommunizieren Sie dies auch mit Kolleginnen/Kollegen, die für diese Zeit die Erreichbarkeit am Telefon übernehmen könnten. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie gerade tun. Lesen Sie neue Mails außerdem erst nachdem Sie die Aufgabe erledigt haben. Zwingen Sie sich also dazu, sich auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren anstatt in Gedanken schon bei der nächsten zu sein.
Tipps von Henry Wuttke, Verwaltungsleiter in Radevormwald-Hückeswagen:
1) Regelmäßige Mahlzeiten
Unser Biorhythmus wird stark von der Energiezufuhr geregelt. Mahlzeiten aufzuschieben, weil man schnell noch was erledigen will, summieren sich schnell, und dann ist das Mittagessen um 15 Uhr. Der Körper fällt in ein Energieloch.
Bei regelmäßigen Zeiten gewöhnen sich auch Partner, die gerne anrufen, an diese Pausenzeiten und respektieren diese. Wird die Pause „irgendwann“ gemacht, findet diese Gewöhnung nicht statt und man fühlt sich permanent gefordert.
2) Kleidung
Im Büro bin ich „büromäßig“ gekleidet. Als sichtbares Zeichen für Feierabend ziehe ich mich um. Das würde ich ja auch machen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme.
3) Schnack und Telefonieren
Wir haben das Bedürfnis nach „Lass uns mal einen Kaffee trinken“. Das geht auch per Telefon. Verabreden Sie sich mit Ihrem Gesprächspartner, jeder hat einen Kaffee in der Hand, und los geht’s. Das kann man auch mit Keksen ergänzen - ich rede jetzt nicht von Fastenregeln.
4) Mit der Familie im Homeoffice
Meine Familie kennt das: Wenn ich im Büro bin, müssen sie anklopfen und erst bei einem „Herein“ ist die Tür offen.
Ich kenne Menschen, die lassen sich von ihren Kindern während der Arbeitszeit mit „Herr XY“ anreden anstatt mit „Papa“. Das kann helfen, die Distanz zu erhöhen – und nach Feierabend wieder Nähe herzustellen. (Ich selbst praktiziere es nicht, aber es kann sicher hilfreich sein.)
5) Feierabend
Wenn ich Feierabend habe, rufe ich laut und für alle gut hörbar „Feierabend“. Danach bin ich privat. Danach bleiben auch die Mails unbeantwortet bis zum nächsten Morgen.
6) Dokumentation der Arbeitszeit
Nur für mich selbst: tägliches Aufschreiben der Arbeitszeiten. Dann merkt man selbst, wenn das aus dem Ruder laufen sollte.
Außerdem gibt das Sicherheit im Sinne von: “Wenn mal jemand meckern sollte, habe ich Argumente.“
Zwischenfazit von Christa Ring, Verwaltungsleiterin St. Aldegundis und St. Stephanus, Leverkusen:
„Als eine Mutter („Dienstalter“ 16 Jahre) habe ich in der gesamten Zeit schon mal mehr oder weniger Erfahrungen im Homeoffice oder auch im „remote working“ auf Dienstreisen sammeln dürfen, allerdings nie über einen solch langen Zeitraum. Gerade heute Morgen habe ich jedoch auch mal innegehalten, um die positiven Aspekte dieser neuen Situation mal zu bilanzieren.
Entspannt: Frühstück zu zweit mit meinem Mann.
Zeit gespart: Weg zur Arbeit enorm verkürzt.
Gut versorgt: eine Kanne Tee meiner Lieblingssorte frisch aufgebrüht, in der Küche auf dem Stövchen warm bis Mittag.
Austausch: wenn es mal zwischendurch bei einem von uns vieren hakt, kann man mal einen der Anderen fragen. Das funktioniert bei uns schon in alle Richtungen, unsere Jungs sind z.B. schon recht fit in IT-Fragen!
Gemeinsame Pause: Eine halbe Stunde Spaziergang in der Mittagspause, meist wieder zu zweit, tut sehr gut. Dank des tollen Wetters bekommen wir auch schon Farbe im Gesicht…nein, wir waren nicht heimlich am Strand!!!
Fokus und Konzentration: bei manchen Aufgaben ist es viel leichter, effizient und effektiv zu sein. Man kann die Störungen besser minimieren als im Büro!
Gesünderes Essen: zugegeben, dazu benötigt man ein wenig Disziplin, aber wenn man es schafft, darauf zu achten, kann man sich leicht gesünder ernähren als im Büro.
Flexibilität: Man kann auch mal einkaufen gehen, wenn die anderen nicht in der Schlange stehen. Sollte es zu heftig sein, kann man einfach weiterarbeiten.“
Im Homeoffice verschwimmt die physische und mentale Grenze zwischen Arbeits-und Privatleben. Sonst alltägliche Routinen schwinden und bei dem Prozess sich selbst neu zu strukturieren begegnet man neuen Herausforderungen.
Die BAD hat einen Flyer zum Thema "Selbstorganisation" erstellt. Dieser bietet Ihnen weitere hilfreiche Tipps, wie Sie sich im Homeoffice organisieren können.