An den Quelle unserer Kultur und Geschichte

22. Oktober 2019

Redemptoris Mater und Collegium Albertinum auf den Spuren des Hl. Benedikt von Nursia

Als einen „großen Mönch“ und „wahren Lehrmeister“ hat Papst Benedikt seinen Namensgeber in der Generalaudienz vom 9.4.2008 bezeichnet – und tatsächlich hat der Hl. Benedikt wie wohl kein anderer Heiliger die Geschichte Europas so nachhaltig beeinflusst. Ohne die bis heute nachwirkende Benedikt-Regel und den Aufstieg des europäischen Mönchtums gäbe es unser Europa von heute wahrscheinlich nicht. Wer aber ist dieser Mann, der sich als Sohn reicher Eltern aus der Weltstadt Rom, in die er zum Studium gesandt worden war, in die Einsamkeit zurückzog und schließlich durch seine revolutionäre Entfaltung des Mönchwesens ein bleibendes Erbe hinterließ, und was war sein Antrieb bei alledem? 

Genau dieser Frage gingen wir vom 29. September bis zum 3. Oktober 2019 auf einer Pilgerfahrt auf den Spuren des Hl. Benedikt nach. Bereits der Beginn dieser Reise stand unter dem Zeichen des Heiligen und seinem Ideal der Gemeinschaft: 18 Seminaristen von Redemptoris Mater Köln und dem Bonner Collegium Albertinum brachen zusammen mit mehreren Mitgliedern beider Hausvorstände mit dem Flugzeug Richtung Rom auf, um die Hauptetappen des Lebensweges des Hl. Benedikt nachzuverfolgen.

Begegnung mit geschichtsträchtigen und spirituell reichen Orten 

Daher war es nur logisch, dass unsere erste Etappe Subiaco war, der Ort, wo der Hl. Benedikt als Eremit jahrelang lebte. Weiter ging es am nächsten Tag nach Cassino, um den nächsten Hauptwirkungsort Benedikts kennenzulernen: das Kloster auf Montecassino, wo er die berühmte Regula Benedicti verfasste. Eine der Früchte dieser durch Benedikt ausgelösten monastischen Bewegung lernten wir dagegen in Serramonacesca, einem Ableger Montecassinos, kennen. 

Zudem besuchten wir in den Abruzzen zwei weitere der bedeutendsten italienischen Heiligtümer. Das eine war Manoppello, in dem seit dem 18. Jh. ein beeindruckendes Tuch mit dem Antlitz Christi aufbewahrt wird, das als Schweißtuch aus dem Grab Jesu gilt. Danach führte der Weg uns weiter, nach Isola del Gran Sasso, zum Heiligtum des Hl. Gabriel von der schmerzhaften Muttergottes, einem jungen Passionistenbruder, der bereits im Alter von 24 Jahren starb und heute als Patron der Theologiestudenten gilt – für uns kurz vor Beginn des Semesters eine wichtige Möglichkeit, im Gebet innezuhalten und auf die Fürbitte des Heiligen bei studentischen Bemühungen zu hoffen. 

Pilgerschaft, Gemeinschaft, Gastfreundschaft – die Grundprinzipien der Reise 

Bei dem Besuch von jedem Ort auf unserer Route versuchten wir, das Wort „pilgern“ wörtlich zu nehmen: Wir gingen täglich die letzten Kilometer vor dem Ziel zu Fuß, um gemeinsam zu beten, und feierten abschließend in den Heiligtümern die Eucharistie. So konnten sich die Seminaristen beider Häuser nicht nur einander besser kennenlernen und sich tiefer über Leben und Glauben austauschen. Durch solche Begegnungen kam es zur Vertiefung persönlicher Spiritualität. 

Und noch ein anderes Ideal der Regula Benedicti sahen wir während der Reise verwirklicht: Da ein Mitbruder unseres Seminars aus Italien stammte, konnten wir zwei Tage lang in seiner Heimatstadt Avezzano bei Familien des Neokatechumenalen Weges Unterkunft finden. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft dieser zunächst meistens unbekannten Personen war überwältigend und ein weiteres Zeichen der Anwesenheit Gottes auf der Pilgerreise. 

So waren diese vier Tage, in denen wir fast 900 Kilometer (abgesehen von den Flugstrecken) zurücklegten, ein hervorragender Beginn des neuen akademischen Jahres: Wir konnten im Hl. Benedikt einem Menschen begegnen, der sein Leben ganz in Gottes Hände gelegt hatte – so wie es von einem Priester erwartet wird. So sind wir allen dankbar, die uns diese Reise ermöglicht haben.

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