Das Mysterium des Dienstes

Das Mysterium des Dienstes

21. Juni 2021
Vorlesungen zur „Theologie des Amtes“ mit Prof. Dr. Achim Buckenmaier vom 19. April bis zum 9. Juni 2021

„Der Priester wird sich erst im Himmel recht begreifen. Wenn er sich auf Erden begriffe, würde er sterben; nicht vor Schrecken, sondern vor Liebe“ – dieser Aphorismus des Heiligen Pfarrers von Ars beschreibt in tiefer Weise das im letzten unergründet bleibende Geheimnis des sakramentalen Amtes in der Kirche. Gerade deswegen aber ist eine theologisch fundierte Auseinandersetzung mit diesem Amt unabdingbar – läuft man sonst doch Gefahr, das Mysterium zu vernachlässigen und das Priesteramt zur administrativ notwendigen Funktion ohne echte Bedeutung für die Kirche zu degradieren. 

Eben darum können wir besonders dankbar sein, dass wir in den letzten Monaten die Möglichkeit hatten, im Rahmen einer für die Seminaristen und den Hausvorstand vom Redemptoris Mater Köln sowie für einzelne Interessierte abgehaltenen Vorlesung, eine Einführung in die „Theologie des Amtes“ zu erhalten. Es geschah dank dem außerordentlichen Referenten, Prof. Dr. Achim Buckenmaier. Denn der Dogmatiker, der derzeitig Lehrstuhlinhaber für die Theologie des Volkes Gottes an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom ist, schaffte es, die Inhalte der Vorlesung wissenschaftlich kompetent, didaktisch gekonnt und existenziell relevant nahezubringen. So wurde das Priestertum in insgesamt acht Vorlesungen behandelt, von denen die letzten beiden in Präsenz im Redemptoris Mater Köln gehalten werden konnten. Dabei war die neutestamentliche Fundierung von zentraler Bedeutung: durch die Analyse wichtiger Perikopen, unter anderem im Lukasevangelium, dem Hebräerbrief oder den paulinischen Schriften und unter Anwendung der Theologie des Volkes Gottes konnten wichtige Erkenntnisse erzielt werden. 

Professor Buckenmaier stellte die heute immer wieder hinterfragten Elemente des priesterlichen Amtes dar, wie seine Gestalt, seine Verschiedenheit von anderen pastoralen Diensten und seine Bedeutung als Bevollmächtigung zum Lehren, Leiten und Heiligen (munus docendi, munus regendi und munus sanctificandi) in Gestalt Christi des Hauptes (in persona Christi capitis). So wurde deutlich, dass die kirchliche Lehre über das sakramentale Wesen des priesterlichen Amtes dem Wesen seiner Sendung entspricht – einer Sendung, die nicht Machtausübung ist, sondern Dienstamt. Es handelt sich um ein Amt, das nicht aus eigener Kraft entsteht und ausgeführt wird, sondern Berufung ist und als solche – eine Gnade, die auf den Dienst am ganzen Gottesvolk ausgerichtet bleibt. 

So hatten wir durch diese Vorlesung die Möglichkeit, das kirchliche Amt als das zu erkennen, was einmal Joseph Ratzinger so zusammenfasste: „Das ,Nichts‘ des Eigenen zieht in die Sendungsgemeinschaft mit Christus hinein. Diesen Dienst, in dem wir ganz dem Anderen übereignet sind, dieses Geben dessen, was nicht aus uns kommt, nennt die Sprache der Kirche Sakrament“ – zu einem solch wahrhaft sakramentalen Dienst sind Priester berufen. 

Priesterseminar Redemptoris Mater Köln

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