Sitz von Redemptoris Mater Köln ist seit dem 18. September 2001 das vormalige Kloster Maria Hilf in Bonn-Endenich. Ein Ort mit weitreichender Tradition und Geschichte, die Redemptoris Mater fortschreibt. Dazu zählt z. B. die gemeinsame Feier des Marterfestes am zweiten Oktobersonntag mit der Gemeinde St. Maria Magdalena, auf deren Gebiet das Seminar liegt.
Der spirituelle Mittelpunkt des Hauses ist die Sakramentskapelle. Hier versammelt sich die Kommunität mehrmals am Tag zum gemeinsamen Gebet und einmal wöchentlich zur Schrifterforschung in Anwesenheit des eucharistischen Herrn. Darüber hinaus gibt die Kapelle tagsüber Gelegenheit zur individuellen Begegnung mit Gott. Denn der Aufbau einer persönlichen Beziehung zur Eucharistie und zu Gottes Wort ist ein Grundpfeiler der priesterlichen Ausbildung.
Leitgedanke der gesamten Raumgestaltung ist die Akzentuierung sakraler Kunst in der Liturgie gemäß dem Zweiten Vatikanischen Konzil:
Die Einrichtung einer eigenen Sakramentskapelle im Seminar entspricht den liturgischen Grundsätzen über die Feier der Heiligen Messe und die Anbetung, wie sie in der Allgemeinen Einführung in das Messbuch festgehalten werden. Die Eucharistie wird deshalb in der angrenzenden Hauskapelle gefeiert, die dafür besonders ausgestaltet ist. Die Anordnung der Versammlung versinnbildlicht die Kirche als Leib Christi – ein besonderes Bild aus dem II. Vatikanum. Die Kirche erscheint dabei als eine dichte Glaubensgemeinschaft, die um Christus und in ihm geeint ist, um Zeichen der Einheit und der Liebe für die Welt zu geben.
Den Hintergrund bildet eine Darstellung von Geburt und Auferstehung Jesu Christi sowie von der Dreifaltigkeit. Maler ist Kiko Argüello, der Initiator des Neokatechumenalen Weges. In einem zeitlichen Brückenschlag verbindet er Stilmittel klassischer Ikonografie mit der Plastizität der Moderne.
Die Hauskapelle hat insgesamt noch einen provisorischen Charakter und dient für den Gottesdienst, solange die Seminarkirche nicht endgültig eingerichtet ist.
Nach der Liturgie machen die gemeinsamen Mahlzeiten einen wichtigen Aspekt des Gemeinschaftslebens im Seminar aus. Redemptoris Mater Köln legt besonderen Wert auf den kultivierten Umgang miteinander, der auch beim Essen seinen Niederschlag findet. Erinnern wir uns: Die Aufgabe des Priesters ist zu dienen, gemäß dem Wort Christi: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen.“ (Mk 10,45). Diese Haltung lernen die Seminaristen u. a. dadurch, dass sie täglich den Tischdienst verrichten.