Edith Stein-Stiftung

Edith Stein-Stiftung

Botschaft für Europa

Edith Stein wurde 1891 in Breslau als jüngstes von elf Kindern einer jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Kritisch und bekennend atheistisch begegnete sie der familiären Tradition. 1916 promovierte sie mit dem Thema „Zum Problem der Einfühlung“. Ihr Doktorvater war der Philosoph Edmund Husserl. 1922 konvertierte sie durch Taufe zur römisch-katholischen Kirche. 1933 trat sie in den Kölner Karmel ein. Edith Stein wurde 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet. 1999 wurde Edith Stein zur Patronin Europas erklärt – zusammen mit der hl. Birgitta und der hl. Katharina von Siena. „Sie hat zu Europa viel zu sagen. In ihrer eigenen Biografie ist sie diesen Weg gegangen“, betont Karmel-Ordensschwester Antonia „Ihre intellektuelle Suche deckt sich mit ihrem existenziellen Lebensvollzug. Sie setzte das um. Genau diese Authentizität macht ihre Botschaft so stark.“ 

Ihre Handschriften und Werke sind im Edith Stein-Archiv einsehbar. Ihre Werke stehen als Download zur Verfügung unter www.edith-stein-archiv.de. Studierende aus der ganzen Welt nutzen das Edith Stein-Archiv im Kloster Maria Frieden im Kölner Süden. Die Schriften von Edith Stein gelten in philosophischer, theologischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht als wegweisend.

Papst Johannes Paul II. sprach Edith Stein am 1. Mai 1987 als Märtyrerin selig, am 11. Oktober 1998 heilig.

Erinnerung an eine große Heilige

Vor 80 Jahren starb die Heilige Edith Stein in den Gaskammern von Auschwitz

"Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht", zitierte der Festprediger Pater Dr. Ulrich Dobhan OCD die heilige Edith Stein beim festlichen Hochamt an ihrem 80. Todestag.

Wie wichtig das Gedenken an „die hartnäckige Gottsucherin“ Edith Stein vielen Menschen nicht nur innerhalb des Ordens ist, zeigte sich am Gedenktag von Edith Stein am 9. August 2022 im Kölner Karmel Maria vom Frieden. An der Festmesse nahmen neben vielen Menschen aus Köln und Umgebung auch Dutzende von Karmelitinnen und Ordensleute aus dem In- und Ausland teil. Der Provinzial des Karmeliterordens P. Dr. Raoul Kiyangi OCD stand der Messe vor. Im Kölner Karmel ist die Erinnerung an sie in vielen alltäglichen Dingen lebendig. 

Ein Stolperstein auf dem Gehweg vor der Kirche erinnert an Teresia Benedicta a Cruce, so der Ordensname von Edith Stein. In einer gusseisernen Schatulle mit der Aufschrift „Auschwitz Birkenau 1940–1945“ befindet sich Erde aus der Umgebung des Konzentrationslagers, in dem Edith Stein mit ihrer Schwester Rosa am 9. August in den Gaskammern ermordet wurde. 

Schriften von Edith Stein wurden wiederentdeckt

Das wichtigste Gedenken an die bedeutende Philosophin aber beherbergt das Edith Stein Archiv, das in einem Trakt des Karmels untergebracht ist. Es verwahrt das geistige und philosophische Erbe der Heiligen und wird wissenschaftlich betreut von Archivleiter Thomas Schuld: „In unserem Archiv lagern etwa 25.000 handschriftliche Blätter von Edith Stein. Sie enthalten alle bedeutenden Werke der großen Philosophin und Heiligen. Studierende aus der ganzen Welt nutzen das Archiv für ihre Recherche zur Philosophie Edith Stein.“

Unterstützt wird das Archiv bei der Bewahrung des geistigen Erbes der großen Karmelitin von der Edith Stein-Stiftung. Sie will das Erbe der Person Edith Stein schützen, bewahren, fördern und verbreiten. Die Stiftung kümmert sich um die Sicherung des Nachlasses vor allem um die Verbreitung und Herausgabe der Werke von Edith Stein.

Im März 2022 hat das oberstes Leitungsgremium des Karmeliterordens Edith Stein offiziell als Kandidatin für die Ernennung zur Kirchenlehrerin vorgeschlagen. „Das bedeutet, dass nun Leben und Werk Edith Steins auf der ganzen Welt noch einmal intensiver studiert werden. Für das Archiv und die Stiftung ist das eine große Motivation. Wir werden daher in den nächsten Jahren zu diesem Thema Vorträge, Tagungen und Ausstellungen veranstalten“ (Thomas Schuld)

Viele Zeitzeugen waren von der Persönlichkeit Edith Steins tief beeindruckt. So schrieb ihr Neffe Ernst Ludwig Biberstein in einer Erinnerung an seine Tante: „Es ging eine heitere und besonnene Ruhe von ihr aus, die sich uns Kindern mitteilte […] Ich erinnere mich noch recht gut, wie wohl ich mich in ihrer Gegenwart fühlte und welch grenzenloses Vertrauen ich zu ihr hatte“.

Die Edith Stein-Stiftung

Das Besondere an der Edith Stein Stiftung ist, dass sie das Erbe einer Person schützt, bewahrt, fördern und verbreiten will. Die Stiftung kümmert sich um die Sicherung des Nachlasses, seine Betreuung, seine historische, theologische, philosophische und wissenschaftliche Aufarbeitung und die Herausgabe ihrer Werke sowie die Pflege des Andenkens an Edith Stein.  

Kuratorium

Über die Verwendung der Stiftungsmittel wacht ein fünfköpfiges Kuratorium. Diesem Kuratorium gehören an: Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, Dr. Tonke Dennebaum, Regens des Mainzer Priesterseminars, P. Dr. Lukasz Strzyz-Steinert OCD, Dozent am Teresianum in Rom und Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift, Sr. Mirjam Kiechle, Priorin des Kölner Karmel und Thomas Schuld, Leiter des Edith-Stein-Archivs. 

Weitere Links

Edith Stein Gesellschaft

Karmelitinnen Köln

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Edith Stein Archiv