Mit der Bibel an die Theke
„Bei Himmel un Ääd“ wird in der Kneipe diskutiert
Besucher der Heiligen Messe hören die Berichte aus der Bibel zumindest am Sonntag. Doch bei vielen Christen steht das Heilige Buch häufig nur noch im Regal, es spielt im Alltag keine Rolle mehr. „Dabei sind die Botschaften auch heute noch aktuell und beachtenswert“, sagt Marianne Komp. Damit die Menschen wieder in Kontakt mit der Bibel kommen, hat die Engagementförderin im Sendungsraum Zülpich ein neues Format erfunden: Bei „Himmel un Ääd“ (Himmel und Erde) treffen sich Experten und Gäste in der Kneipe, um über Gottes Wort zu sprechen.
Neugierde und Offenheit
Mitten im Gastraum, direkt neben der Theke, stellten während der ersten Veranstaltung im Herbst 2018 Fabian Apel und Uwe Reckzeh als Referenten das Alte und das Neue Testament vor. Dabei ging es um wissenschaftliche Aspekte ebenso wie um den emotionalen Blick auf das überlieferte Wort. Schnell verwickelten die rund 30 Gäste die beiden Experten in eine Diskussion, stellten Fragen, hakten nach. „Die Besucher bohrten so lange, bis ihre Anliegen erschöpfend erläutert waren“, berichtet Marianne Komp. Die Atmosphäre sei offen, fröhlich und durch Neugierde geprägt gewesen. Auch in Kommern, das ebenfalls zum Sendungsraum gehört, machte das Format Station. „Hier kamen nicht so viele Gäste zum Auftakt wie in Zülpich, doch auch hier waren die Besucher offen und interessiert“, fügt sie hinzu.
Impulse von Experten
Die Idee zu dieser Veranstaltungsreihe kam der 51 Jahre alten Engagementförderin, nachdem Ehrenamtliche sie um ein niederschwelliges Angebot zu theologischen Fragen gebeten hatten. „Es gibt bei uns im Sendungsraum natürlich klassische Bibelkreise. Doch viele Menschen haben Hemmungen, sich dort zu beteiligen, weil sie befürchten, über zu wenig Fachwissen zu verfügen“, erläutert Marianne Komp. Um diese Hindernisse auszuräumen, hat sie nicht nur den ungewöhnlichen Ort gewählt, sondern legt auch Wert auf die Impulse durch ausgewiesene Experten. Dafür kooperiert sie eng mit dem Katholischen Bildungswerk Euskirchen. Die Werbung für die Veranstaltung ließ Marianne Komp passenderweise auf Bierdeckel drucken, die auch im Schriftenstand in der Kirche auslagen. „Diese Form der Information ist gut angekommen“, bilanziert sie.
„Wie leben wir heute unseren Glauben?“
Nach dem guten Auftakt wird die Veranstaltungsreihe fortgesetzt. Jeweils 5 Termine stehen in Zülpich und Kommern für das erste Halbjahr 2019 schon fest. Die Themen dafür haben die Besucher der Premieren in Zülpich und Kommern selbst vorgegeben: Sie reichen von Fragen zum „Schuldbekenntnis“ bis hin zur Thematik „Wie leben wir heute unseren Glauben“.