KV-Newsletter | Ausgabe Mai 2021

3. Mai 2021

KV-Newsletter | Ausgabe Mai 2021

Umstellung der Bilanzierung und Neuregelung der Umsatzbesteuerung

Sehr geehrte Damen und Herren,

zur Umstellung der Bilanzierung fand in den vergangenen Wochen ein Einführungs-Webinar statt, in dem die Grundlagen der kaufmännischen Bilanzierung erläutert wurden und in dem erklärt wurde, was sich für Kirchengemeinden beim Jahresabschluss ändert und welchen Nutzen das neue Verfahren für die Wirtschaftsplanung hat. Insgesamt fast 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten die drei Termine im März und April nutzen und gaben nahezu auschließlich positive Rückmeldungen. 

Die Inhalte der Veranstaltung stehen auch jenen zur Verfügung, die nicht teilnehmen konnten oder die das Thema nachbereiten wollen. Die Präsentation des Webinars „Umstellung der Bilanzierung gemäß den Grundsätzen des Handelsgesetzbuchs (HGB). Einführung und Grundlagen“ ist auf der Projekt-Website unter „Basis: Grundwissen & Rechtsgrundlagen“ abgelegt und kann hier abgerufen werden. 

Über die Diskussion im Webinar hinaus haben wir den grundsätzlichen Erfahrungsaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern von Kirchengemeinden, Kirchengemeindeverbänden und Gemeindeverbänden gesucht. Die Gespräche haben uns in vielen Bereichen in unserer Projektplanung bestätigt. Gleichzeitig haben sie unseren Blick geschärft für die Herausforderungen und den Unterstützungsbedarf bei der Umstellung der Bilanzierung. Die Erkenntnisse werden wir in der weiteren Planung berücksichtigen, den Erfahrungsaustausch werden wir fortsetzen. 

In der April-Ausgabe dieses Newsletters haben wir die Erfassung kirchlicher Kunstgüter und Ausstattungsgegenstände vorgestellt. Die Darstellung von für die Bilanzierung relevanten Vermögensgegenständen wollen wir fortsetzen. Heute geht es um die Inventarisierung kirchlicher Gebäude, der sich ebenfalls ein zentrales Projekt im Erzbistum Köln widmet. Die korrekte Erfassung der Immobilien ist ein wichtiger Baustein der Bilanzierung nach den Vorgaben des Handelsgesetzbuchs. Außerdem bildet die Inventarisierung die Voraussetzung für eine angemessene Bewertung. Über diesen zweiten Schritt werden wir in der Juni-Ausgabe des KV-Newsletters informieren. 

Beste Grüße

Holger Richter
Projektleiter

Die Inventarisierung kirchlicher Gebäude

Gebäude sind ein wesentlicher Bestandteil von Kirchengemeinden. Neben den Kirchengebäuden gehören dazu unter anderem Pfarrheime, Kindertagesstätten und das Pastoralbüro sowie Dienstwohnungen für Pastorale Dienste. Vielen Pfarreien haben großzügige Spender über Jahrhunderte hinweg außerdem Grundstücke und Immobilien übereignet, deren Miet- und Pachterträge dazu beitragen, das Leben der Pfarrei zu finanzieren. Der vielfältige Bestand an Grundstücken und Gebäuden dient zwar unterschiedlichen Zwecken, die Immobilien stellen bei der Bilanzierung nach den Regeln des Handelsgesetzbuches jedoch in erster Linie Vermögensgegenstände dar, die zu inventarisieren, also zu erfassen sind und die es zu bewerten gilt.

Der zentralen Inventarisierung der kirchlichen Gebäude im Erzbistum Köln widmet sich seit 2015 das Projekt „Gebäudeerfassung“. Unter der Leitung von Katherin Bollenbeck sammelt ein Team von Erfassern alle relevanten Informationen zum kirchengemeindlichen Gebäudebestand. Zu den rund 230 Detailfragen je Gebäude gehören grundlegende Informationen wie Baujahr, Architekt und gegenwärtiger Zustand, außerdem Angaben zur Fläche, zum Grundstück und zur Nutzung sowie Daten über Heizungsanlagen, Zähler, energetische Schwachstellen und andere umweltrelevante Merkmale. Erhoben werden diese Fakten unter anderem aus Unterlagen und Plänen der Kirchengemeinden und des Erzbischöflichen Generalvikariats, aber auch durch Begehungen der Gebäude vor Ort. Bislang hat das Team mehr als 65.000 Dokumente gesichtet und ausgewertet. Bis zum Jahr 2022 werden auf diese Weise insgesamt 4.690 Gebäude in allen Seelsorgebereichen erfasst. 

Die erhobenen Daten stehen online im neuen Gebäudeportal zur Verfügung und bilden damit eine transparente, aussagekräftige und einheitliche Informations- und Planungsbasis für die Kirchengemeinden. Das Gebäudeportal liefert auch Daten für ein gezieltes Energiemonitoring. Bei jedem Gebäude werden zum Beispiel Energieverbrauch und -kosten sowie energetische Schwachstellen benannt. Somit lassen sich Verbesserungs- und Einsparpotenziale erkennen und nutzen, die zum Klimaschutz beitragen – und damit zur Bewahrung der Schöpfung.

Für die handelsrechtliche Bilanzierung liefern die Daten die Grundlage einer strukturierten Erfassung aller Vermögensgegenstände im Bereich des Sachanlagevermögens der Grundstücke und Gebäude. Der Inventarisierung hat als zweiter Schritt die Bewertung der einzelnen Gebäude und Grundstücke zu folgen. Im Hinblick auf die Nutzung wird dabei eine vorsichtige Bewertung zum Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz vorgenommen. 

 

Das Newsletter Archiv

Unsere Newsletter der vergangenen Monate mit interessanten Informationen haben wir für Sie in unserem Archiv bereitgestellt.

 
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