Wir haben uns befreit
Wir haben uns davon befreit, etwas Nützliches darstellen zu wollen und malen ungehemmt alles, was uns gefällt und auch den Vorgaben des Zentralabitur entspricht. Der Maler Gerhard Richter ist ein fester Bestandteil curricularer Vorgaben. Die unterrichtliche Erarbeitung seiner Absichten, Bilder und philosophischer Ansichten haben uns inspiriert.
Wider die Sprache
Gezeigt werden Bilder aus dem Schulleben, schulische Porträts und inszenierte Situationen. Unsere Bilder und Zeichnungen kreisen um uns selbst. Wir beschäftigten uns künstlerisch mit unserer unmittelbaren Geschichte. Wir und Schule.
"Pssst, sei ganz still", signalisieren unsere Bilder und fordern schweigendes Staunen, das so natürlich nicht geduldet wird. Das künstlerische Sehen verhält sich zur Kritik und zur sprachlich geprägten Bildung wie das Löschblatt zur Tinte - es hat sie in sich aufgesaugt und ausgelöscht.
Bilder mit der Schleifmaschine
Schülerinnen: "Wir begannen immer mit Fotografien, die miteinander kombiniert wurden. Unsere Malerei war beinahe Meditation. Freigesetzt von der Verpflichtung, bewusst ein Bild konstruieren zu müssen und an Proportionen, Perspektivität und Raumaufbau zu denken, gaben wir uns der selbst gewählten Vorlage hin und entdeckten im Malprozess ihre bildnerische Logik. Danach beschäftigten wir uns mit dem Genre des Selbstporträts. Am Anfang rangen wir noch mit der Technik, aber dann lösten wir uns von der fotografischen Qualität. Die Einschreibung des Unperfekten, Deformierten, Geschundenen und Verlebten ins Bildgeschehen interessierte uns.
Wir verwendeten Schwämme, Lappen, schmutzige Pinsel und auch die Finger und bearbeiteten die Zeichnungen mit der Schleifmaschine.
Vor dem Einfall kommt der Zusammenfall
Wenn es mal nicht mehr weiterging, durfte die Farbe auch über das Bild gegossen werden, um einen Neuanfang zu initiieren. In der Hoffnung auf den Einfall praktizierten wir zunächst den Zusammenfall des Bildes.
Freigestellt von der Verpflichtung affirmative Wahrheiten zu verkünden, konnten sich unsere Bilder darauf spezialisieren, die anerkannten, Schönheit verheißenden Diskurse mit alternativen Realitätsversionen zu konfrontieren.
Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, den 14. September 2018, um 19:00 Uhr in der Nordhalle, KulturZentrum Zons, statt.
-gru-