Erzbistum Köln - "zusammen-gut"-Kampagne - monatliche Porträts:"Ich stehe dazu, Gutes zu tun"
Euskirchen. „Wenn Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen, als Gutmenschen beschimpft werden, so ist das absurd und gefährdet unsere Gesellschaft. Kann denn Engagement für das Gemeinwohl schlecht sein?“ Das fragte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki anlässlich des Auftakts der Ehrenamtskampagne „zusammen gut“, die vom Erzbistum Köln und dem Diözesan-Caritasverband ins Leben gerufen wurde. In loser Reihenfolge stellen wir Menschen vor, die sich für andere einsetzen. Diesmal: Maria Müller (57), Gründerin eines Handarbeitertreffs für geflüchtete Frauen.
Es regnet, aber die meisten Frauen hält das nicht davon ab, sich trotzdem auf den Weg zum „Café Zick Zack“ im Gemeindehaus in Flamersheim bei Euskirchen zu machen. Das Cafè ist ein Handarbeitstreff und offen für jeden. Maria Müller hatte ihn ursprünglich für geflüchtete Frauen gegründet. Heute kommen die Frauen, damit sie sich Kleider sowie Deko-Artikel ändern oder selbst nähen können. „Ich kannte das Projekt aus Potsdam. Da hatte ich daran schon einmal teilgenommen und fand die Idee toll“, erklärt Müller.
Mehrere Nähmaschinen gibt es im „Café Zick Zack“ und Maria Müller weiß, wie man sie bedient. „ Ich kann gut handarbeiten. Ich hatte das Gefühl, dass ich es tun muss. Ich sehe die Not der Familien. Ich habe die Zeit und die Möglichkeit, also mach ich das! Für mich ist das normal“, erklärt die 57jährige. Ihr Engagement ist ehrenamtlich und doch bekommt sie viel zurück. Die geflüchteten Frauen würden immer sagen, dass „positive energy“ rüberkomme, erzählt Müller.
Das „Café Zick Zack“ ist längst mehr als ein Handarbeitstreff. Inzwischen gibt es neben Maria Müller vier bis fünf weitere Frauen, die sich regelmäßig um die neuen Mitbürger kümmern – ihnen bei Anmeldungen in Kindergarten und Schule helfen oder bei der Wohnungssuche. Der Treff ist zu einer Kontaktstelle geworden. Viele Geflüchtete seien in notdürftigen Unterkünften untergebracht, erzählt Müller. Kein Ort, um Freunde zu empfangen. Deshalb würden sich viele im „ Café Zick Zack“ treffen: „ Mittlerweile nehmen auch deutsche Frauen das Angebot wahr, und mit der Zeit sind viele Freundschaften entstanden, die auch privat weiter gelebt werden.“
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