Die Kirche hat den Auftrag, nach dem Beispiel Jesu den Menschen nahe zu sein, besonders dann, wenn sie in Not sind. Wer will bestreiten, dass wir eine Zeit erleben, in der leibliche und seelische Nöte von besonderer, bislang nicht gekannter Dimension vorhanden sind? Darum ist es von allergrößter Bedeutung, dass die Kirche gemäß ihrer Sendung und ihrem Auftrag erreichbar und präsent ist. Das bedeutet ganz konkret, dass diejenigen, die von unserem Erzbischof zum Dienst und zur Mitarbeit in der Seelsorge beauftragt sind, erreichbar sind und bleiben.
Auch wenn die physischen Kontaktmöglichkeiten reduziert sind, bleibt es eminent wichtig, dass diejenigen, die gerade jetzt seelsorglichen Beistand suchen und benötigen, uns finden:
- sei es über das Telefon,
- das Internet oder
- den klassischen Brief.
Unter Berücksichtigung der hygienischen Regeln (Abstand halten, Mundschutz, möglichst kein Körperkontakt) sind nach wie vor seelsorgliche Besuche zu Hause, Gespräche im Pfarrbüro oder in der Kirche möglich. Insbesondere die Sorge um die Kranken und die Sterbenden ist und bleibt ein nicht aufgebbarer Kernbestand unseres Dienstes.
Wir dürfen uns als Kirche jetzt nicht zurückziehen, sondern wir müssen im Gegenteil deutlich machen, dass wir da sind und dass wir bereit sind, uns für die Menschen einzusetzen. Angesichts der seelischen Belastungen, der viele unserer Schwestern und Brüder ausgesetzt sind, ist die Seelsorge systemrelevant für unsere Gesellschaft. Der Mensch lebt ja nicht nur vom Brot allein.