Traumaberatung für junge Flüchtlinge - KJA-Einrichtung eröffnet

Erzbistum Köln - Flüchtlinge - Traumaberatung

1. Juni 2018 Newsdesk/kja/ahi

Köln. Aufwind für junge Zugewanderte in Köln und im Rhein-Erft-Kreis: Im Beisein von Kölns Bürgermeister Andreas Wolter hat Nordrhein-Westfalens Staatssekretärin für Integration, Serap Güler, eine neue Einrichtung eröffnet. Aufwind versteht sich als Trauma- und Sozialberatungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, die unter den Folgen von stark belastenden Erfahrungen leiden. Dies können Erlebnisse im Herkunftsland, auf der Flucht oder in Deutschland sein.

 

Aufwind ist eine Einrichtung der Katholischen Jugendagentur (KJA) Köln. Die Geschäftsführung hat sich der Realisierung angenommen und starke Förderer gewinnen können.

 

Das Engagement setzt sich aus zwei Elementen zusammen: Der Traumaberatung durch eine auf Trauma spezialisierte Psychologin und der Sozialberatung, für die eine hierfür ausgebildete sozialpädagogische Fachkraft die Jugendlichen berät. „Wir Beraterinnen stimmen unsere Eindrücke und Interventionen bei jedem Jugendlichen engmaschig aufeinander ab, so dass den jungen Menschen passgenaue und umfassende Hilfe angeboten werden kann“, berichtet Einrichtungsleiterin Linda Bruchholz. Die Beratungen werden bei Bedarf mit der Unterstützung von gut ausgebildeten Dolmetschern durchgeführt.

 

Niedrigschwelliger Einstieg für junge Flüchtlinge

 

Bei der Eröffnung in Köln-Ehrenfeld sagte Staatssekretärin Güler: „Speziell junge Flüchtlinge haben einen besonderen Bedarf an psychosozialer Unterstützung – gerade weil sie belastende und traumatisierende Erfahrungen gemacht haben. Aufwind bietet ihnen einen niedrigschwelligen Einstieg. Die Beratungsstelle verbindet erste Hilfestellungen zur Traumabearbeitung mit lebenspraktischer Beratung in sozialen Belangen durch Fachleute.“

 

Die neue Einrichtung finanziert sich ausschließlich über Stiftungen und private Förderer. Den größten Anteil daran hat die Deutsche Fernsehlotterie: „Die Gewissheit, dass man mit seinen Ängsten nicht alleine ist, ist ein unschätzbarer Wert einer solidarischen Zivilgesellschaft. Wir freuen uns, ein so wegweisendes Projekt wie Aufwind, welches Menschen Ängste nimmt und so das Miteinander in unserem Land stärkt, unterstützen zu können“, so Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie und der Stiftung Deutsches Hilfswerk.

 

Darüber hinaus sichern die Heidehof Stiftung, die UNO-Flüchtlingshilfe, die Hans-Günther-Adels-Stiftung und PS-Zweckerträge der Sparkasse KölnBonn den Betrieb für drei Jahre. „Schon jetzt sind wir in Gesprächen über die Zukunft von Aufwind. Unser Ziel dabei ist es, eine langfristige Förderung mit öffentlicher Unterstützung zu etablieren“, berichtet KJA Köln Geschäftsführer Georg Spitzley.

 

Beitrag zur Integration

 

Viele junge Zugewanderte leiden so stark an den Folgen der Erlebnisse, dass es nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist, sich auf die Integration in Deutschland einzustellen. Ziel von Aufwind ist es deshalb, die jungen Menschen so zu unterstützen und zu stabilisieren, dass sie ihren Alltag wieder besser meistern und die Möglichkeiten zum Ankommen in Deutschland und zur Integration erfolgreicher nutzen können. Somit möchte Aufwind einen Beitrag zur wirklichen Integration der jungen Menschen leisten.