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Karfreitag

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Am Karfreitag

Ich stehe in der zweiten Reihe der Schola in einem sackfarbenen Gewand vor den Stufen des Hochaltars des Bonner Münsters und schaue in die einander gegenüber liegenden Bankreihen des Chorherrengestühls. Vornehmlich ältere Gesichter blicken in sich gekehrt vor sich hin, und mir will scheinen, als wenn es gerade ihre Lebensklage wäre, die in dieser Trauermette am Karfreitagmorgen zum Ausdruck kommt. „Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, / die Zunge klebt mir am Gaumen,* du legst mich in den Staub des Todes.“, singen sie den 2. Vers den von der Schola eingeführten Psalm 22 B im Wechsel weiter. 

Ich schaue auf den siebenarmigen Leuchter, der im Mittelraum des Hochchores mit seinen brennenden Kerzen an das Licht im Gegenüber des Allerheiligsten des jüdischen Tempels erinnert und fühle mich eigentümlich präsent, spüre etwas von der Seinsdichte in eigenen Leiderfahrungen. Nein, diese Erinnerung der Trauer im Klagepsalm nimmt kein Heil vorweg, sondern führt sie in die Gegenwart hinein. Zum ‚ Da pacem Domine’ von Arvo Pärt formieren wir uns in der Schola in einem Kreis zwischen dem Chorgestühl – in eine imaginäre Mitte singend. Wie nach gelösten Tränen, gelebter Trauer scheint der sphärisch verklärende vierstimmige Gesang das Aus- und Nacheinander der Stimmenlagen in einen Zeit enthobenen Gleichklang zu bringen. Ein Frieden, der als Glück des Lebens in diesem Leben wie ein Wasserzeichen des Himmels ahnbar ist – und auf den Punkt konzentriert im Todesschrecken aufblitzt – wie die individuelle Leidstrecke mit der Ewigkeit des Kreises in einen plötzlich aufgehobenen Widerspruch tritt. Weiß aufsteigender Weihrauch tüncht den Hochchor in ein mystisches Zwielicht. 

Holger Dörnemann

Dr. Burkhard Knipping

Ehespiritualität

Referat Katechese und Sakramentenpastoral

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