Liebe

Unbedingte Liebe

Mit der Geburt unserer Tochter änderte sich fast alles – bis zum heutigen Tag, an dem sie knapp drei Jahre alt ist. Das wichtigste im persönlichen und gemeinsamen Leben war auf einmal sie. Es gab viele neue Aufgaben und Notwendigkeiten, die den Alltag umkrempelten. Jeder von uns musste manches aufgeben oder verändern: Gewohnheiten, Bedürfnisse (vor allem Schlaf), alltägliche Abläufe, Beruf, Beziehungen zu anderen Menschen, Hobbys, Urlaub, Geldangelegenheiten usw. Oft kamen wir an unsere physischen und psychischen Grenzen.

Ausgelöst einzig durch das Dasein unserer Tochter. An solche existentiellen Grenzen waren wir in unserer bis daher zehnjährigen Ehe nie gelangt. Trag- und lebbar war und ist unserer Erfahrung nach diese Aufgabe des Elternseins nicht aus der eigenen, begrenzten Kraft heraus. Es braucht die Hilfe von anderen und eine tiefe Liebe. Diese neue Art der Liebe ist für uns die erstaunliche Grunderfahrung, die uns durch das Leben mit unserer Tochter geschenkt wurde. Es ist eine verschwenderische Liebe, die wir in Bezug auf dieses Kind und von ihr ausgehend erleben. So muss die Liebe Gottes zu uns sein: rein und unverzweckt. Den anderen / die andere einzig und allein um seiner / ihrer selbst willen lieben. Unsere Tochter lehrt uns (neu) das Leben mit den Augen der Liebe zu betrachten. 

Martin, 37 und Stefanie, 36