Zum Inhalt springen

Gruppenmodelle

head_gruppenmodelle

Mehrere Modelle zur Geschlechterorientierung von Gruppen

Autor: Burkhard R. Knipping

Koedukation in einer Katechesegruppe

Das bisherige, insbesondere aus der Schule bekannte Konzept wird auch für die Katechese als gut und passend erachtet. Auch als erfolgreich und gewohnt. Nachteile werden (bewusst oder unbewusst) in Kauf genommen:


Als Nachteile sind zu betrachten, dass

  • Jungen wie Mädchen nicht individuell genug angesprochen werden, d.h.
  • die Motivation, die Mitarbeit, die Rezeptionsbereitschaft sind nicht optimal unterstützt bzw. gefordert.
  • Das erschwert das katechetische Arbeiten,
  • sorgt für Unmut bei Katechet und Katechetin und erzeugt oftmals Frust.
  • Die bestehenden Geschlechter-Vorstellungen verfestigt werden, wenn in der Arbeit mit Jungen und Mädchen keine Geschlechterorientierung vorgenommen wird. Das beschreiben Fachleute durchgehend.

Die Jungen und Mädchen werden als Kinder katechetisiert („Kinder sind erst mal Kinder“).
Mädchen und Jungen werden als gleich (gleichwertig und gleichberechtigt) betrachtet. Mit dem Gleichheitsdenken will man sich von konservativer Geschlechtertrennung absetzen.

 

Zudem wird die Katechese (bewusst oder unbewusst) als geschlechtsneutraler Raum (mit Blick auf die Kinder, den Katecheten und die Katechetin, Arbeitsmaterialien und Sozialformen) verstanden. Eine Geschlechterorientierung ist ausgeschlossen.

Mädchen wie Jungen orientierte Koedukation in der Katechesegruppe

Die Pädagogik der Katechese bietet in den sozialen Lernformen, in den Arbeitsweisen, in den Materialien, in den Aufgabenstellungen, in den Aktivitäten das auf Jungen wie auf die Mädchen Zugeschnittene.
Dabei eröffnet sie für Jungen wie Mädchen freie Wahl, was sie machen wollen, umso Stereotypen aufzulösen (das Mädchen geht in den Klettergarten; der Junge stickt ein Bild).

Reflexive Koedukation oder geschlechtsbewusste Koedukation in der Katechese

Das Geschlecht wird als Differenzierungsmerkmal nicht beachtet, d.h. bewusst keine Trennung in Jungen und Mädchen, um das Merkmal ‚Geschlecht’ nicht zu überhöhen.


Der Katechet und die Katechetin stellen sich dem Anspruch, sich selbst hinsichtlich ihrer eigenen Geschlechter-Einstellung zu reflektieren wie auch die der Kollegen und Kolleginnen und ihre Arbeit mit den Jungen und Mädchen hinsichtlich Geschlechtstypischem und –spezifischem zu reflektieren („Welche Ziele habe ich?“, „Wie spreche ich sie an?“).

Katechese mit wechselnder Gruppenzusammensetzung // Katechese mit Elementen bzw. Einheiten, in denen die Geschlechter getrennt sind

Jungen und Mädchen haben geschlechtergetrennt wie -gemischt ihre Katechese-Einheiten.


Ob getrennt oder gemeinsam wird aufgrund von Gruppendynamiken, von Geschlechter bezogenen thematischen Inhalten, von Arbeitsaufgaben, -materialien und -zielen entschieden.

Geschlechterhomogene Katechese

Die beiden Geschlechter werden getrennt, und in den Katechese-Einheiten wird geschlechterorientiert gearbeitet, was auch Arbeit zur Relativierung bis Aufhebung von Geschlechtertypischem einschließt.

Crosswork-Katechese

Im ‚Crossworking’ leitet der Katechet reflektiert eine Mädchengruppe und die Katechetin eine Jungengruppe. So werden Geschlechterstereotypen in Frage gestellt (der Katechet häkelt; die Katechetin schweißt).


Es liegt eine hohe persönliche Beanspruchung des Katecheten und der Katechetin vor. Wegen der Vorgehensweisen, aber auch wegen der durchgehenden Anfragen von Seiten der Mädchen wie Jungen.

 


 

Was ist Ihr / Dein Hinweis für die User von maennerpastoral-koeln.de?

Herzlich sind Sie / bist Du hier eingeladen, Ihre / Deine Anregungen, Hinweise zur obigen Inspiration hinzu zu stellen.


Dafür bitte unten stehenden Kommentarlink nutzen...

 

 

dr-b-r-knipping

Dr. Burkhard R. Knipping

Referent