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Stiftungszentrum Fundraising

Herzlich willkommen im Stiftungszentrum

Das Stiftungszentrum des Erzbistums Köln steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie sich nachhaltig engagieren wollen für das, was Ihnen am Herzen liegt. Nutzen Sie unsere Erfahrung und Kompetenz, um Ihr Anliegen praktisch umzusetzen.

Aufgaben des Stiftungszentrums

Nicht nur Stiftungen, auch Schenkungen und Nachlässe können mit einer individuellen Zweckbestimmung versehen werden. Es zählt zu unseren Aufgaben, zweckgebundene Mittel und passgenaue Projekte zusammenzuführen. So wirkt Ihr Herzensanliegen weiter. 

Perspektiven schaffen und Werte bewahren - diese Gemeinsamkeiten von Kirche und Stiftungen vereinen sich zu einer starken Allianz. In keinem geringeren Zeitfenster als der Ewigkeit. Stiften ist Hoffnung in die Zukunft.

Stiftungsbeilage 2025

Um den Tag der Stiftungen (1. Oktober) erscheint in der Kirchenzeitung des Erzbistums Köln jeweils ein Sonderheft zu den Stiftungen. Auch in diesem Jahr sind wir mit vielen Beiträgen in der Stiftungsbeilage dabei: Wir stellen Ihnen die neue Hans Willi Still-Stiftung für Altenhilfe vor, haben mit dem Leiter der großen Bistumswallfahrt, Ingbert Mühe, gesprochen und beleuchten das 60. Jubiläum des Briefwechsels der polnischen Bischöfe mit ihren deutschen Kollegen. Dazu gibt es viele Hinweise auf Förderungen besonderer Projekte, zwei Nachrufe und vieles mehr.

Thomas Schuld im Garten des Edith Stein-Archivs

Der Leiter des Edith Stein-Archivs, Thomas Schuld, verabschiedet sich in den Ruhestand

Thomas Schuld und das Erbe Edith Steins 

Wie eine kleine grüne Oase liegt das Edith Stein-Archiv im Kölner Karmel Maria vom Frieden. Ende November 2025 verabschiedet sich der langjährige Leiter des Archivs, Thomas Schuld, nach fast zehn Jahren in den Ruhestand – mit einem geschärften Blick auf eine Frau, die für viele in der Kirche eine der großen Heiligen ist: Edith Stein.

„Der persönliche Austausch und die Begegnung hier spielen eine wesentliche Rolle“, sagt Thomas Schuld. Der gelernte Historiker ist seit 2016 Leiter des Edith Stein-Archivs im Kölner Karmel Maria vom Frieden. In dieser Funktion hat er in den letzten Jahren einen besonderen Schatz gehütet: den umfangreichen Nachlass der heiligen Edith Stein, der etwa 25.000 Originalblätter umfasst, darunter Handschriften, Briefe, Fotografien und Teile ihrer privaten Bibliothek. 

„Edith Stein ist eine vielschichtige Persönlichkeit, aber mir in vielem bis heute ein Rätsel geblieben“, sagt Schuld. Er hat tausende Seiten ihrer Briefe gelesen, Handschriften studiert, wissenschaftliche Artikel betreut – und doch: je tiefer man gräbt, desto mehr Fragen tun sich auf. Vielleicht ist es gerade diese Unabschließbarkeit, die ihn an ihrer Biografie fasziniert.

Es gibt immer wieder neue Funde 

„Tatsächlich bekam ich letztes Jahr einen handgeschriebenen Brief von einer über 90-jährigen Dame, deren Schwiegervater Professor am pädagogischen Institut in Münster war, an dem auch Edith Stein Dozentin war. Dann erzählte sie, dass ihr Mann und ihr Schwiegervater immer wieder von Edith Stein gesprochen hätten.“ Und so hätten sie schließlich wertvolle Unterlagen aus dem Umfeld Edith Steins zugeschickt bekommen, die sie bis heute noch gar nicht alle bearbeiten konnten.

„Und in der Tat tauchen auch immer wieder neue Dinge auf. Im letzten Jahr haben wir von Pater Ulrich Dobhan ein ganzes Konvolut von Ansichtskarten, die an Edith Stein geschrieben wurden, geschenkt bekommen. Die Ansichtskarten hatte Edith Stein seinerzeit einer anderen Nonne geschenkt, die in der Gefängnisseelsorge tätig war. Es kann durchaus sein, dass auch noch in nächster Zeit Überraschendes zutage gefördert wird“, blickt der Archivleiter hoffnungsfroh nach vorne.  

„Ich sage unseren Besuchern immer, schaut in die Nachlässe eurer Verwandten, da gibt es viele Schätze zu heben.“

Die vielen Facetten der Persönlichkeit Edith Steins 

Doch Thomas Schuld geht und ging es nie bloß um die Persönlichkeit Edith Steins. Ihn bewegen vor allem Fragestellungen historischer, aber auch theologischer Natur. Eine solche wichtige Frage ist etwa die, wie die jüdische Welt auf die Konversion Edith Steins und die spätere Kanonisierung als Heilige blickt.

„Sie wird immer als Brückenbauerin bezeichnet – das sehe ich heute skeptischer. Es gibt Stimmen in der jüdischen Welt, die sagen, die Katholische Kirche hätte besser daran getan, sie zu retten. Wer sich ins Kloster zurückzieht, wird nicht von allen als Vermittlerin wahrgenommen.“ Er versteht die Ambivalenz – und verteidigt sie nicht, sondern lässt sie stehen.

In den letzten Jahren sei Edith Stein zunehmend auch als Frauenrechtlerin wahrgenommen worden. So habe sie einen längeren Zeitungsartikel noch in Breslau zum Frauenwahlrecht der Weimarer Verfassung von 1919 geschrieben, der von einer polnischen Wissenschaftlerin erst vor einiger Zeit entdeckt wurde. „In der Frauenfrage spielt sie auf jeden Fall eine ganz wichtige Rolle und auch ansonsten war sie politisch sehr wach“, sagt Schuld.  

Die Frau Dr. Edith Stein und Ordensschwester Teresia Benedicta a Cruce, die ihm über Jahre begegnete, war wohl keine einfache Zeitgenossin. Sie hat sich eingemischt in die Politik, hat für Frauenrechte gekämpft, und war vor allem eine bedeutende und eigenständige philosophische Denkerin.

Aber auch eine sensible Frau mit Widersprüchen und Kanten. „Das Bild hat sich verändert – das frühere Heiligenideal mit seinen Glättungen und Eindeutigkeiten ist so nicht mehr haltbar.“

Edith Stein und die Bodenständigkeit

Und so weitet sich auch der Raum für das zutiefst Menschliche. Eine anschauliche Anekdote dazu erzählte er kürzlich einer belgischen Schulklasse: „Als Edith Stein als Nonne zum ersten Mal putzen sollte, hat sie mit dem Wischmopp nicht geschrubbt, sondern ihn einfach wie ein Hündchen hinter sich hergezogen. Sie kannte das nicht – im Elternhaus hatte sie nie selbst geputzt.“ Die Schüler lachten und vielleicht war das der beste Einstieg in ein Leben voller Tiefe.

Thomas Schuld verlässt ein Archiv, das er mitgeprägt hat. Die Themen, die Edith Stein gesetzt hat und die jede Zeit neu beantworten muss, werden ihn dabei nicht loslassen. Das letzte Wort über Edith Stein ist ohnehin noch lange nicht gesprochen.

„natürlich mensch“: Dialog- und Kunstprojekt in Wuppertal

Das Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. blickt 2025 auf eine fünfzigjährige Geschichte zurück. Im Jubiläumsjahr findet nun in Wuppertal ein Kunstprojekt mit dem Titel „natürlich mensch“ statt, das an zwei Orten zum Dialog einlädt: Vom 26. September bis zum 19. Oktober können Interessierte beim Caritasverband direkt an der Wupper und in Utopiastadt an der Trasse Werke von fünf Künstler*innen betrachten. Gefördert wurde das Projekt unter anderem durch das Stiftungszentrum des Erzbistums Köln. 

Die Kunstausstellung und ihr Rahmenprogramm fokussieren auf das für die sozialökologische Transformation fundamentale Mensch-Natur-Verhältnis. Die Ausstellung wird unter Einbeziehung von KünstlerInnen und Partnern aus dem kirchlichen (KuKuNa-Atelier der Caritas) und dem säkularen Bereich (Utopiastadt) im Dialog inhaltlich vorbereitet und gestaltet. 

Ziel des Projekts ist es, durch Kunst und Dialog neue Zugänge zur Mensch-Natur-Beziehung im städtischen Raum zu eröffnen. 

Gartenprojekt der Kindergruppe 'Noah'

Mit allen Sinnen dabei - Kindergruppe „Noah“ nimmt Verantwortung für Gartenprojekt

Die Kinder-Intensivgruppe „Noah“ in Bonn bietet sieben Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 12 Jahren einen geschützten Lebensraum mit intensiver pädagogischer Begleitung. Das Angebot richtet sich an Kinder mit besonderem Förderbedarf und umfasst unter anderem eine enge schulische Kooperation mit der Siebengebirgsschule Bonn.

Ein zentrales Element des pädagogischen Alltags ist der „Garten“. Der großzügig angelegte Garten verfügt über ein Gemüsebeet, mehrere Hochbeete, eine Rasenfläche mit Obstbäumen und eine Feuerstelle. Hier erleben die Kinder die Natur mit allen Sinnen, erlernen handwerkliche Techniken wie Holzhacken und übernehmen Verantwortung für „ihren“ Garten. Unseren Kindern eröffnen sich dadurch vielfältige Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war die Errichtung einer Wasserstelle mit gemauertem Becken. Die Kinder waren von Anfang an aktiv eingebunden: Vom Ausheben des Fundaments über das Mauern bis hin zum Verputzen mit recycelten Fliesen übernahmen sie viele Arbeitsschritte selbst. Ihr großer Wunsch: Die Wasserstelle später mit Fischen zu beleben.

Auch rund um den Garten gab es viele weitere Aktivitäten. Zahlreiche Zimmer- und Gartenpflanzen wurden in neue, teilweise sehr große Töpfe umgepflanzt, Hochbeete mit frischer Erde befüllt und das Kartoffelbeet neu eingesät. Neue Arbeitskleidung für Kinder und pädagogisches Team, ein Rasentrimmer und eine Kabeltrommel ergänzen die praktische Ausstattung.

Das Projekt stärkt nicht nur die gärtnerischen und handwerklichen Fähigkeiten der Kinder, sondern fördert auch Umweltbewusstsein, Selbstwirksamkeit und soziale Kompetenzen – ganz im Sinne eines ganzheitlichen pädagogischen Ansatzes. Gefördert wurde das Projekt mit finanziellen Mitteln aus dem Stiftungszentrum des Erzbistums Köln. 

Stiftungszentrum unterstützt Demokratieförderung

Die Demokratie funktioniert nur, wenn sich Menschen beteiligen und sich das System ständig weiterentwickelt und so erneuert. Aus gegebenen Anlass hat das katholische Bildungswerk Köln in diesem Jahr eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Demokratie fördern" mit Filmabenden, Diskussionen, Empowerment-Workshops und vielem mehr auf die Beine gestellt. Das Stiftungszentrum fördert die Veranstaltungsreihe mit einem Beitrag von 11.000 Euro.

 

Sasa Babli

Stiftungszentrum

Saša Babli

Fachbereichsleiter