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Priesterzeugnisse - Nicolo Galetti

Galetti quer 2
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Nicolo Galetti

31 Jahre, Kaplan an St. Franziskus, Gummersbach

Mein Name ist Niccolò Galetti, ich komme aus Italien und bin 1983 geboren. Als Kind habe ich nicht den Wunsch gehabt, Priester zu werden. Meine Eltern waren keine überzeugten Christen, sie gingen einfach ab und zu am Sonntag zur Heiligen Messe; über Gott wurde zu Hause nie gesprochen und von Ihm wusste ich ganz wenig. Als ich sieben war, erlebte meine Familie eine schwierige Zeit: Meine Eltern hatten viel Streit und ich hatte Angst, dass sie sich scheiden lassen würden. Gerade in dieser Zeit haben sie sich die Frage nach Gott gestellt.
Dank einer Katechese vom Neokatechumenat haben sie zu einer lebendigen Beziehung zu ihm gefunden. Dadurch hat Gott uns eine neue Stabilität gegeben, er hat aber vor allem Versöhnung und Freude in unsere Familie gebracht. Mit dieser Erfahrung habe ich einfach die Gewissheit gewonnen, dass es Gott gibt, dass Er gut ist und für mich vorsorgt.
Eine Berufung zum Priestertum war damit für mich noch nicht in Sicht, ich hatte nämlich den Wunsch zu heiraten und eine Familie zu bilden. Gott hatte aber anderes mit mir vor…

Eines Tages habe ich in der Kirche eine Lesung gehört, die mich sehr angesprochen hat und in mir den Wunsch erweckte, mein Leben in die Hände Gottes zu stellen: „Gott“, habe ich gebetet, „hilf mir zu sehen, was Du von mir willst.“ Kurz danach habe ich mich entschieden, die Beziehung mit meiner Freundin zu beenden. Ich habe dann öfter das Gebet wiederholt und Gott erneut die Frage gestellt. Zunächst erwartete ich, dass er mir hilft, das richtige Mädchen kennenzulernen. Statt einer anderen Freundin hat er mir die Berufung zum Priestertum geschenkt! Als ich dies im Inneren spürte, war ich zunächst erschrocken, der Gedanke hat mir aber zugleich Frieden gegeben.

Gerade zu dieser Zeit habe ich an einem Vorbereitungstreffen zum Weltjugendtag in Toronto 2002 teilgenommen; am Ende des Treffens hat unser Bischof einige Jugendliche begrüßt und als er von mir hörte, dass ich vor Kurzem das Abitur beendet hatte, frage er mir: „Hast du nicht darüber nachgedacht, ob Gott dich zum Priestertum ruft?“ Mit dieser Frage im Herzen habe ich am Weltjugendtag teilgenommen. Während der Tage in Kanada, nach der Begegnung mit Johannes Paul II. und einem Berufungstreffen, konnte ich auf den Ruf Christi, ihm auf den Weg zum Priestertum nachzufolgen, mit einem Ja antworten.

Mit diesem „Ja“ hat für mich eine neue Zeit begonnen, in der die Echtheit der Berufung sowohl meinerseits als auch seitens der Kirche geprüft wurde. Ich bin Oktober 2002 nach Bonn in das Erzbischöfliche missionarische Priesterseminar Redemptoris Mater gesandt worden. Nach dem Sprachkurs habe ich das Theologiestudium an der Bonner Universität begonnen. Zwischen Grundstudium und Hauptstudium durfte ich drei Jahre in den USA im Rahmen eines Missionspraktikums verbringen. Juli 2011 habe ich schließlich das Theologiestudium beendet. Neben Studium und Ausbildung besuchte ich eine Gemeinschaft vom Neokatechumenat in der Gemeinde St. Josef in Düsseldorf – dort kann ich bis heute meinen Glauben vertiefen und mit anderen Menschen austauschen. Auf diese Jahre schaue ich sehr zufrieden zurück, selbst wenn sie natürlich nicht ohne Zweifel und Schwierigkeiten vergangen sind. Besonders in diesen Momenten hat mich aber Gott nicht allein gelassen.

Ich bin kurz nach dem Abitur ins Seminar eingetreten. Meine Erfahrung ist, dass für den Herrn zu arbeiten und seinen Willen zu tun, Freude macht! Gewiss bestätigen sich in meinem Leben die Worte unseres Papstes Benedikt XVI.: „Habt keine Angst vor Christus! Er nimmt nichts, er gibt alles.”

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Priester ist nicht gleich Priester. Was uns verbindet, ist unsere gemeinsame Mitte: Jesus Christus - aber unsere Wege und Berufungen sind trotzdem unterschiedlich.