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Legamus Latine

LEGAMUS LATINE 2016 Erzbistum Köln
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LEGAMUS LATINE 2016

11 Schulen waren beteiligt.

Im Jahr 2016 veranstaltete das Erzbistum Köln bereits zum 26. Mal den Lateinwettbewerb „Legamus Latine“. Schülerinnen und Schüler der Klassen 5–7 der Katholischen Freien Schulen im Erzbistum Köln wetteiferten wieder  in Lesevortrag und kleineren szenischen Darbietungen in lateinischer Sprache um Ehre, Siege und Preise. Organisiert wurde der Wettbewerb von einem Team erfahrener Lateiner, die selbst mit großem Engagement diese klassische Sprache unterrichten.

 

In diesem Jahr waren 11 Schulen beteiligt.

Schulleiter josef Burdich:  "Für mich als begeistertem Lateinlehrer, aber auch als Juror beim alljährlich von der Schulabteilung des Erzb. Generalvikariats durchgeführten Lateinlesewettbewerbs „Legamus Latine“ ist es immer ein großartiges Erlebnis, wenn Schülerinnen und Schüler verschiedener Gymnasien, sorgfältig von ihren Lateinpädagogen vorbereitet, in einen Wettstreit treten und meist recht originelle Dialoge mit Verve und Pathos vortragen. Die immer wieder tot gesagte Mutter der europäischen Sprachen darf sich zumindest bei diesen Schülervorträgen sicher sein, dass die zahlreiche Zuhörerschaft und die Juroren der Lebendigkeit und Klangschönheit des Lateinischen angemessen würdigt. Nicht zuletzt bei den Spectacula, kleinen Spielszenen oder auch einmal einem Videoclip, wird die Umsetzung des Lateinischen in der Gegenwart erfahrbar und sorgt für Heiterkeit: Man versteht moderne Werbung in lateinischer Sprache, man erkennt das gespielte Märchen oder die Sage wieder, man kann dem aus dem Fernsehen bekannten Quiz-Format gut folgen, auch wenn es in Latein daherkommt. Die kleinen Geschenke für die Teilnehmer und die Prämierung der Sieger tut ein Übriges."

Wir freuen uns schon auf die Teilnahme im nächsten Jahr!

 

Geschichte des Faches

Die Geschichte des Schulfachs Latein in Deutschland reicht bis ins frühe Mittelalter (ca. 720) zurück. Die ersten Schulen, die damals gegründet wurden, waren Klosterschulen, in denen Latein als allgemeine Unterrichtssprache gesprochen und gelehrt wurde. Daher kann man Latein als das älteste Unterrichtsfach in Deutschland bezeichnen. Latein, die „Vatersprache des Mittelalters“ bildete das Zentrum des gesamten mittelalterlichen Schulwesens: Nur wer diese Sprache in Wort und Schrift beherrschte, erhielt vollen Zugang zum kirchlichen Leben und zu den Bildungsgütern, die an Kloster-, Kathedral und Domschulen und seit dem Spätmittelalter auch an den städtischen Schulen vermittelt wurden. (..)
Unter dem Einfluss der Renaissance, die im 14. Jahrhundert in Italien ihren Anfang genommen und in der zweiten Hälfte in Deutschland ihr Wirken entfaltet hatte, stand im Gegensatz zum Mittelalter allein die klassische Antike im Zentrum des Interesses: Die Humanisten hielten das mittelalterliche Latein zumeist für barbarisch und sahen in ihm Ausdruck des sprachlichen und geistigen Verfalls. (…)
Seit dem 17. Jahrhundert setzte infolge der großen Kriege und aufgrund der erstarkenden Nationalsprachen der Niedergang der humanistisch ausgerichteten Lateinschulen ein. Zwar blieb das Lateinische auch weiterhin die wichtigste schulische Fremdsprache, die nach wie vor aktiv zu beherrschen war, allerdings wurde nun dem Erlernen der Muttersprache wachsende Aufmerksamkeit geschenkt. (..)
Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts vollzog sich eine durchgreifende Änderung dieser Verhältnisse, die maßgeblich durch Wilhelm von Humboldt (1767-1835) und den sog. Neuhumanismus geprägt wurde und zu einer umfassenden Reform des Bildungswesens führte. In der Auseinandersetzung mit der Sprache und den Texten der klassischen Griechen und Römer sollten die Schüler nicht so sehr zur praktisch-beruflichen Brauchbarkeit erzogen werden. (…)

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entfernte sich dieses liberale Bildungskonzept Humboldts immer weiter von seinen ursprünglichen Zielen. Die Schule sollte unter dem Einfluss restaurativer Bildungspolitik Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, Pflichterfüllung und Selbstgenügsamkeit vermitteln. Hierzu schien gerade Latein hervorragend geeignet: Die Römer galten durch ihre Sprache und die dazugehörigen Texte als Muster für Ordnung, Disziplin und Pflichterfüllung gegenüber dem Staat. (…)

Am Ende des 19. Jahrhunderts galt nicht mehr die sprachlich-formale Bildung, sondern die „Einführung in das Geistes- und Kulturleben des Altertums“ als höchstes Unterrichtsziel. Die entscheidenden Schulautoren in dieser Zeit waren neben Caesar und Cicero die Historiker Livius und Tacitus sowie die Dichter Ovid, Horaz und Vergil. Anhand dieser antiken Texte sollte zugleich die Liebe zu König und Vaterland gefördert werden, ein Ziel, das während des Ersten Weltkrieges seinen fragwürdigen Höhepunkt erlangte. (..)

In der Weimarer Republik sollte der Lateinunterricht unter veränderten politischen Vorgaben erfolgen: Vor dem Hintergrund der politischen Wirren nach Ende des Weltkriegs erhielt er die Aufgabe, im Sinne der sog. Kulturkunde dazu beitragen, das Verständnis für die deutsche Kultur zu verbessern und das Nationalgefühl zu fördern. (…)

Zugleich wurden unter dem Einfluss der Reformpädagogik die Lehrbücher modernisiert und erheblich kindgerechter gestaltet. Da die aktive Beherrschung der lateinischen Sprache nicht mehr als wichtiges Ziel betrachtet wurde, konzentrierte man den Unterricht nach Abschaffung des lateinischen Abituraufsatzes (1925) stärker auf die Übersetzung lateinischer Texte ins Deutsche, eine Entscheidung, die bis heute den Lateinunterricht nachhaltig prägt.

Die Instrumentalisierung des Lateinunterrichts für politische Zielsetzungen erreichte ihren Höhepunkt freilich erst in der Zeit des Nationalsozialismus. Die römischen und griechischen Autoren sollten in völliger historischer Verzerrung ausschließlich unter rassenideologischen Gesichtspunkten ausgewertet werden und zugleich zur sog. „wehrgeistigen Erziehung“ beitragen. So wurden aus den Lehrplänen von 1938 die römischen Dichter verbannt, statt dessen standen Autoren wie Caesar, Tacitus und Livius im Vordergrund, an deren Beispiel Führerpersönlichkeiten, alte Römertugenden und die besonderen Eigenschaften der Germanen gewürdigt werden sollten. (..)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte der Lateinunterricht in Westdeutschland zunächst eine Renaissance, da man nach dem Zusammenbruch aller Werte wieder an die humanistische Bildungstradition (…)

 

Durch eine intensive, ausgesprochen selbstkritische Überarbeitung der Zielsetzungen des Lateinunterrichts, die begleitet wurde von aufwendigen empirischen Untersuchungen, wurde in den siebziger Jahren der Grundstein zur Stabilisierung des Lateinunterrichts als drittstärkster Fremdsprache an den allgemeinbildenden Schulen gelegt. Latein wird seit dieser Zeit als ein „pädagogisches Mehrzweckinstrument“ verstanden, das sprachliche, literarische, sozialkundliche und philosophische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt.

 

Der Lateinunterricht hat sich infolge dieser Neuorientierung stark gewandelt: Seit Beginn der siebziger Jahre wurden zwei neue Generationen von Lehrbüchern entwickelt, die kaum noch etwas mit den grauen Bleiwüsten ihrer Vorgänger gemein haben. Die modernen Lateinbücher zeichnen sich insbesondere durch eine klare Ziel- und Handlungsorientierung, durch stoffliche Straffung und Methodenvielfalt sowie durch eine motivierende inhaltliche und graphische Gestaltung aus; sie bieten eine Fülle interessanter Themen, die auch über die Antike hinausweisen und durch zusätzliche deutsche Sachtexte und Bildmaterial gezielt veranschaulicht werden: Die Schüler erhalten z. B. vielfältige Einblicke in das Alltagsleben der Römer, lernen die Grundlagen römischer Geschichte und Kultur sowie die spannenden Inhalte antiker Mythologie kennen und erarbeiten sich Grundkenntnisse über die Bedeutung der Antike für die europäische Kultur. Auch der Kanon der Lektüreunterrichts wurde erheblich ausgeweitet und nimmt jetzt die lateinische Literatur von der Antike bis in die Neuzeit in den Blick. Wohl noch nie gab es derartig vielfaltige Möglichkeiten zu einer inhaltlich und methodisch abwechslungsreichen Lektüre lateinischer Originaltexte.

Der Deutsche Altphilologenverband (DAV)

 

https://www.altphilologenverband.de/

> Quelle