Schöpfungsbewahrung:10 Jahre Enzyklika Laudato si‘
Am 24. Mai 2015 wandte sich der verstorbene Papst Franziskus mit dem dringenden Appell „unser gemeinsames Haus zu schützen“ und „die gesamte Menschenfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen“ an alle Gläubigen weltweit. Die ‚Enzyklika Laudato si (LS)‘ feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum.
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki schloss sich dem Aufruf von Papst Franziskus an; Klima- und Umweltschutz wurde zu seinem persönlichen Herzensanliegen.
„Die Verantwortung für die ganze Schöpfung ist eine Aufgabe für alle Menschen – und damit ist sie auch eine Aufgabe für uns Christen, für uns als Kirche. Soziale Gerechtigkeit, Frieden und der verantwortliche Umgang mit unserer Erde gehören eng zusammen. Neben der Sorge um und für alle Menschen haben wir alle von Gott auch den bleibenden Auftrag, die Erde zu bewahren und zu erhalten. Sie ist, wie Papst Franziskus es genannt hat „unser gemeinsames Haus“, in dem wir gemeinsam leben und für das Gott der Menschheit die Verantwortung übertragen hat“, so der Kölner Kardinal. In Konsequenz dessen wurden Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Schöpfungsverantwortung zum Fundament kirchlichen Handelns im Erzbistum Köln. Jährlich wird ein umfangreiches Budget für Klima- und Umweltschutz zur Verfügung gestellt und insgesamt mittlerweile 12 Mitarbeitende bringen im Erzbischöflichen Generalvikariat täglich ihre Expertise zur Bewahrung der Schöpfung ein.
Mit Sonnenkraft auf dem Weg zur CO2-Neutralität
„Darum ist es dringend geboten, politische Programme zu entwickeln, um in den kommenden Jahren den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen stark verunreinigenden Gasen drastisch zu reduzieren, zum Beispiel, indem man die Verbrennung von fossilem Kraftstoff ersetzt und Quellen erneuerbarer Energie entwickelt.“ (LS 26)
Das Erzbistum Köln unterstützt und fördert seit dem Jahr 2021 die Installation von Photovoltaikanlagen in Kirchengemeinden, auch die eigenen Gebäude werden nach und nach mit den Anlagen ausgestattet. So ist neben vielen neuen Photovoltaik-Anlagen in Kirchengemeinden seit Oktober 2024 mit 214 kWP die größte Photovoltaikanlage der Kölner Innenstadt auf dem bistumseigenen Tagungshaus „Maternushaus“ aktiv. Die viertgrößte Anlage der Stadt tankt Sonne auf den Dächern des Erzbischofs: „Für mich war es selbstverständlich, dass das Dach des Erzbischöflichen Haus genutzt wird, um erneuerbare Energien zu produzieren. Ich bin sehr glücklich, dass die Anlage jetzt im Betrieb ist und wir damit einen aktiven Beitrag zum Schutz der Erde leisten können“, sagt Woelki. Insgesamt sind im Erzbistum Köln aktuell 60 Anlagen in Bau oder in Betrieb, weitere 130 Projekte sind in der Planung.
Von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern
„Die Reduzierung von Treibhausgas verlangt Ehrlichkeit, Mut und Verantwortlichkeit vor allem der Länder, die am mächtigsten sind und am stärksten die Umwelt verschmutzen.“ (LS 169)
Das Projekt „Wärmewende“ nimmt den schnellstmöglichen Ausstieg aus fossilen Energieträgern in den Blick. Für den umfangreichen Gebäudebestand im Erzbistum Köln erfordert dies in vielen Fällen einen Heizungsaustausch, manchmal sind darüber hinaus auch weitere energetische Sanierungsmaßnahmen mit nachhaltigen Methoden und Baumaterialien erforderlich. Jedes energetisch modernisierte Gebäude soll nach Projektabschluss nur noch mit erneuerbaren Energien beheizt werden, was die aktuell hohen CO2-Emissionen im Betrieb auf nahe null reduziert. Stand Mai 2025 wurden insgesamt 320 Projekte der energetischen Sanierung angestoßen.
Engagement für Biodiversität bringt Menschen zusammen
„Da alle Geschöpfe miteinander verbunden sind, muss jedes mit Liebe und Bewunderung gewürdigt werden, und alle sind wir aufeinander angewiesen.“ (LS 42)
„BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden (BiCK)“: in diesem Projekt werden seit 2021 bis zum Ende dieses Jahres 60 Kirchengemeinden dabei unterstützt, auf ihren Flächen und Gebäuden Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt umzusetzen. Unterstützt werden sie von professionellen Fachkräften der lokalen biologischen Stationen Nordrhein-Westfalens. Zu den Maßnahmen, die Gemeinden umsetzen können, zählen das Pflanzen von Obstbäumen und -sträuchern, das Einsähen von Frühjahrsblühern oder das Bauen und Aufstellen von Fledermauskästen. In der Vergangenheit haben sich ebenfalls einige Kirchengemeinden für die Einrichtung eines Sinnes- bzw. Erlebnispfades oder Dach- und Mauerbegrünungen, teils als Weinberankung, entschieden.
„Indem sich Gemeinden für den Schutz der Schöpfung einsetzen, können sie nicht nur ökologische Nachhaltigkeit fördern, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken und Menschen zusammenbringen. In diesem Sinne wird Schöpfungsverantwortung zu einer Chance, die Welt des Glaubens in die Praxis umzusetzen. Das BiCK-Projekt hat uns sehr gut dabei unterstützt, diesen Weg zu gehen,“ berichtet Barbara Sterzel, die für die Katholische Kirche in Grevenbroich und Rommerskirchen in der Engagementförderung tätig ist.
Vielfältige Zielgruppen im Blick
Über die genannten Handlungsfelder hinaus setzt sich das Erzbistum Köln für interreligiöse wie auch internationale Projekte zum Thema Schöpfungsverantwortung ein. So werden zusammen mit Projektpartnern aus der Weltkirche Maßnahmen zur Pflege der Natur mit verantwortungsvoller Liebe und Fürsorge und der Förderung des Lebensunterhaltes durchgeführt – in etwa in der indischen Diözese Calicut.
Um alle in der Kirche haupt- oder ehrenamtlich Engagierten mit Blick auf das Thema Umweltschutz weiterzubilden, findet einmal jährlich in Zusammenarbeit mit der Caritas Köln das „Klimaforum für Kirche und Wohlfahrt“ zu wechselnden Themenschwerpunkten wie Ernährung oder Gebäudemanagement und -sanierung statt.
Auch Kinder und Jugendliche als Hoffnungsträger der Zukunft werden fest in den Blick genommen. So lädt das Erzbistum Köln sie zu einer eigenen interaktiven Erlebnisausstellung zur Schöpfungsgeschichte in Köln-Nippes zur Schmetterlings-Mitmachaktion ein. Hier können die Kinder Picknickplätze für Schmetterlinge und Co. säen und damit einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten.
Weitere Beispiele, wie sich das Erzbistum Köln für die Bewahrung der Schöpfung einsetzt, finden Sie unter:
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