Mit einem festlichen Gottesdienst in der Bonner Kirche St. Hedwig feierte die Schwesternkongregation von der Liebe zum Heiligen Kreuz Go-Vap am 13. September 2025 ihr 50-jähriges Konventjubiläum.

Hauptzelebrant war Kardinal Rainer Maria Woelki, der gemeinsam mit rund 500 Gästen – darunter Gläubige der vietnamesischen und deutschen Gemeinde sowie als besondere Gäste Stadtdechant Msgr. Dr. Markus Hofmann und der Vorsitzende der vietnamesischen Ordensleute in Deutschland, Pfarrer Do Ngoc Ha – dieses Ereignis würdigte.

Die Feier wurde zu einem sichtbaren Zeichen von Dankbarkeit, Glauben und Hoffnung. Für die Schwestern war die Anwesenheit des Erzbischofs ein großes Geschenk und Symbol der Einheit in Christus. Nach dem Gottesdienst nahm sich Kardinal Woelki Zeit für persönlichen Austausch mit beiden Gemeinden. Die Feierlichkeiten setzten sich im Kollegium Josefinum in Bonn bei einem festlichen Beisammensein fort.

Rückblick auf fünf Jahrzehnte in Deutschland

Das Jubiläum vereinte Menschen verschiedener Sprachen, Kulturen und Nationen und zeigte, wie vielfältig die Kirche ist – und wie groß die Liebe Gottes, die alle verbindet. Dankbar blicken die Schwestern auf fünf Jahrzehnte in Deutschland zurück und preisen den Herrn für Treue, Segen und die Früchte ihres Wirkens, besonders im Erzbistum Köln.

Am 13. April 1975 kamen fünf Schwestern aus Vietnam nach Bonn, darunter Sr. Theresia Vu Thi Phuong, damalige Konventoberin in Bonn, Sr. Anna Pham Thi Kim Tuyen, heutige Konventoberin in Rom, und Sr. Margareta Vu Thi Hien, heutige Konventoberin in München. Untergebracht bei den Barmherzigen Brüdern im St. Petrus-Krankenhaus erfuhren sie mit großer Traurigkeit vom Verlust Vietnams im Krieg. Was als Übergang gedacht war, wurde zu einem Neubeginn – getragen von Vertrauen auf Gottes Führung.

Ab 1986 schlossen sich junge Frauen, darunter vietnamesische „Boatpeople“, der Gemeinschaft an. Drei entschieden sich endgültig für das Ordensleben, darunter Sr. Maria Theresia Ho Thi Thao Mai, heutige Konventoberin in Bonn. Ihre Ausbildung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Cellitinnen in Köln-Lindenthal unter der Begleitung von damaliger Generaloberin Mutter Maria Hedwig. Bis heute fühlen sich die Schwestern in herzlicher Verbundenheit wie Töchter der Cellitinnen.

Leben den Armen und Kranken gewidmet

Die Spiritualität des Ordens geht auf Pierre-Marie Lambert de la Motte zurück, der 1670 in Vietnam die erste asiatische Frauengemeinschaft gründete. Die Schwestern widmen ihr Leben den Armen und Kranken und sehen im Kreuz Hoffnung und Heil. „Per Crucem ad Lucem – Durch das Kreuz zum Licht“ begleitet sie in Bildung, Fürsorge und Seelsorge.

Heute besteht der Bonner Konvent aus sieben Schwestern. Dankbar sind sie für die Aufnahme in der katholischen Kirchengemeinde St. Thomas Morus unter Pfarrer Markus Höyng und die Einbindung in die vietnamesische Seelsorge durch Pater Ho Anh Tuan SVD. Gemeinsam mit deutschen und vietnamesischen Seelsorgern erhalten die Schwestern Raum, ihren missionarischen Auftrag in beiden Gemeinden zu leben. Besonders verbunden fühlen sie sich mit den Redemptoristen in Bonn, die als „Nachbarn“ geistliche Unterstützung leisten, sie in Gemeinde und Seelsorge integrieren und durch Superior und Rektor Pater Ludger Wolfert und Pater Dr. Jürgen Langer eng mit ihnen zusammenarbeiten.

So war das Jubiläum nicht nur ein Rückblick auf fünf Jahrzehnte, sondern auch ein Aufbruch in die Zukunft. Die Schwestern von Go-Vap haben einen festen Platz im kirchlichen Leben der Erzdiözese. Ihr Zeugnis zeigt: Das Kreuz ist nicht nur Symbol der Last, sondern Quelle von Hoffnung und Licht – für Kirche, Gesellschaft und alle Menschen, die Gott suchen.