"Zur Firmung ist man nie zu alt, weil der Glaube mit dem Menschen mitwachsen muss." So bestärkte Weihbischof Rolf Steinhäuser 72 erwachsene Firmanden am Vorabend des Pfingstsonntags im Kölner Dom. Die Firmbewerber kamen aus allen Teilen des Erzbistums und wurden durch die Fides-Stellen in Köln, Düsseldorf, Wuppertal sowie Bonn oder durch einzelne Seelsorger auf den Empfang des Sakrements vorbereitet. Steinhäuser ergänzte: "Herzlichen Glückwunsch, dass Sie sich entschieden haben, in der Kirche ein erwachsenes Vollmitglied zu werden."

Feier der Firmung und Ersten Heiligen Kommunion

Eindrücklich band Steinhäuser erstmals feierlich die Konversion von Firmanden aus anderen christlichen Konfessionen in die katholische Kirche oder den Wiedereintritt von zuvor Ausgetretenen in die Liturgie des Firmgottesdienstes ein. Das verlängerte das Pontifikalamt zwar auf etwa drei Stunden Dauer, schuf aber zugleich anrührende Momente für die versammelte Glaubensgemeinschaft, als neun bereits Getaufte feierlich und öffentlich ihren Eintritt bezeugten. Dieser wurde mit dem Kreuzzeichen bestätigt und von allen Anwesenden mit langem Applaus begrüßt.

Unter den Firmanden feierten zudem zusätzlich vier Frauen und Männer ihre Erste Heilige Kommunion. Zuvor hatten alle 72 einzeln mit einem "Hier bin ich" seh- und hörbar vor der Gottesdienstgemeinschaft im vollen Dom ihre Bereitschaft zum Empfang des Heilig-Geist-Sakraments bekundet, wozu sie einzeln aufstanden.

"Starkes Zeichen des Glaubens"

In seiner Predigt, die der Sakramentenspendung vorausging, verband Steinhäuser mögliche persönliche Gründe für den Firmwunsch mit dem biblischen Zeugnis. An einer Stelle im Lukasevangelium sendet Jesus 72 Jünger zur Mission aus. "Vielleicht hat Jesus auch mit Ihnen etwas Besonderes vor", fragte er, um danach zu betonen, dass "der Heilige Geist in jedem Fall die besten Wachstumsbedingungen des Glaubens" bietet. Der Heilig-Geist-Beistand helfe in jeder Krise, die mit ihm zum Neustart werden könne, weil er "Jesu eigener Lebensatem" sei. "Er will Sie mit der Liebe Jesu anstecken", versicherte der Kölner Weihbischof.

Die Erwachsenenfirmung zu Pfingsten deutete Steinhäuser zum Ende der Feier insgesamt als Fest der Rückkehr von Ausgetretenen in die katholische Kirche, als Zuwendung zu ihr in den Fällen der Konversionen, als feierliche Erstkommunion einiger zum Ende der diesjährigen Osterzeit und schließlich auch als besonders starkes Zeichen des Glaubens bei allen Firmbewerbern. Mit einer fröhlichen Prozession zum Dreikönigsschrein schloss die Sakramentenfeier am späten Abend.