Leitwort 2025: „Stärke, was dich trägt“:Bonifatiuswerk eröffnet Diaspora-Aktion im Kölner Dom

Mit einem festlichen Gottesdienst im Kölner Dom hat das Bonifatiuswerk am Sonntag seine diesjährige bundesweite Diaspora-Aktion eröffnet. Unter dem Leitwort „Stärke, was dich trägt“ rief das Hilfswerk zu Zuversicht und Solidarität auf – sowohl in den Regionen, in denen Katholiken in der Minderheit leben, als auch in einer zunehmend säkularen Gesellschaft.
Glaube braucht innere Festigkeit
Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, erinnerte daran, dass Glaube in einer sich wandelnden Kirche innere Festigkeit brauche. „Äußere Stärke braucht auch eine innere Stärke. Wir müssen das stärken, was uns im Leben trägt – persönlich, in der Kirche und in der Gesellschaft“, sagte Austen. Christen seien aufgerufen, sich mit Vertrauen zu bewegen: „Geht hinaus zu den Menschen und zeigt draußen, was ihr drinnen glaubt. Dabei kommt es nicht auf die Anzahl an, sondern darauf, dass die Wenigen oder weniger Werdenden etwas Wertvolles zu sagen und aus dem Glauben heraus etwas für das Gemeinwohl in der Welt beizutragen haben.“
Kardinal Rainer Maria Woelki, der das Pontifikalamt zelebrierte, nahm in seiner Predigt die Sorgen vieler Gläubiger über den Rückgang kirchlicher Bindung auf. Die Entkirchlichung, so Woelki, dürfe Christen nicht ängstigen. Schon die ersten Christen hätten in der Diaspora, in der Zerstreuung, gelebt. „Wir haben auf Erden keine bleibende Stätte. Wir leben hier gewissermaßen im Exil“, sagte der Kardinal. Er verwies auf das biblische Bild des Sämanns: „Wir haben nur eines zu tun: im Vertrauen auf das Wirken des Heiligen Geistes den Samen des Wortes Gottes auf den Acker der Welt auszuwerfen. Alles andere übernimmt der Herr.“
"Evangelisierung aus der Mitte des Glaubens"
Auch wenn das Reich Gottes oft verborgen wachse, sei dieses Wachstum real: „In so manchem Zeitgenossen ist das Gespür für Gott verkümmert, so dass er bei allem Wortschwall den Mund nicht mehr zu öffnen vermag, um Gott zu loben und ihm zu danken. Zu diesen Menschen sind wir gesandt, um den Samen des Wortes Gottes in ihr Herz zu säen.“ Woelki rief dazu auf, die Freude des Evangeliums sichtbar zu machen – nicht allein durch Worte, sondern durch das eigene Leben. „Durch unser Leben muss die Freude der Botschaft Christi wie ein Licht in die Herzen der Menschen hineinleuchten.“ Nur so könne die Kirche eine „Evangelisierung aus der Mitte des Glaubens“ verwirklichen. Zu den Konzelebranten des Gottesdienstes zählten Bischöfe aus Diaspora-Regionen Europas: Erzbischof Zbignevs Stankevics aus Riga/Lettland, Bischof Fredrik Hansen aus Oslo/Norwegen und Bischof Wolfgang Ipolt aus Görlitz.
Beim anschließenden Festakt im Erzbischöflichen Priesterseminar St. Albert würdigte NRW-Europaminister Nathanael Liminski (CDU) das Engagement des Bonifatiuswerks. Kirche, so Liminski, sei keine Privatsache: „Wir brauchen Kirche für alle Menschen, selbst für diejenigen, die ihr nicht angehören. Das Wirken des Christentums in dieser Welt, wenn es denn richtig verstanden werden, sei „kein Anachronismus, sondern ein wichtiger Beitrag für das Gelingen von Miteinander, auch für solche Menschen, die sich selber als nichtreligiös bezeichnen. Glaube bleibe daher eine „wichtige Kraftressource in Krisenzeiten“, sagte der Minister und lobte die „Street Credibility“ des Bonifatiuswerkes, mit der sie seine Botschaft erfahrbar mache. Die Kirche rief Liminski dazu auf, sich weiterhin in Politik und Gesellschaft einzumischen: „Seien Sie laut, seien Sie konstruktiv und kritisch!“
Verleihung des Bonifatiuspreises
Im Mittelpunkt des Eröffnungstages stand die Verleihung des „Bonifatiuspreises für missionarisches Handeln in Deutschland“, der vom 2024 verstorbenen Prälaten Erich Läufer, ehemals Ehrendomherr und Chefredakteur der Kirchenzeitung, gestiftet wurde. Der Hauptpreis, der mit 6000 Euro dotiert ist, ging an das Wolfsburger Projekt „Himmelszelt“, das mit einem Zirkuszelt Raum für Begegnung, Gebet und Kultur schafft. Der zweite Preis ging an die „Lenkpause für Körper und Seele“ der Betriebs- und Fernfahrerseelsorge Bodensee-Hohenzollern. Der „Trostweg“ aus Bad Sassendorf im Erzbistum Paderborn, der Trauer und Hoffnung auf einem Friedhof thematisiert, wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Ein Sonderpreis ging an das Social-Media-Projekt „Frengels & Chef“ aus Krefeld, dessen humorvoller Instagram-Account über 80000 Follower erreicht.
Mit insgesamt 227 Einsendungen verzeichnete der Bonifatiuspreis in diesem Jahr einen neuen Rekord an Bewerbungen. Präsident Manfred Müller betonte, dass das Bonifatiuswerk weiterhin Brücken der Solidarität zwischen den Bistümern bauen wolle: „Wir können das nur gemeinsam – als Kirche, die füreinander da ist.“ Am kommenden Sonntag, dem Diaspora-Sonntag, wird bundesweit für Katholiken in Minderheitensituationen gesammelt.
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