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BONN. Es ist eine logistische Meisterleistung und eine Mammutaufgabe dazu: Der Abbau der großen Klais-Orgel im Bonner Münster. Bevor die Generalsanierung der in Teilen 1000 Jahre alten Basilika beginnt und die Handwerker den Ton angeben, muss die „Königin der Instrumente“ auseinandergenommen und eingelagert werden. Damit soll sichergestellt werden, dass das Instrument während der Sanierung keinen Schaden nimmt.
Der Abbau ist keine einfache Aufgabe: Mehrere zehntausend Einzelteile, vom großen Gehäuse über kleinste Elektrokontakte hin zu winzigen Mechanikbauteilen, müssen innerhalb von vier Wochen fachgerecht gesichert werden. Die Fachleute der Firma Johannes Klais Orgelbau GmbH gehen daher mit äußerster Präzision vor.
Beim Abbau der Orgel wird zunächst das Pfeifenwerk sorgsam ausgebaut: „Damit die originale Intonation erhalten bleibt und um Lagerschäden zu vermeiden, werden die Pfeifen speziell verpackt. Ebenso wichtig ist das Einpacken der Gehäuseschnitzereien. Alles wird speziell katalogisiert, damit beim Zusammenbau wieder alle Teile an ihren alten Ort zurückfinden“, erklärt Dominik Haubrichs von der Firma Johannes Klais Orgelbau GmbH. „Die größte Pfeife hat eine klingende Länge von etwa fünf Metern und gehört zu dem Register Untersatz 32', die kleinste klingt über etwa acht Millimeter und gehört zu der Sifflöte 1'.“
Doch nicht nur der Klangkörper verschwindet, auch der Orgeprospekt wird zurückgebaut, um die Gewölbe darüber sicher zu erreichen. Der Orgelpropkekt ist eine beeindruckende "Verpackung": Der Bildhauer Manfred Saul schuf für die Münster-Orgel einen der größten geschnitzten Orgelprospekte Europas. Dieser sorgte seinerzeit für Kontroversen. Der Prospekt zeigt nicht nur biblische Szenen oder die sieben Lebensalter; festgehalten sind auch zeitgenössische Ereignisse wie beispielsweise die erste erfolgreiche Transplantation eines menschlichen Herzens und die ersten Astronauten im All und eine nackte Frau, die sich dem Organisten entgegenstreckt.
Zudem werden der Spieltisch und das in der Balustrade befindliche Rückpositiv mit einer Holz- und Balkenkonstruktion umhüllt, um Schäden zu vermeiden. „Der verbliebene große Orgelteil wird mit dispersionsoffener Folie verschlossen. Sie lässt die Orgel atmen, verhindert aber, dass Schmutzstoffe eindringen“, erläutert Haubrichs.
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