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Ganze Generationen junger Menschen für Musik begeistert:Domkapellmeister Eberhard Metternich feierlich in den Ruhestand verabschiedet

Datum:
2. Sept. 2025
Von:
Newsdesk/bto
In einem feierlichen Hochamt, das ein letztes Mal unter seiner musikalischen Leitung stattfand, ist Domkapellmeister Professor Eberhard Metternich vom Kölner Domkapitel nach 38 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedet worden. Den Gottesdienst, in dem seine beiden Chöre – der Kölner Domchor und das Vokalensemble Kölner Dom – sangen, zelebrierte Dompropst Monsignore Guido Assmann.

Domdechant Monsignore Robert Kleine hielt die Predigt, der er eine Würdigung der Verdienste Metternichs anschloss. Eine blühende Chorlandschaft sei in den Jahrzehnten seines Wirkens entstanden, betonte Domdechant Kleine, der auch Präses der Chöre am Dom ist. Aber auch die „Geistliche Musik am Dreikönigenschein“, die Metternich 1991 initiiert hat, den Lehrauftrag im Fach Chorleitung an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz, die seit 2010 etablierten jährlichen Domkonzerte mit dem Gürzenich-Orchester Köln sowie die kirchlichen Großereignisse von überregionaler Bedeutung wie 1998 die 750 Jahrfeier der Grundsteinlegung des Kölner Doms, 2004 das Internationale Chorfestival Pueri Cantores, den Weltjugendtag 2005 und die Uraufführung des Dreikönigsoratorium von Helge Burggrabe zu 700 Jahren Chorweihe des Kölner Doms stellte Kleine besonders heraus. 

Zudem würdigte er Metternichs „musikalisches Können, seine pädagogischen Fähigkeiten, seine Offenheit, die Anforderungen, die er an sich und andere stelle, seine Leitungskompetenzen als Chef des Dommusikteams, sein Einfühlungsvermögen, seinen Glauben, seine Kirchlichkeit, seine Begeisterungsfähigkeit, seine Freundlichkeit und seinen Humor“.

Immer habe er bei seiner Arbeit mit den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Werte wie Disziplin, Verantwortung, Gemeinschaftssinn, Rücksichtnahme und vor allem gegenseitigen Respekt vermittelt, erklärte der Domdechant. Für ihn sei das nie nur ein Beruf, sondern eine Berufung gewesen. Hunderten von Menschen habe er damit eine Heimat, ein zweites Zuhause, geschenkt. 

Metternich wisse, wie man junge Menschen für das Singen im Chor und für Kirchenmusik begeistere und sie in einer Chorgemeinschaft binde, die immer zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen singe: „hier in unserem Dom, in anderen Kirchen unseres Bistums und darüber hinaus bis zum Petersdom in Rom“.

Die erfolgreiche kirchenmusikalische Arbeit der Dommusik strahle jedoch auch außerhalb der Liturgie in Konzerten weit über den Dom hinaus in die Stadt und auf Konzertreisen sogar in die ganze Welt. „Eberhard Metternich hat die Chöre am Dom zu einem gern gesehenen und gern gehörten Partner von Oper und anderen Kulturträgern in unserer Stadt gemacht.“ Er selbst werde die wunderschöne Zeit als Chorpräses nie vergessen. Von Herzen dankte Kleine dem scheidenden Domkapellmeister mit einem „Vergelt’s Gott“.

Musikalisches Angebot kontinuierlich ausgebaut

Knapp vier Jahrzehnte hat Eberhard Metternich die Kölner Dommusik geprägt: als Musiker, Pädagoge, Mentor und Wegbegleiter. Sein Wirken reicht weit über Köln hinaus und hat Generationen an jungen Sängerinnen und Sängern inspiriert. Ein besonderer Verdienst Professor Metternichs liegt in der umfassenden Erweiterung der Kölner Dommusik. Als er 1989 zu Beginn seiner Amtszeit einen Mädchenchor am Kölner Dom gründete, setzte er ein wegweisendes Zeichen für Gleichberechtigung in der kirchlichen Chormusik und öffnete Mädchen erstmals die Tür zu einer musikalischen Tradition, die bis dahin ausschließlich Knaben vorbehalten war. Anschließend baute er das musikalische Angebot kontinuierlich auf insgesamt vier Chöre aus, von denen er selbst den Kölner Domchor – wiederbegründet 1863 – sowie das Vokalensemble Kölner Dom, gegründet 1996, leitete. 

Verleihung der Orlando di Lasso-Medaille

In Anerkennung all dieser Verdienste verlieh ihm Monsignore Markus Bosbach als Präsident des Allgemeinen Cäcilienverbandes für Deutschland am Ende des Gottesdienstes die Orlando di Lasso-Medaille, die höchste Auszeichnung, die die Kirchenmusik in deutschsprachigen Ländern zu vergeben habe, wie er betonte. Das Präsidium in Deutschland, Österreich und der Schweiz habe dies einstimmig entschieden. Diese Würdigung vorzunehmen sei ihm eine große Freude. Wörtlich sagte Bosbach: „Lieber Eberhard Metternich, von ganzem Herzen Danke für alles, was Du für die Kirchenmusik in Deutschland und für die Strahlkraft der Kirchenmusik international getan hast!“

„Dass die Kölnerinnen und Kölner ebenso wie Gäste aus der ganzen Welt am Heiligen Abend trotz Kälte oder Regens vor dem Dom anstehen, um sich einen Platz in der Christmette zu sichern, liegt zweifelsohne auch am Wirken von Herrn Professor Metternich“, befand Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim anschließenden Festakt, bei dem auch Opernintendant Hein Mulders und Marius Linnenborn, Geistlicher Beirat des Deutschen Chorverbandes Pueri Cantores, ein Grußwort sprachen. Reker betonte, dass Metternich als Domkapellmeister dafür gesorgt habe, dass die musikalische Gestaltung der Gottesdienste ein besonderes Erlebnis und eines Weltkulturerbes würdig sei. „Er war unserem Dom beruflich länger verbunden als jeder Kardinal und hat die Kölner Musikszene auch außerhalb der Dommauern über viele Jahre geprägt.“ 

Für Köln künstlerische Kooperationen von enormer Bedeutung

Unvergessen bleibe, dass mit der Gründung des Mädchenchores gleiche Rechte für Jungen und Mädchen bei sämtlichen Auftritten eingeführt worden seien: sowohl bei den wichtigen Gottesdiensten, als auch bei Konzerten außerhalb des Doms. Er habe eine eigene Musikschule ins Leben gerufen, die bis heute als Talentschmiede für Chorsängerinnen und Chorsänger gelte. Außerdem habe er junge Menschen für die Musik begeistert. „Für die Stadt Köln sind die künstlerischen Kooperationen von enormer Bedeutung, etwa mit dem Gürzenich-Orchester, mit der Oper oder dem WDR. Diese Akzente in seiner Amtszeit zeigen deutlich seine Handschrift: die Chormusik zukunftsfest aufzustellen – nach vorne zu denken – die Musik stetig weiterzuentwickeln – mit immer neuen Talenten, aber auch mit der Offenheit für zeitgenössische Werke und neue Klangwelten“, so die Oberbürgermeisterin.

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