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Aussendungsfeier im Kölner Dom:Friedenslicht 2025: Ein Funke Mut

Ein Foto zeigt fünf Personen. Von oben schauen sie in eine Handlaterne.
Datum:
15. Dez. 2025
Von:
Newsdesk/bto
Mehrere hundert kleine und große Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie ihre Begleiter hat der DPSG-Diözesankurat Diakon Ferdinand Löhr am Sonntag mit dem Friedenslicht von Bethlehem ausgesendet. In seiner Katechese sprach er über Mose, der den Auftrag Gottes angenommen hat, das Volk Israel in die Freiheit zu führen und den Menschen Frieden zu bringen.

„Die Weitergabe des Lichtes ist das Entscheidende. Denn das Friedenslicht von Bethlehem ist ein Zeichen und steht für Liebe.“ Birgit Lehser, selbst als Pfadfinderin groß geworden, engagiert sich seit 30 Jahren als Betreuerin bei den Pfadis in ihrer Heimatstadt Zülpich und ist mit einer Gruppe von Bibern, Wölflingen und Jungpfadfindern zur traditionellen Aussendungsfeier in den Kölner Dom gekommen. Im Vorfeld habe sie mit den Sechs- bis Neunjährigen Kerzen gebastelt und mit ihnen über das diesjährige Motto „Ein Funke Mut“ gesprochen, erzählt die 68-Jährige. Überall im Leben brauche es doch Mut, sagt sie: Mut, seine Meinung zu äußern, Mut, sich mitzuteilen, Mut, das Richtige zu tun und sich im Kleinen und Großen für den Frieden einzusetzen.

Das verstünden auch schon die Jüngsten. Kinder dazu anzuleiten, dass sie in eine solche Haltung hineinwachsen würden, sei für sie eine erfüllende Aufgabe. „Außerdem ist es mir ein Anliegen, sich von der Lebensfreude der Kinder etwas abzuschauen. Denn ihre Freude und Begeisterungsfähigkeit strahlen auf mich aus, was wiederum mir Mut macht.“ Und dass dieser Funke Mut überspringe – von einem selbst auf andere – sei wichtig. „Eine Daueraufgabe“, findet Lehser. Während Denja Charvin vom DPSG-Diözesanvorstand den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im vollbesetzten Dom erklärt, dass der Weg des Friedenslicht nicht hier, in Kölns Kathedrale, ende, sondern danach zu den Menschen überall in den Gemeinden gebracht werde, denen dieses Licht gut tun und Mut machen solle.

"Wir brauchen in unserer Zeit ein Friedenslicht."

DPSG-Diözesankurat Diakon Ferdinand Löhr, der die Feier leitet, betet zunächst: „Bring uns den Frieden, den die Welt so dringend braucht, und ermutige uns, dafür zu sorgen, dass sich der Frieden unter uns ausbreitet.“ Dann wird in einer kleinen Spielszene, in dessen Mittelpunkt der brennende Dornbusch steht, aus dem heraus Moses die Stimme Gottes vernimmt, deutlich, dass jeder gefragt ist, am Auftrag einer Friedensmission mitzuarbeiten. Zunächst zeigt sich Moses irritiert und fragt sich, was Gott von ihm will. Er soll die Schuhe ausziehen – „denn hier ist heiliger Boden“, sagt Gott zu ihm – dann aber versteht er, dass dieser Großes mit ihm vorhat und er dazu ausersehen ist, das Volk Israel aus der Sklaverei in die Freiheit zu führen, um so Frieden zu ermöglichen.

Doch dafür müsse Moses seinen ganzen Mut zusammennehmen und sich Mitstreiter suchen, erläutert Diakon Löhr: als erstes seinen Bruder Aaron, aber auch weitere Verwandte und Freunde. Sie ermutigen sich gegenseitig: „Wenn Gott mit uns geht, ist alles möglich.“ Und Moses erkenne: Du kannst jetzt nicht abhauen, Du brauchst Mut und eine Gemeinschaft, um sich der großen Herausforderung gewachsen zu fühlen. „Wenn wir eine Aufgabe haben, brauchen wir Mut dazu, sie anzugehen. Aber das müssen wir nicht alleine“, überträgt Löhr die biblische Geschichte auf die Lebenswirklichkeit der Pfadis. Anschaulich führt er für seine vielen jungen Zuhörerinnen und Zuhörer aus, dass ein Funke zwar klein und kaum sichtbar sei, daraus aber etwas Großes werden, der viel in Bewegung setzen könne. Und er unterstreicht: „Wir brauchen in unserer Zeit ein Friedenslicht.“ Wobei er dieses Licht gegen das „unheilvolle Feuer“, das in Kriegen die Heimat und das Leben nehme, wie er sagt, abgrenzt, um dann noch einmal mit Nachdruck zu wiederholen: „Wir brauchen das heilende Licht, das Licht Gottes, ein Friedenslicht.“

Friedenslicht als Zeichen der Hoffnung für friedvollere und gerechtere Welt

Welche Dynamik entsteht, wenn man sich als Gemeinschaft zusammenschließt, damit aus Kleinem Großes werden kann, verdeutlicht ein kleiner Holzklotz, den jeder Gottesdienstbesucher erhalten hat und auf dem das Wort „Mut“ steht. Nun fordert der Seelsorger dazu auf, auf der anderen Seite dieses Klötzchens zu notieren, wofür man selbst Mut aufbringen müsse – in der Familie, in der Pfadfindergruppe, in der Kirche oder in der Gesellschaft – und dieses Stück Holz mit vielen anderen aneinander zu reihen, um dann den sogenannten Dominoeffekt auszulösen: Ein Steinchen wird zum Kippen gebracht und löst eine ganze Bewegung aus. So werde anschaulich, wie ein einzelner kleiner Schritt viele weitere zur Folge haben kann, betont Löhr. Abschließend lädt er noch einmal dazu ein, den nötigen Mut dafür aufzubringen, klein anzufangen, aber mit dem eigenen Impuls eine Bewegung auszulösen und so zum großen Frieden in der Welt einen Beitrag zu leisten. Schließlich stehe das Friedenslicht für die Hoffnung auf eine friedvollere und gerechtere Welt. Und jeder sei dazu aufgerufen, Teil dieser Bewegung zu sein.

Der Höhepunkt dieses Gottesdienstes gipfelt schließlich in der Verteilung des Lichtes, das während der ganzen Feier vor dem Altar in einem als brennender Dornbusch gestalteten Behältnis brannte. Von Bankreihe zu Bankreihe wird es weitergereicht. Als Friedensbringer und Lichtträger in den nächsten Tagen auszuschwärmen in der eigenen Gemeinde – das ist ein selbst gewählter Auftrag, aber auch ein Selbstverständnis, das die Kölner Pfadis mit Zigtausenden, vielleicht Hundertausenden weltweit teilen. Und dass es heller wird, je mehr Friedenslichter brennen – das zeigen schließlich die vielen, in Laternen entzündeten Friedenslichter, die sich gegen Ende der Feier wie ein einziges großes Lichtermeer im Kölner Dom ausbreiten.

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