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„Maria ist die beste Ratgeberin“:Kardinal Woelki eröffnet Gute-Rats-Oktav in Bedburg

Datum:
8. Sept. 2025
Von:
Newsdesk/bto
Seit Jahrhunderten verehren die Menschen in Bedburg die „Mutter vom Guten Rat“ und pilgern mit ihren Sorgen und Anliegen zu der kleinen Kapelle an St. Lambertus. Immer im September findet die Gute Rats-Oktav statt, zu der jetzt Kardinal Woelki kam.

„Für die Bedburger ist die Mutter vom Guten Rat ein Heiligtum“, stellt Küsterin Maria Reichert fest. Da die Kapelle tagsüber – anders als die Kirche – immer geöffnet sei, beobachte sie zu allen Tageszeiten Besucherverkehr. Dann kämen die Leute von überall her, um ein kurzes Gebet zu sprechen oder eine Opferkerze anzuzünden.

„Für mich und viele ältere Menschen in unserer Gemeinde ist die Oktav die wichtigste Woche im Jahr – gleich nach Ostern“, erklärt sie. Sie sei dankbar, dass Pfarrer Johannes Wolter die von seinem Vor-Vorgänger Pfarrer Werner Skorjanz neu belebte Tradition weiterführe und versuche, sie auch für die nachkommenden Generationen attraktiv zu gestalten.

So würden die Kindergartenkinder aus der benachbarten Kita St. Lambertus dem Gnadenbild einen Besuch abstatten oder die Messdiener in Eigenverantwortung eine Gebetsstunde übernehmen, während für geschwächte und kranke Menschen ein Gottesdienst mit Krankensalbung auf dem Programm stehe und Mitte der Woche für den gesamten Sendungsraum Bedburg-Elsdorf eine Sternwallfahrt der Frauengemeinschaften mit Messe und sakramentalem Segen. Für die meisten der Höhepunkt. Die Muttergottes sei eben wie eine Klammer. „Durch sie erlebt die Gemeinde ein starkes Miteinander“, so Reichert.

Tradition der Gute Rats-Oktav für die Zukunft bewahren

Während der Gute Rats-Oktav werden die eigens in einem Heft zusammengestellten Marienlieder zu diesem Festtag gesungen. „Das Genazzano-Lied erzählt die gesamte Historie dieses Gnadenbildes, viele kennen es seit Jahrzehnten und können alle sieben Strophen auswendig“, sagt die 63-Jährige. Spurlos vorbei gehe das an niemandem, weil so mancher seine Geschichte mit der Mutter vom Guten Rat habe. „An dieser besonderen Marienverehrung hängen bei vielen große Emotionen.“ Es müsse unbedingt alles dafür getan werden, damit diese Tradition erhalten bleibe.

Das ist auch der Wunsch von Pfarrer Wolter, der nach Formen sucht, das, was diesen besonderen Ort ausmacht, auch für junge Menschen zu übersetzen. Die hier seit Jahrhunderten heimische Verehrung der „Mutter vom Guten Rat“, die auf die 1284 nach Bedburg gekommenen Augustinermönche zurückgehe, solle auch in Zukunft im Bewusstsein der Gläubigen am Ort gehalten werden, erläutert er. Diese Ordensmänner hatten damals hier ein Kloster gegründet. Und die im Jahre 1648 erbaute Klosterkirche, später auch Pfarrkirche, hütete als kostbares Heiligtum ein Gnadenbild der Mutter vom Guten Rat, eine Nachbildung des Gnadenbildes von Genazzano bei Rom.

Nach dem Neubau der Pfarrkirche 1891-94 wurde es dorthin übertragen und fand Aufstellung in der zum Kirchplatz hin gelegenen Turmkapelle. Die zu jeder Tageszeit brennenden Kerzen bezeugen bis heute den festen Glauben der Bedburger an die Kraft dieses Gnadenbildes, ungebrochen suchen sie hier täglich in vielerlei Nöten und Anliegen den Rat der Gottesmutter Maria.

Kardinal Woelki: Die Mutter vom Guten Rat anrufen

In seiner Predigt greift Kardinal Woelki das Naheliegende auf, was zugleich die Popularität und auch Aktualität dieser Gute-Rats-Kapelle ausmachen mag. „Guter Rat ist teuer, und wer könnte sagen, er hätte noch nie eines guten Rates bedurft“, spricht der Kölner Erzbischof vielen Anwesenden aus der Seele.

Menschen suchten heute Rat bei unterschiedlichsten Einrichtungen wie Finanz-, Anlage- und Steuerberatung, bei Unternehmens-, Schuldner- und Urlaubsberatungen oder vor allem auch da, wo es um persönliche Lebensfragen gehe; das seien Anlaufstellen, die inzwischen überbeansprucht würden und aufgrund der großen Nachfrage über zu wenig Personal klagten. Selbst viele Zeitungen verfügten inzwischen über Ratgeberspalten, die Anregungen geben wollten, bei bestimmten Themen zu einer eigenen Meinung zu finden, oder Unterstützung bei anstehenden Entscheidungen lieferten.

Bei all dem gehe es immer – angesichts der Komplexität des Lebens – um eine Ermutigung in der je individuellen Situation und auf dem jeweiligen Lebensweg des Ratsuchenden. „Und so rufen wir auch die ‚Mutter vom Guten Rat’ an“, erklärt Woelki, wobei er dem Aspekt des Mütterlichen bei Maria eine besondere Bedeutung beimisst. Nicht selten, so fährt er nämlich fort, dächten Menschen bei wichtigen Entscheidungen an ihre eigene Mutter; daran, ob sie mit dem, was sie tun oder entscheiden, vor ihr bestehen könnten.

Auf Gottes Wort hören und seinen Willen erkennen

Nicht von ungefähr komme es daher, so der Kardinal, dass die Gottesmutter Maria die beste Ratgeberin sei, indem sie – bei der Hochzeit zu Kana, als der Wein ausgeht – sage: Was er euch sagt, das tut! Hört auf Gottes Wort! Damit sei eigentlich alles gesagt, was in Krisen und Zeiten der eigenen Verwirrung weiterhelfe. „Die Lösung hat einen Namen: Jesus Christus. Auf diesen Weg weist uns Maria.“

Wie anders könnte die Welt im Großen und Kleinen aussehen, wenn sich alle daran hielten, skizziert Woelki eine Vision. Dann wäre nicht Krieg das Mittel zur Lösung, sondern Frieden, es gelte nicht das Recht des Stärkeren und es gäbe auch mehr Bemühen um Teilhabe für die Armen und Schwachen in einer Gesellschaft. „Der Mensch würde wieder in seiner Würde gesehen werden“, unterstreicht der Kardinal wörtlich.

Bei jedem guten Rat gehe es auch darum zu erkennen, was dem Willen Gottes entspreche. Eine gute Mutter wisse immer, wie sie sich mit Intuition, Liebe und Hingabe in ihre Kinder hineindenke. „Um wie viel mehr trifft das auf unsere himmlische Mutter zu!“ Abschließend ruft der Kölner Erzbischof den Gläubigen in St. Lambertus zu: „Setzen wir unseren Glauben und unsere Vernunft mit Tatkraft ein, damit wir verwirklichen können, was ER uns sagt!“

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