Kölner Erzbischof – Philippinenreise – Jubiläum Radio Veritas Asia:Kardinal Woelki im Interview von den Philippinen
„Junge, lebendige Kirche kennengelernt“
Kardinal Rainer Maria Woelki besucht zurzeit die Philippinen
50 Jahre Radio Veritas Asia. Aus Anlass des Jubiläums des katholischen Radiosenders, der mittlerweile in 14 Sprachen und mehreren asiatischen Staaten zu empfangen ist, reiste der Kölner Erzbischof nach Manila. Martin Mölder hat mit ihm gesprochen.
Kardinal Woelki, das Erzbistum Köln war damals Geburtshelfer des Senders Radio Veritas. Welche Botschaft hat er?
Woelki: Radio Veritas hat ja zur Zeit des Kommunismus mit dem Betrieb begonnen und damals über Kurzwelle versucht, Gläubigen hinter dem Eisernen Vorhang Informationen aus der Welt der Kirche, aber auch der Politik zu liefern. Mittlerweile ist der Sender voll digitalisiert und setzt sich inhaltlich stark ein für die Verkündigung des Evangeliums und eine Neuevangelisierung. Außerdem ist der Sender ja nicht mehr nur ein philippinisches Erfolgsprojekt, sondern dahinter steht jetzt die gesamte asiatische Bischofskonferenz.
Sie haben den Erzbischof von Manila, Luis Kardinal Tagle, getroffen. Wie schildert der Kardinal die Situation der katholischen Kirche dort?
Woelki: Der Kardinal hat im Gespräch mit mir verschiedene Herausforderungen genannt, vor der die Kirche auf den Philippinen steht. Da ist zum einen der Umgang mit den Migranten, Flüchtlingen, die aus anderen Ländern hierhingekommen sind, aber auch Philippinos, die zurückkommen. Dann versucht die Kirche hier, das religiöse Leben in den Familien zu stärken und den Aufbau kleiner kirchlicher Basisgemeinschaften zu fördern. Das funktioniert besonders gut in den ärmeren Vierteln, wo sich Katholiken oft jede Woche treffen und aus dem Evangelium heraus Lösungen für ihre Situation und die Probleme um sie herum suchen. Aber auch hier in den Bürohäusern Manilas entstehen kleine christliche Gemeinschaften, die sich zum Bibelteilen und zum Gebet treffen.
Sie haben ein Zentrum für Straßenkinder besucht. Was hat Sie dort am meisten beeindruckt?
Woelki: Am meisten haben mich die Kinder selbst bewegt. Ich war in einer Einrichtung für junge Mädchen, die von den Familien entweder verstoßen worden sind oder die weggelaufen sind, weil zu Hause Gewalt, Drogen und Kriminalität an der Tagesordnung waren. Hier haben sie kirchliche Mitarbeiter aufgenommen, mittlerweile rund 40 Mädchen unterschiedlichen Alters, die dort Zuwendung und Liebe erfahren und deren Selbstwertgefühl gestärkt wird. Es war spürbar, wie dankbar die Mädchen für all das sind, und ihre Augen haben richtig gestrahlt.
Was werden Sie als bleibenden Eindruck Ihrer Reise von den Philippinen zurück mit nach Köln nehmen?
Woelki: Ich habe hier eine junge Kirche kennengelernt, viel Lebendigkeit und Beteiligung, auch in den Gottesdiensten, die selbst in der Woche mittags sehr gut besucht werden. Ich erlebe hier eine offene, sehr gastfreundliche, herzliche Atmosphäre und eine den Menschen sehr zugewandte Kirche. Das wird mir am meisten in Erinnerung bleiben.
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