Ein Raum für Glauben:Katholische Glaubensinformation Fides: Eine kirchliche Heimat finden

Ein Schlüssel wechselt von der einen Hand in die andere. Bruder Rafael reicht Ellie den Schlüssel zum Gemeindezentrum. Am nächsten Tag wird sie sich hier, im Gemeindezentrum von Sankt Mariä Empfängnis, mit ihrer Leiterrunde treffen. Den Raum kennt die junge Frau aus den vergangenen Monaten. Hier hat Ellie ihren Taufkurs besucht.
Zum Glauben gefunden
Taufkurse für Erwachsene sind in der Düsseldorfer Innenstadtgemeinde keine Seltenheit. Denn hier ist auch Fides beheimatet, eine von vier katholischen Glaubensinformationsstellen im Erzbistum Köln. Dass Ellie mal einen Raum in einem Gemeindezentrum organisiert, hätte vor wenigen Jahren niemand erahnen können. Elena Phamova, von allen Ellie genannt, ist 28 Jahre alt und hat nicht auf direktem Weg zum Glauben gefunden. Aufgewachsen als Tochter vietnamesischer Eltern hatte sie keinerlei Berührung mit Religion. Eines Tages jedoch nimmt eine Freundin Ellie mit zur Gruppenstunde in der vietnamesischen Gemeinde. Von da an ist sie regelmäßig dabei. „Ich habe mich direkt angenommen gefühlt und gespürt: Da ist etwas, das trägt“, sagt sie zurückblickend.
Das war vor etwa fünf Jahren. Von der Gemeinschaft der Easter Spirit Youth spricht Ellie heute liebevoll als „meine Gruppe“. Viele neue Freunde hat sie dort gefunden, als sie sich mit Anfang 20 der Jugendgruppe anschloss. Wie sie dann letztlich auch zu Gott fand, kann Ellie nicht mit Worten beschreiben. Klar ist: Es waren vor allem Begegnungen, die ihr Kraft und Stärke im Glauben gegeben haben. „Ich habe in der Gemeinde nicht nur den katholischen Glauben kennengelernt, sondern auch gesehen, wie Gott in Menschen wirkt“, erzählt sie.

Entscheidung zur Taufe
Mit der Zeit merkt Eli: Sie gehört nicht nur in der Gemeinde dazu, sondern ist bereit, den Schritt zur Taufe zu gehen. Sie googelt – und findet Fides. Hier in Düsseldorf meldet sie sich für einen Taufkurs an und trifft Bruder Rafael. Seit über 20 Jahren begleitet der Franziskaner Menschen bei ihrem Wunsch, neu oder wieder in die Kirche einzutreten. Was erst einmal ungewöhnlich klingt, ist für Rafael Dermund Alltag. Er versteht die Fides-Stelle als eine Art Rezeption: „Wir nehmen Menschen entgegen, arbeiten mit ihnen und nehmen sie auf. Gemeinsam finden wir dann eine kirchliche Heimat für sie.“
Zur Philosophie gehört, Menschen frei zu begleiten: Niemand wird an die Gemeinde in der Düsseldorfer Innenstadt gebunden. „Ich bin überzeugt, dass christlicher Glaube von Innen wächst und in die Freiheit führt“, betont Bruder Rafael. Ein Beispiel dafür ist auch Ellies Taufkurs. In einem Dreivierteljahr wurde aus ganz unterschiedlichen Charakteren eine Gruppe – ganz von allein und ohne Zwang.
Zuspruch und Austausch in der Gruppe
Eine Gruppe, die alle zwei Wochen abends zusammenfindet und füreinander sorgt, wenn einer der sechs Teilnehmer mal Zuspruch und Hilfe braucht. Was alle Taufanwärter verbindet, sind die vielen Fragen: Warum tauft man gerne in der Osternacht? Was bedeuten die drei kleinen Kreuzzeichen vor dem Evangelium? Und warum macht es einen Unterschied, ob man das linke oder rechte Knie beugt?
Bruder Rafael beantwortet alle Fragen – geduldig, verständlich und zugewandt. Dabei möchte er religiöse „Sprachfähigkeit“ vermitteln und Teilnehmenden helfen, Worte für ihren Glauben zu finden: „Wir besprechen Bibeltexte, Liturgie und Riten, um die innere Haltung zu erklären, aus der wir Dinge tun – nicht, um Leute zu dressieren“, erläutert er mit einem vielsagenden Lächeln.
Am 19. April 2025 ist es dann soweit. Ellie und ihre Weggefährten aus dem Kurs werden in der Osternacht getauft. Alle sind dabei: Ellies Mutter und ihre Schwester. Und alle ihre Freunde aus der Jugendgruppe. Ellie erinnert sich an den Moment am Taufbecken – mit Gänsehaut, weißem Taufschal und dem Gefühl, erfüllt zu sein von dem, was sie tut. Was sie in ihrer Taufe gefunden hat, gibt sie nun bei den Easter Spirit Youths weiter.
Und wenn einmal ein Raum fehlt, weiß sie, wen sie fragen kann.
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