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„Wir sind nichts anderes als Diener Christi“:Priesterweihe im Kölner Dom gefeiert

Priesterweihe im Kölner Dom (27.06.2025)
Datum:
30. Juni 2025
Von:
Newsdesk/bto
Am Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu hat Kardinal Woelki den gebürtigen Italiener Carlo Cincavalli im Kölner Dom zum Priester geweiht. Gleichzeitig beging er sein eigenes 40-jähriges Priesterjubiläum, das er mit seinen Mitbrüdern des Weihejahrgangs 1985 feierte.

Nach einer zwölfjährigen Vorbereitungszeit hat Carlo Cincavalli aus Bari die Priesterweihe empfangen. Einen Großteil dieser Zeit verbrachte der 36-Jährige im Erzbischöflich-Missionarischen Priesterseminar Redemptoris Mater in Bonn, während er die pastoralpraktische Phase seiner Ausbildung zuletzt im Erzbischöflichen Priesterseminar St. Albert in Köln absolvierte.

Bis auf den letzten Platz war die eine Seite des Mittelschiffs im Dom am Freitagnachmittag mit Menschen besetzt, die den Weihekandidaten auf seinem bisherigen Weg begleitet haben: mit Familie und Freunden, die eigens aus Apulien angereist waren, Ausbilder, Mentoren und Mitbrüder. Sogar Heimatpfarrer Don Giuseppe Di Nardo hatte die weite Reise aus Süditalien auf sich genommen, um Carlo Cincavalli später die Stola und Dalmatika anzulegen.

Vor allem aber waren unter den Mitfeiernden auch viele, die mit dem jungen Mann in der geistlichen Gemeinschaft des Neokatechumenalen Weges, die jeweils in Köln und Düsseldorf eine Niederlassung hat, Lebens- und Glaubenserfahrungen teilen oder die in seiner Leverkusener Ausbildungsgemeinde mit ihm zusammengearbeitet und großen Anteil an seinem beruflichem Ziel, Priester werden zu wollen, genommen haben.

Auf der anderen Seite des Mittelschiffs saßen die Familie von Kardinal Woelki, engste Mitarbeiter aus dem Generalvikariat und den diözesanen Arbeitsgremien sowie persönliche Gäste: von ihm, aber auch seinen Mitbrüdern, die bei diesem festlichen Gottesdienst konzelebrierten. Alle – auch die Mitbrüder aus dem Diakonium und Presbyterium, die vom Chorraum aus die Weiheliturgie mitverfolgten – begrüßte der Kölner Erzbischof als „Helfer in der Danksagung und beim Lobe Gottes“ auf das Herzlichste. Er erinnerte daran, dass alle ihre Weihe schon an demselben Altar empfangen hätten, und schlug damit einen Bogen zum aktuellen Weihekandidaten.  

Carlo Cincavalli spricht sein „Ich bin bereit“

Nachdem dieser von Regens Regamy Thillainathan und Regens Salvador Pane Dominguez aufgerufen worden war, erklärte er sein „Adsum“, indem er mehrfach laut vernehmlich sein "Ich bin bereit" in den Dom rief. Die für seine Ausbildung verantwortlichen Priester versicherten dem Erzbischof, dass der Kandidat des Priesteramtes würdig ist. Daraufhin versprach der Weihekandidat, seinem Bischof Gehorsam zu leisten, den Dienst an den Sakramenten und der Verkündigung zu übernehmen sowie den Armen und Notleidenden zu helfen.

Nach der Allerheiligenlitanei folgte die zentrale Weihehandlung: Durch Handauflegung und das anschließende Gebet weihte Kardinal Woelki Carlo Cincavalli zum Priester. Danach legten ihm auch alle anderen anwesenden Priester die Hände auf. Es folgten das Anlegen des Priestergewandes, die Salbung der Hände mit Chrisam, die Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier und schließlich der Friedensgruß.

In seiner Predigt ging Kardinal Woelki auf den Kern des Herz-Jesu-Festes ein. Es erinnere daran, „dass Gott ein Herz für uns hat“, erklärte der Kardial wörtlich. „Durch den Lanzenstich am Kreuz, der Jesu Menschenherz öffnet, wird sichtbar, dass Gottes Herz für uns offensteht. An Jesu Herz können wir Gottes Herz schlagen hören. Es schlägt vor allem eines: Liebe.“ Dass der Hirte dem einen Schaf nachgehe und dafür die 99 anderen in der Wüste zurücklasse – wie es im Evangelium heiße – sei ein Bild für die unbegreifliche Liebe, die im Herzen Jesu für die Menschen schlage. „Und diese Liebe will Gott nicht für sich selbst behalten. Diese Liebe will er weiterschenken“, sagte Woelki und fügte hinzu, dass diese Weitergabe an alle Menschen wohl auch die tiefste Motivation für die Berufung von Carlo Cincavalli, aber auch seinen Konsemestern und ihm selbst gewesen sei.

Vor 40 Jahren aufgemacht, um das Wort Jesu zu verkünden

Aus dem Herzen Jesu erwachse die Kirche, erklärte der Kölner Erzbischof weiter, weil der Strom seines lebendig machenden Geistes alle Menschen erfassen und mit Christus verbinden wolle. "Alles priesterliche Tun der Kirche empfängt so aus der Quelle des durchstoßenden Herzens Jesu seinen Sinn und seine Kraft", stellte er fest. So hätten sich vor 40 Jahren auch er selbst und die mit ihm geweihten Priester vom Kölner Dom aus aufgemacht, "um ungezählten Menschen sein Wort zu verkünden“.

Trotz der Mühsale, Last, Enttäuschung, Müdigkeit, inneren Kämpfe und Versuchungen, die auch mit dem priesterlichen Weg verbunden seien, müsse sich der Neupriester Carlo Cincavalli jedoch nicht fürchten, denn er gehe seinen Weg nicht allein. Neben dem gesamten Presbyterium gehe er ihn vor allem mit Christus, "den allein er den Menschen zu bringen und für den allein er zu gehen hat". Und er als sein Bischof werde von Gott die Stärke für diese Aufgabe erbitten, versicherte er.

Dank an die Mitbrüder für 40 Jahre Treue

Ausdrücklich dankte Woelki den Mitbrüdern seines Weihejahrgangs im Namen der Kirche für deren Treue, mit der sie in 40 Jahren immer wieder gerade auch dieses Kreuz, die Mühsal der Seelsorge, auf sich genommen hätten. Denn es gehe darum, sich stets aufs Neue die Erhabenheit dessen, was da unter den eigenen Händen geschehe, bewusst zu machen und sich der Versuchung gedankenloser Routine zu widersetzen, „damit der tägliche Umgang mit der heiligen Eucharistie nicht zu bloßer alltäglicher Gewohnheit wird“.

Wörtlich unterstrich der Kardinal: „Wir sind nichts anderes als Diener Christi, und als solche sind wir nichts anderes als Verwalter von Geheimnissen Gottes – und nicht deren Besitzer.“ Was bedeute, stets von Christus abhängig zu sein – wie ein Fluss von seiner Quelle. „Er kann das Wasser nur weitergeben, wenn er immer mit der Quelle verbunden bleibt und dadurch von ihr das Wasser empfängt.“ Christus sei diese Quelle aller Gnaden, er ist die Quelle des Heils“, erklärte Woelki. „Darum müssen wir stets mit ihm verbunden bleiben und von ihm empfangen, um weitergeben zu können.“

Abschließend betonte der Kölner Erzbischof, wie „wahrhaft schön und wahrhaft groß“ der priesterliche Dienst sei, damit aber eben auch nicht ungefährlich. Deshalb bat er die im Dom versammelte Gemeinde für alle Priester des Bistums um ihr Gebet, damit diese ihren Dienst „treu, demütig und kraftvoll“ erfüllen könnten.

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