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Service

Verkündigung auf Facebook und Youtube

Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp
Datum:
12. Sept. 2013
Von:
PEK/ Johanna Heckeley

Ein Interview mit dem Kölner Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp über seinen Einstieg ins Web 2.0 vor einem Jahr und seine neue Videoblog-Serie "Kirche - und wozu das Ganze?"


Herr Weihbischof, über 50 Filme zwischen einer und drei Minuten lassen sich mittlerweile auf Ihrem YouTube-Kanal ansehen, einige davon sind mehr als 1.500 mal aufgerufen worden. Auf Facebook haben Sie knapp 2000 Freunde, Ihre Seite "Firmlinge im Gespräch mit Weihbischof Schwaderlapp" bekam seit der Erstellung vor einem Jahr gut 1.100 mal ein "Gefällt mir". Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, sich einen Facebook-Account und ein YouTube-Konto zuzulegen?

 

Weihbischof Schwaderlapp: Als ich Jugendliche auf dem Weltjugendtag 2011 in Madrid begleitet habe, ist mir aufgefallen, dass ich ohne Facebook keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen konnte, denn alle Absprachen wurden auf Facebook getroffen. Weil ich aber auch über die Firmung hinaus mit den Jugendlichen Kontakt halten wollte, habe ich mir einen Account erstellt. Es ist eine gute Plattform, um einerseits etwas hochzuladen, was dann von den Jugendlichen gesehen wird, wie etwa meine Filme, aber andererseits auch, um eine Rückmeldung oder Anfragen zu erhalten.

 

Was sind für Sie die Chancen von Web 2.0?


Weihbischof Schwaderlapp: Wir müssen dahin gehen, wo die Leute sind, und die Jugendlichen sind heute eben im Web 2.0. Das ist gut für die Vernetzung. Für einen intensiven Kontakt reicht es natürlich nicht aus, aber für einen Erstkontakt ist es ein geeignetes Medium. Daraus können dann in Einzelfällen auch weiterführende Gespräche im wirklichen Leben entstehen.

 

Welche Reaktionen erhalten Sie denn?


Weihbischof Schwaderlapp: Das ist ganz unterschiedlich. Nach den Firmungen mache ich gerne ein Foto von den Firmlingen und stelle es meist unmittelbar danach online. Da erhalte ich viele Reaktionen, die Meisten drücken den "Gefällt mir“-Knopf. Andere schreiben mir persönliche Nachrichten, und nicht wenige sind verblüfft, dass ich tatsächlich antworte: Es haben mich schon Firmlinge kontaktiert, die hatten Fragen zur Kirche für ihre Hausaufgaben im Religionsunterricht. Dann gab es Anfragen zu einer meiner Katechesen, wo Besucher im Nachhinein etwas genauer wissen wollten. Ich hatte auch schon eine ernste Frage im Bereich der Seelsorge. Da habe ich dann aber einen Gesprächstermin vereinbart.

 

Und wer schaut sich Ihre Filme an?


Weihbischof Schwaderlapp: Im Internet lässt sich das ja gut nachverfolgen. Etwa 33 Prozent der Zuschauer sind 12- bis 17-Jährige, also die, die im Alter der Firmlinge sind. Daran merke ich, dass ich wirklich meine Zielgruppe erreiche. Die Katecheten sehen sich meine Filme auch an, denn weitere 29 Prozent der Aufrufe fallen auf 18- bis 34-Jährige, also die Altersgruppe, in der die meisten Katecheten sind. Überhaupt finde ich die vielfältige Nutzung meiner Videos gut: Ich habe gehört, dass sie sogar von Religionslehrern im Unterricht als Einstieg verwendet werden.

 

Was inspiriert Sie für die Themenfindung Ihrer Filme und wie bereiten Sie sich für den Filmdreh vor?


Weihbischof Schwaderlapp: Ich spreche in meinen Videos das an, was ich den Leuten gerne nahebringen möchte. Dazu überlege ich mir einen Themenkomplex und unterteile diesen dann für die einzelnen Clips. Dabei berate ich mich mit unseren kompetenten Fachleuten aus der Stabsabteilung Medien.  Auch über die Drehorte sprechen wir dann, manchmal sind diese eine Art Leitfaden für die Filme, so wie bei meiner neuen Serie "Kirche – und wozu das Ganze?" der Kölner Dom. Für die Aufnahmen habe ich aber weder Drehbuch noch Skript. Ich überlege mir ungefähr, was ich sagen will, und dann geht’s los. Ich denke, dass es dadurch authentischer wirkt. Auf einen Dreh bereite ich mich vor wie auf eine Predigt: Außer der inhaltlichen Vorbereitung bete ich zum Heiligen Geist und bitte ihn, mir bei der Verkündigung zu helfen.

 

Welche Methode haben Sie, um komplexe Themen leicht verständlich zu machen?


Weihbischof Schwaderlapp: Ich bin davon überzeugt: Unser Glaube ist einfach! Bei den Filmen versuche ich, mich an der Lebenswelt meiner Zielgruppe zu orientieren. Wenn mir eine Aufnahme zu geschraubt vorkommt, mache ich sie noch einmal und überlege mir, wie das wohl wäre, wenn die Jugendlichen es hörten. Das Feedback des Kamera-Teams ist mir dabei sehr wichtig. Eine Herausforderung war das vor allem bei der Serie "Liebe, Freundschaft und mehr": Schon das Thema Sexualität ist ja anspruchsvoll, und es sollte nicht banal, aber auch nicht zu hochtrabend daherkommen. Gleichzeitig wollte ich zeigen, dass es gerade zu diesem Thema von der Seite der Kirche her sehr viel Positives zu sagen gibt.

 

Was motiviert Sie weiterzumachen?


Weihbischof Schwaderlapp: Es ist eben eine Form der Verkündigung. Wenn meine Filme und die Facebook-Seite auch nur einen ermutigen und ihn im Glauben stärken können, dann hat es sich gelohnt. Dazu ist es ja wirklich ein überschaubarer Aufwand. Die Serien drehen wir an einem Drehtag und die Facebook-Seite kann ich selbst mit Fotos bestücken. Mein Traum wäre es, in Zukunft einen Chat zu haben, in dem mich die Jugendlichen zu bestimmten Zeiten mit ihren Belangen ansprechen können und wir wirklich in einen Dialog treten könnten.

 

Die neue Serie "Kirche – und wozu das Ganze?“ handelt von der Kirche selbst. Vor dem Hintergrund des Kölner Doms wird sich Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp mit Fragen unter anderem nach dem Ursprung und Zweck Kirche, dem Zusammenhang von Bibel und Kirche und der besonderen Bedeutung der Geistlichen beschäftigen.

  


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