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Bonn - Netzwerktreffen der Stadtdekane in Deutschland:Wie viel Kirche braucht die Stadt?

Die Stadtdechanten aus Karlsruhe und Köln
Datum:
1. Feb. 2016
Von:
Stadtdekanat Bonn, StA Kommunikation/Je
Bonn - Netzwerktreffen der Stadtdekane in Deutschland

Bonn. Welche Rolle soll die Kirche in der Stadt spielen? Welche Aufgaben nimmt sie heute wahr, welche muss sie noch wahrnehmen? Was erwartet die heutige Gesellschaft von ihr? Unter anderem mit diesen Themen beschäftigte sich das 2. Treffen der katholischen Stadtdekane, das am 25. und 26. Januar in Bonn stattfand.

 

Rund 25 Dekane aus der gesamten Bundesrepublik waren angereist, um bei einer formlosen Tagung Erfahrungen auszutauschen, Projekte vorzustellen, pastoraltheologische Optionen zu erläutern und über Probleme zu debattieren. Thematisiert wurden unter anderem die unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnisse in den jeweiligen Städten sowie die Stellung und Relevanz der dortigen Kirchen. Unter ihnen waren der Münchner Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg, der Kölner Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, der Nürnberger Stadtdekan Hubertus Förster und der Frankfurter Stadtdekan Dr. Johannes zu Eltz. Am Dienstag, 26. Januar 2016, diskutierten die Stadtdechanten diese Fragen mit gesellschaftlichen Akteuren im Bonner Münster-Carré, darunter der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Lutz Urbach, Bürgermeister von Bergisch-Gladbach, Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg sowie Bernd Weede, Sprecher des DGB-Kreisverbands Bonn/Rhein-Sieg.

 

Solidarität und Gerechtigkeit: Auftrag der Kirchen

Im offenen Dialog sprachen die Teilnehmer über die Rolle der Kirche und mögliche zukünftige Veränderungen der Stadtgesellschaft. „Die Stadtgesellschaft wäre ein ganzes Stück ärmer ohne die Seelsorge der Kirche“, stellte Weede fest, ergänzte: „Wenn die Kirche ihre diakonischen Tätigkeiten aufgeben würde, wären die Städte ärmer, vor allem aber die ärmsten der Armen ärmer.“ Für eine gemeinsame Arbeit sah er viele Ansatzpunkte. „Wir wollen gemeinsam, dass die Menschen in der Stadt gut zusammenleben können.“

 

Das sah Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes aus Stuttgart ähnlich: „Wer, wenn nicht die Kirchen, tritt den für die Themen Solidarität und Gerechtigkeit ein? Wer hat denn den Blick für die, die im Dunkeln sitzen? Man hat gerade in kirchenkritischen Kreise lange Jahre gedacht, man müsse gegen die Kirche kämpfen. Heute ist man etwas vorsichtiger, sieht, wie nötig und fragil die Institutionen sind. Denn: Wer übernimmt sonst, wenn die Kirchen es nicht mehr machen?“

 

Mehr als "nur" ethische Instanz: Kirchen entwickeln Innenstädte mit

Auch IHK Bonn/Rhein-Sieg Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille betonte die Relevanz der Kirche. Oft fehle ihm bei gesellschaftlichen Debatten aber eine Art mahnender Zeigefinger. „Kirche muss eine ethisch warnende Instanz sein. Sie könnte manchmal noch mehr Stellung beziehen“, erklärte er.

 

Bürgermeister Urbach betrachtete diesen Aspekt differenzierter: „Ich finde das aktive Tun der Kirche noch viel wertvoller, als das ethisch mahnende. Das gibt zwar Impulse, verändert aber den Alltag nicht. Und wir brauchen die Veränderungen.“

 

Während der Diskussion wurden auch gesellschaftliche Veränderungen, darunter verkaufsoffene Sonntage, Familienbilder, Kita-Öffnungszeiten, Digitalisierung und die Herausforderungen durch die Flüchtlinge diskutiert, sowie die Aufgaben, die die Kirche in den nächsten Jahren wahrnehmen kann.

 

Viele der Dekane schätzten das Treffen positiv ein. „Es wird in Zukunft immer wichtiger sein, dass wir gut kommunizieren, was wir als Kirchen machen. Wir können nicht mehr erwarten, dass dies von allen selbstverständlich gewusst wird“, erklärt Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes.

 

Netzwerktreffen der katholischen Stadtdekane in Deutschland

Bei dem Netzwerktreffen der katholischen Stadtdekane in Deutschland handelt es sich um ein informelles Treffen, bei dem die Stadtdekane oder Stadtdechanten über Projekte, Ereignisse und Entwicklungen in ihren Städten austauschen. Es fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Das nächstjährige Treffen findet voraussichtlich in Hannover statt.

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