"Gott findet mich, er ist bereits in mir drin"
"Es ist noch immer so schwer zu glauben, wie Du die meisten meiner Fehler übersiehst. Du erdest jeden meiner Gedanken, verleihst Flügel, wenn Zweifel überwiegt. Ja, ich atme Dich; Ja, ich brenn für Dich; Ja, ich leb für Dich jeden Tag" heißt es in dem Lied "Ja" der bekannten deutschen Pop-Rock-Band "Silbermond". Beim ersten Hinhören ein schönes Liebeslied, beim zweiten aber eines, dessen Text man auch auf die eigene Beziehung zu Gott hin übertragen könnte. Den Versuch, neue Zugänge zu Gott zu finden, haben am Samstag rund 200 Teilnehmer des Glaubensforums in den Kölner Balloni-Hallen unternommen. "Gottes Frage: Wo bist du?" lautete das durchaus doppeldeutige gemeinte Motto des Tages, zu dem Erzbischof Joachim Kardinal Meisner eingeladen hatte. Mitglieder aus Gemeindegremien, Räten und Verbänden und andere Interessierte waren der Einladung gefolgt, um gemeinsam zu überlegen, wo Gott in unserer heutigen Gesellschaft gesucht wird.
Gemeinsam mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner sahen die Teilnehmer aus vielen
Seelsorgebereichen des Erzbistums zunächst Bilder von Piet Mondrian und Paul Klee und hörten auf
deutschsprachige Popmusik wie die von Silbermond, mitreißend live gespielt von der Kölner Band
"klar!".
Der Filmwissenschaftler und Theologe Dr. Thomas Kroll bot Diskussionsbeiträge aus dem Bereich des Kinos, etwa aus der Buchverfilmung "Jesus liebt mich" und dem Spielfilm "Die Mühle und das Kreuz". Im ersten taucht ein klischeehafter alter Mann mit langem weißem Bart als Gott auf, der Mühe hat den Überblick über seine vielen geschaffenen Welten zu behalten. "Die Mühle und das Kreuz" beschäftigt sich mit dem Bild "Kreuztragung Christi" von Pieter Bruegel. Gott wird darin als Müller dargestellt, der das Mehl für das Brot des Lebens mahlt. Die Szenen wurden in kleinen Gruppen kontrovers diskutiert.
Den für viele Teilnehmer eindrucksvollsten Impuls des Tages gestaltete der Autor Hanns-Josef Ortheil. Dieser las aus zwei seiner Romane stark autobiographisch durchzogene Passagen mit den Erlebnisse eines kleinen Jungen in den 50-er Jahren in Köln: Bei den regelmäßigen Messbesuchen im Dom erlebt dieser seinen sonst stillen Vater ganz fremd, wie er inbrünstig und laut mitsingt. In den anschließenden Gesprächsrunden erzählten viele Teilnehmer, dass sie die anrührende Lesung Ortheils an ihre eigene Glaubensgeschichte erinnert habe.
Nach einer Mittagspause, in der sehr gut für das leibliche Wohl gesorgt wurde, gab es dann thematisch "schwere Kost". Der Augsburger Dogmatik-Professor Thomas Marschler, ein aus dem Erzbistum Köln stammender Priester, schaffte es auch im Nachmittags-Konzentrationstief die Frage nach Gott im beginnenden 21. Jahrhundert auf spannende Weise zu stellen. Er mahnte die Kirche sich nicht nur aus glorreicher Vergangenheit und Tradition zu rechtfertigen, sondern Antworten parat zu haben für Menschen, die im Hier und Jetzt die Frage nach Gott stellen.
Am Nachmittag ließen die Teilnehmer in kleinen Gesprächsgruppen das Gehörte und Gesehene Revue passieren. "Es war wohltuend, sich mal nicht um innerkirchliche Strukturfragen zu kümmern, sondern die Frage nach dem Wesentlichen zu stellen", fanden viele. Ich habe gespürt: "Gott findet mich und ist bereits in mir drin", sagte eine Teilnehmerin. Viel Lob gab es für die Vorbereitung und die Impulsauswahl des Tages. Einige äußerten auch den Wunsch das Konzept in die eigenen Gemeinden hineinzutragen.
Mit einem Gottesdienst bei Kerzenschein und Taizé-Gesängen endete das erste Glaubensforum. Der Erzbischof gab den Teilnehmern ein Zitat Edith Steins mit auf den Weg: "Wer die Wahrheit sucht, sucht Gott – ob es ihm bewusst ist oder nicht".
PDFs und Videos vom Glaubensforum:
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