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Lesejahr A | 20. Sonntag im Jahreskreis

20. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A

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Bibeltext: Mt 15, 21 - 28

Den Text der Einheitsübersetzung finden Sie hier. Bitte o.g. Bibelstelle angeben.

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In Leichter Sprache

Jesus macht ein kleines Mädchen in einem fremden Land gesund.
Einmal wollte Jesus allein sein.
Darum ging Jesus in ein fremdes Land.
Die meisten Leute in dem fremden Land wussten nicht, wer Jesus ist.
 
In dem fremden Land wohnte eine Frau.
Die Frau hatte eine kleine Tochter.
Die kleine Tochter war krank.
Die Frau ging zu Jesus.
Die Frau rief laut:

Ich weiß, dass du von Gott kommst.
Meine kleine Tochter ist krank.
Bitte, mach meine kleine Tochter wieder gesund.
 
Zuerst kümmerte sich Jesus nicht um die Frau.
Da schrie die Frau immer lauter.
Die Freunde sagten zu Jesus:

Bitte, mach die kleine Tochter gesund.
Die Frau schreit fürchterlich.
Die Frau nervt.
 
Jesus sagte:

Gott hat mich zu den armen und kranken Menschen in meinem
Land geschickt.
Ich mache die Kranken in meinem Land gesund.
Diese Frau gehört zu einem fremden Land.
Die Menschen in dem fremden Land muss ich nicht gesund
machen.
 
Die Frau sagte zu Jesus:

Bitte, hilf mir trotzdem.
Mach meine kleine Tochter gesund.
 
Jesus sagte:

Das ist falsch, wenn ich die Leute im fremden Land gesund mache.
Ich behandle die Leute im fremden Land anders als die Leute in
meinem Land.
Gott hat mich nur in mein Land geschickt.
 
Jesus sagte:

Das ist so ähnlich wie bei einer Familie mit einem Hund.
Der Hund wird anders behandelt als die Menschen.
Zum Beispiel:
Die Familie sitzt beim Essen am Tisch.
Der Hund sitzt auf dem Boden.
Die Familie bekommt gekochtes Essen.
Der Hund bekommt Hunde-Futter.
Die Frau sagte zu Jesus:

Ja, das stimmt.
Aber manchmal fällt etwas vom gekochten Essen auf den Boden.
Dann frisst der Hund auch etwas vom gekochten Essen.
Genauso wie die Menschen.
 
Jesus staunte über die Frau.
Jesus sagte:

Frau, du hast das sehr richtig gesagt.
Du glaubst wirklich, dass Gott dir helfen will.
Darum soll deine kleine Tochter gesund werden.
Sofort war die kleine Tochter von der Frau wieder gesund.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

Jesus macht Urlaub am Meer. Tyrus und Sidon sind Städte am Mittelmeer. Von Galiläa ist das etwas entfernt. Fast so, als wenn wir nach Holland ans Meer fahren. Die Menschen, die dort wohnen, leben und sprechen anders. Sie sind nicht wie wir. Auch heute ist es oft so, dass wir Menschen, die anders als wir sind, sprechen und leben, nur mit Vorsicht begegnen.

Jesus begegnet einer Frau aus dem Land, in dem er jetzt ist. Das Land heißt Kanaan. Die Menschen dort sind anders als die Menschen in Galiläa, wo Jesus herkommt.

Die Frau spricht Jesus an. Ihrer Tochter geht es nicht gut. Sie möchte, dass Jesus hilft. Eigentlich macht man das nicht – einen Fremden ansprechen. Und eigentlich hilft man Fremden auch nicht. Man weiß ja nicht, was die wirklich wollen.

Aber die Not der Frau ist groß. Sie hat schon von Jesus gehört. Und Jesus möchte etwas zeigen. Er möchte zeigen, dass es etwas gibt, was Fremde zu Freunden macht. Damit die Menschen, die bei ihm sind, das begreifen, weist er die Frau zuerst zurück: Sie ist eine Fremde – und Fremden hilft man nicht! Aber die Frau lässt nicht locker – Gott sei Dank! Sie läuft einfach hinterher und ruft und ruft.

Jesus sieht, dass die Frau ihm vertraut. Er ist für sie ein Fremder – aber das ist nicht wichtig. Sie glaubt an Jesus und vertraut ihn. Das sieht Jesus – und so werden aus Fremden Freunde. Jesus hilft der Frau.

Jesus zeigt uns: Unter denen, die an ihn glauben, gibt es keine Fremden mehr. Sie sind Freunde. Und Freunde helfen einander.

 

(Dr. Werner Kleine)

Für Erwachsene:

Da hätte aber Jesus beinahe mächtig an Sympathie bei uns eingebüßt! Die arme Frau so zu behandeln, bloß weil sie eine Ausländerin ist! Die Jünger müssen Jesus schließlich bitten, die Frau wenigstens deshalb zufriedenzustellen, weil sie so laut schreit. Was hat wohl diese Szene in der Bibel, also in der Frohen Botschaft, zu suchen?

Zum rechten Verständnis muss man wissen, wofür das Land Kanaan steht: für Unglaube, überkommene Fruchtbarkeitskulte, Götzendienst, vermutlich sogar Menschenopfer. Für die Botschaft vom bedingungslos liebenden Gott fehlte den Kanaanäern einfach das Verständnis. Deshalb konzentriert sich Jesus bei seiner Predigtreise ausschließlich auf das Volk der Juden.

Aber die Kanaanäerin ist hartnäckig und schlägt Jesus mit seinen eigenen Argumenten: Grenzenlose Liebe macht auch vor Staatsgrenzen oder anderen Religionen keinen Halt. Glauben im Sinne Jesu heißt, sich Gottes Liebe gerne gefallen zu lassen und selber aus dieser Liebe zu leben. Nationalität, Geschlecht oder andere Äußerlichkeiten sind dagegen völlig unwichtig. Jeder darf sich in Gottes Liebe unüberbietbar geborgen wissen. Wer das will, zu dem sagt Christus auch heute noch: „Dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!“

 

(Diakon Dr. Andreas Bell)

 


 

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