Lesejahr A | 30. Sonntag im Jahreskreis

30. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A

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Bibeltext: Mt 22, 34 - 40

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In Leichter Sprache

Jesus sagt, welches das wichtigste Gesetz bei Gott ist.
Einmal kam ein Mann zu Jesus.
Der Mann kannte alle Gesetze von Gott.
Der Mann wusste genau, was die Menschen tun sollen.
Und was die Menschen nicht tun sollen.
Der Mann war ein Lehrer für Gesetze von Gott.
 
Der Lehrer wollte Jesus prüfen.
Der Lehrer wollte prüfen, ob Jesus alle Gesetze von Gott kennt.
 
Der Lehrer fragte Jesus:

Jesus, welches Gesetz ist am wichtigsten?
 
Jesus sagte:

Das wichtigste Gesetz ist:

Du sollst Gott lieb haben.

 

  • Du sollst Gott lieb haben mit deinem ganzen Herzen.
  • Und mit deiner ganzen Seele.
  • Und mit allen deinen Gedanken.
     
    Jesus sagte:

Es gibt noch ein zweites wichtiges Gesetz.
 
Das zweite wichtige Gesetz heißt:
Du sollst die anderen Menschen lieb haben.
Du sollst die anderen Menschen genau so lieb haben,
wie du dich selber lieb hast.
 
Jesus sagte:

Diese zwei Gesetze sind die wichtigsten Gesetze.
Wenn du diese 2 Gesetze kennst, dann kennst du alle Gesetze.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

Die frommen Juden hatten 248 Gebote und 365 Verbote zu befolgen. Eine fast unmögliche Aufgabe. Deshalb wollen sie im Gespräch mit Jesus wissen, ob es wichtigere und unwichtigere Vorschriften gibt und welche der Gebote er für die Wichtigsten hält.

Jesus antwortet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Er erinnert damit an die 10 Weisungen (Gebote), die Mose auf dem Berg Horeb von Gott selbst empfangen hat. Die drei ersten Weisungen betreffen das Verhältnis Mensch zu Gott und die vierten bis zehnten den Umgang der Mensch untereinander. Wer dies im Herzen trägt, daran denkt und danach handelt, hat die Botschaft Gottes verstanden.

Jesus fasst dies in das sog. Doppelgebot von der Gottes- und Nächstenliebe und sagt: „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten“. Die Liebe zu den Menschen und Gott hat Jesus in seinem Leben durch sein Wort und seine Tat immer wieder gezeigt.

 

(Martin Bartsch)

Für Erwachsene:

Für uns heute ist die Antwort Jesu nichts Besonderes. Bei seinen damaligen Zuhörern, den Schriftgelehrten, war das etwas anderes. Sie waren Experten darin, die hunderte von Einzelvorschriften für den Alltag der Juden zu kennen und einzuhalten: Speisegebote, Reinheitsgebote, Rechtsfragen und vieles mehr, insgesamt 613 Ge- und Verbote. Die Ansammlung von Vorschriften wurde das „Gesetz“ genannt. Wer fromm sein wollte, musste das Gesetz lebenslänglich penibel einhalten.

Jesus räumt mit dieser Form der Frömmigkeit auf. Kein noch so gesetzestreues Verhalten kann uns die Gnade Gottes erkaufen. Bei Gott können wir Menschen uns nichts verdienen. Wenn Gott uns nicht schon im Voraus liebt, bleiben wir ewig verloren.

Warum verlangt Jesus aber, Gott zu lieben? Gott lieben heißt, ihm vertrauen, dass auf seine Liebe immer Verlass ist. Und das bedeutet, dass ich seine Botschaft gerne höre, gerne das Evangelium von Gottes grenzenloser Liebe höre, immer wieder, mit Herz, Seele und Gemüt höre, bedenke, empfinde. Und wenn ich diese Liebe mit der ganzen Person an mich heranlasse, dann drängt es mich ganz von allein, den Mitmenschen Gutes zu wollen.

Wer liebt, fragt nicht mehr nach der Gesetzesgrundlage und dem Strafmaß für den Fall des Verstoßes. Denn die Liebe will ja schon selber, dass es dem anderen gut geht. Da brauchen wir kein Gesetz mehr. Zumal Gesetze auch gnadenlos und unmenschlich werden können, wenn sie hartherzig angewendet werden. Es kommt auch im Rechtswesen auf die Haltung an. Da hat Jesus auch heute noch recht.

 

(Diakon Dr. Andreas Bell)

 


 

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