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Lesejahr B | 23. Sonntag im Jahreskreis

Kreuzweg zu Karfreitag - Teaserfoto
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23. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B

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Bibeltext: Mk 7, 31-37

Den Text der Einheitsübersetzung finden Sie hier. Bitte o.g. Bibelstelle angeben.

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In Leichter Sprache

Ein Mann kann wieder hören und sprechen 
Einmal brachten die Leute einen Mann zu Jesus.
Der Mann konnte nicht hören.
Der Mann war taub.
Der Mann konnte auch  nicht sprechen.
Der Mann war stumm.
Jesus sollte den Mann gesund machen.
 
Bei Jesus standen viele Leute.
Jesus wollte mit dem Mann allein sein.
Jesus ging mit dem Mann etwas weg.
Jesus legte seine  Finger in die Ohren von dem Mann.
Und Jesus berührte die Zunge von dem Mann.
Jesus sagte zu dem Mann:

Öffne dich.
 
Da gingen die Ohren von dem Mann auf.
Und die Zunge wurde gesund.
Der Mann konnte jetzt hören.
Und sprechen.
 
Die Menschen staunten.

Die Menschen sagten:

Jesus macht alles gut.
Jesus macht, dass die tauben Menschen hören können.
Und dass die stummen Menschen sprechen können.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

„Spucke heilt“, so sagt man. Wenn (kleine) Kinder sich wehgetan haben, dann hilft oft die Spucke der Mutter oder des Vaters. Besonders wirksam ist Spucke bei Mückenstichen, wenn es ganz schlimm juckt.

Jesus „berührte die Zunge des Mannes mit Speichel“, d.h. mit seiner Spucke, so heißt es im Evangelium. Vielleicht klingt es zunächst fremd oder sogar etwas Eckel erregend. Aber es ist gar nicht so fern unserer Erfahrung mit der heilenden Spucke der Mutter oder des Vaters bei ihren verletzten Kindern.

Die Spucke kommt von Innersten des Menschen und ist Zeichen der intimen Zuwendung – ähnlich wie beim Küssen. Wenn „einem die Spucke weg bleibt“, dann ist mit diesem Menschen nichts mehr los, er ist hilflos in diesem Augenblick. Die Geste Jesu ist also ein Zeichen der intimen und heilenden Zuwendung. Spucke bzw. Speichel als solcher galt in damaliger Zeit zudem auch als Heilmittel.

Jesus wird uns vom Evangelisten Markus als der angekündigte Retter beschrieben, der Menschen „heil macht“. Beim Taubstummen des Evangeliums befreit er die Zunge des Mannes, so dass er wieder sprechen kann, und öffnet ihm auch noch die Ohren, damit er wieder hören kann. Taub- und Stumm-Sein schließt aus der Gemeinschaft aus und macht Beziehung zu anderen Menschen sehr schwer und anstrengend, oft sogar unmöglich. Nun gehört dieser Mensch wieder dazu, bekommt mit, was andere reden und kann sich selbst anderen mitteilen.

Überlege einmal, wie du mit deinem Hören und Sprechen umgehst:

Was hörst du und wie hörst du zu?

Was überhörst du gerne?

Hörst du auf das Wort Gottes?

Welche Worte kommen aus deinem Mund? Helfen sie anderen oder verletzen sie?

 

(Martin Bartsch)

Für Erwachsene:

Manch einer, der die ersten Anzeichen der Schwerhörigkeit an sich bemerkt, seufzt tief und hadert damit, nicht mehr Jesus begegnen zu können, der das ungeliebte Hörgerät mit einem Finger überflüssig machen könnte. Das ist keine Frohe Botschaft. Andere verstehen das Evangelium im Sinne Jesu: als Frohe Botschaft.

Die Erzählung aus dem heutigen Evangelium, wenn wir es als Frohe Botschaft verstehen wollen, macht in Form eines Theaterstücks anschaulich, wie der Mensch glaubt. Später wird Paulus einmal schreiben, dass der Glaube vom Hören kommt, aber das ist schon die Pointe. Hier, beim Evangelisten Markus, wird es szenisch dargestellt: Ein Mann, namen- und gesichtslos und damit stellvertretend für alle Menschen, ist taub für die Predigt Jesu und deshalb auch stumm. Wer nichts hört, kann auch nichts weitersagen.

Erst der intime Kontakt mit dem Gottessohn ändert die Situation. Die liebevolle Geste und der Blick zum Himmel zeigt, worum es im Glauben geht: die grenzenlose Liebe des himmlischen Vaters so in Anspruch zu nehmen, dass auch andere Menschen etwas davon haben. Und wenn der Mensch dann die Ohren öffnet für das Wort Gottes, dann wird er gerne auch den Mund öffnen und dieses Wort weitersagen. Er wird nicht mehr irgendetwas Gelehrtes sagen wollen, sondern einzig die Wahrheit, die unser ganzes Leben umfasst und gegen die nicht einmal der Tod ankommt. Das meint „richtig reden“: die letztgültige Wahrheit über diese Welt sagen.

Der „Effata-Ritus“ wird übrigens noch heute bei der Taufe vorgenommen. Das Ergebnis ist mit etwas Glück das gleiche. Der Täufling soll lernen, Gottes Wort von bloß frommen Worten zu unterscheiden und dann später ein herzliches Ja dazu zu sagen. Richtig reden also. Und so werden bis auf den heutigen Tag die Tauben hörend und die Stummen redend.

 

(Diakon Dr. Andreas Bell)

 


 

Mehr Infos für Mütter, Väter und Kinder unter www.ehe-familie.info
Infos, Online-Spiele, Bastelanregungen und mehr zu Festen im Jahreskreis unter www.familien234.de