Lesejahr B | 27. Sonntag im Jahreskreis

27. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B

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Bibeltext: Mk 10, 2-16

Den Text der Einheitsübersetzung finden Sie hier. Bitte o.g. Bibelstelle angeben.

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In Leichter Sprache

Jesus spricht über Eheleute und über Kinder
 
Einmal kamen Männer zu Jesus.
Die Männer hatten die Bibel studiert.
Die Männer dachten:
Wir kennen die Bibel besser als Jesus.
Die Männer stellten Jesus schwere Fragen.
Damit Jesus eine falsche Antwort gibt.
 
Die Männer fragten Jesus:

Ein Mann und eine Frau sind verheiratet.
Der Mann und die Frau bekommen Streit.
Darf der Mann sich von der Frau scheiden lassen?
Oder darf die Frau sich von dem Mann scheiden lassen?
 
Jesus sagte:

Manchmal haben die Leute ein hartes Herz.
Weil die Leute zu wenig Liebe haben.
Der Mann hat zu wenig Liebe.
Und die Frau hat zu wenig Liebe.
Dann wollen sich der Mann und die Frau scheiden lassen.
Aber in Wirklichkeit braucht das nicht sein.
In Wirklichkeit hat Gott den Männern und Frauen ein großes Herz gegeben.
 

Damit die Männer und Frauen sich immer lieben können.
Gott wollte, dass der Mann und die Frau zusammen bleiben.
Der Mann soll bei der Frau bleiben.
Und die Frau soll bei dem Mann bleiben.
Und beide sollen füreinander sorgen
 
Viele Leute kamen zu Jesus.
Die Leute brachten ihre Kinder mit.
Jesus sollte den Kindern Gutes tun.
Jesus sollte seine Hände auf den Kopf von den Kindern legen.
Und die Kinder segnen.
 
Die Jünger waren von den Leuten  genervt.
Die Jünger meckerten die Leute an.
Und schickten die Leute mit den Kindern weg.
 
Jesus merkte das.
Jesus wurde ärgerlich.
Jesus sagte:

Alle Kinder dürfen zu mir kommen.
Die Kinder habe ich besonders lieb.
Kinder wollen gerne alles von Gott wissen.
Die Kinder freuen sich über alles, was Gott schenkt.
Ihr Erwachsenen sollt euch genauso über Gott freuen wie die Kinder.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

Jesus segnet die Kinder. Segnen heißt, die guten Wünsche füreinander in Gottes Hand legen. Besser können sie nirgendwo aufgehoben sein, als bei Gott. Gott ist die Liebe. Und er liebt besonders die Kinder.

Jesus wird sogar zornig, als einige seiner Jünger die Kinder abweisen wollen. „Das ist nichts für Kinder.“, sagen sie vielleicht. Aber Gott ist für jeden da! Für die Kinder, für die Erwachsenen, für alle!

Kinder gehören auf jeden Fall zu Gott, sagt Jesus sogar. Alle Menschen, die wie Kinder sind auch. Damit meint er nicht die, die kindisch sind. Aber die, die neugierig sind, wissbegierig, voll Freude an der Welt und an den Menschen, die wissen, das wir einander zum Leben brauchen. Ganz wichtig ist dabei, einander Gutes zu wünschen und Gutes zu tun.

 

(Georg Kalkum)

Für Erwachsene:

Das Evangelium von der Ehescheidung gehört angesichts des Themas bestimmt nicht zu den beliebtesten. Zumal die Worte Jesu nicht von Güte und Verständnis geprägt zu sein scheinen. Ist denn jetzt aus der Frohbotschaft doch eine Drohbotschaft geworden?

Bei näherem Hinsehen geht es eigentlich um eine andere Frage, nämlich die nach dem Verhältnis von Gesetz und Gewissen. Denn nach jüdischem Gesetz war die Scheidung unter formalen Voraussetzungen möglich; aber dass es überhaupt diese Regeln gab, lag an der Unwilligkeit der Männer, dauerhaft in einer Ehe zu leben. Das meint Jesus, wenn er von der Hartherzigkeit der Fragesteller spricht. Kurz gesagt: Ohne deren Charakterschwäche bräuchte es gar kein Gesetz.

Jesus hält die Lebensgestaltung aus dem Glauben dagegen. Denn der Mensch, so seine Erinnerung, ist als Mann und Frau geschaffen, also als Beziehung, genauso genommen als Liebesbeziehung. Das Wesen des Menschen ist Liebe, und danach strebt der Mensch so sehr, dass er sich ganz und gar dem anderen hingibt – mit Haut und Haar.

Hartherzigkeit erlaubt keine Hingabe. Sie sucht nur den eigenen Vorteil und neigt zur feigen Flucht. Der Glaube im Sinne Jesu jedoch besteht in der Gewissheit, dass uns nichts und niemand von der grenzenlosen Liebe Gottes trennen kann. All unsere Angst erkennen wir als entmachtet und wollen lieber dem Gewissen folgen und tun, was recht ist. Der Mensch ist erst da richtig Mensch, wenn er zur Liebe befreit wird. Mann oder Frau, für Gott kein Unterschied, wollen ja ihre Angst vor der liebevollen Bindung überwinden. Aber das geht nur aus dem Glauben heraus. Denn der von Gott treu und fest Geliebte wird frei für das Gute, auch das Gute für seinen Partner. Was immer das sein mag. Das Herz wird schon sprechen, wenn es aus seiner Härte befreit ist.

 

(Dr. Diakon Andreas Bell)

 


 

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