Lesejahr B | Pfingsten
Pfingsten - Lesejahr B
Bibeltext: Joh 20, 19-23
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In Leichter Sprache
Jesus haucht seine Freunde an,
damit seine Freunde die Kraft von Gott bekommen.
Jesus war von den Toten auferstanden.
Aber die Freunde hatten Jesus noch nicht gesehen.
Die Freunde konnten nicht glauben, dass Jesus lebt.
8 Tage nach Ostern waren alle Freunde von Jesus zusammen.
Nur einer fehlte.
Das war Thomas.
Thomas war nicht da.
Die anderen Freunde hatten immer noch Angst.
Weil die Menschen Jesus getötet hatten.
Die Freunde schlossen alle Türen ab.
Plötzlich kam Jesus.
Jesus stellte sich mitten unter die Freunde.
Jesus sagte zu den Freunden:
Friede soll mit euch sein.
Dann zeigte Jesus den Freunden seine Hände.
Und Jesus zeigte seine Herz·seite.
Die Freunde konnten die Verletzungen von der Kreuzigung sehen.
Da freuten sich die Freunde.
Weil es wirklich Jesus war.
Jesus sagte noch einmal:
Friede soll mit euch sein.
Gott hat mich zu den Menschen geschickt.
Damit ich den Menschen von Gott erzähle.
Jetzt schicke ich euch genauso zu den Menschen.
Wie das Gott bei mir gemacht hat.
Jesus hauchte seine Freunde an.
Dazu sagte Jesus:
Das ist der Atem von Gott.
Das ist die Kraft von Gott.
Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist.
Ihr bekommt den Heiligen Geist.
Mit dieser Kraft könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben.
Bringt Frieden zu den Menschen.
© evangelium-in-leichter-sprache.de
Für Kinder:
Heute ist Pfingsten. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist kein Gespenst. Auf lateinisch heißt er „spiritus sanctus“. Das heißt eigentlich „Heiliger Hauch“ oder „Heiliger Atem“.
„Sprit“ hört sich so ähnlich an. Damit fahren unsere Autos. Benzin wird auch Sprit genannt.
So ist das auch mit dem Heiligen Geist. Ohne diesen „Heiligen Atem“ können wir gar nicht leben. Deshalb steht auch in der Bibel, dass Gott dem ersten Menschen den Atem einhauchte. Ihr könnt diesen Atem selbst spüren. Wir müssen atmen, um zu leben. Dabei atmen wir eigentlich ganz von selbst. Oder ist es vielleicht doch Gott, der in uns atmet? Es ist jedenfalls ganz schön anstrengend, die Luft anzuhalten!
An Pfingsten haucht Jesus seine Jünger an. Er haucht ihnen neues Leben ein. Und dabei kommt er ihnen ganz schön nahe. Probiert es selbst aus: Um jemanden anzuhauchen oder anzupusten muss man ganz nahe bei ihm stehen. So erzählt uns jeder Atemzug, dass Jesus uns ganz nahe ist. Er bläst seinen Atem in uns hinein. Wenn wir atmen, können wir seinen Heiligen Geist spüren.
(Dr. Werner Kleine, PR)
Für Erwachsene:
Im Johannesevangelium geht es mal wieder um Theologie, nicht um Historie. Mit anderen Worten also um Glaubensaussagen und nicht um vordergründig reale Geschehnisse. Real sind sie allerdings schon, denn sie beschreiben, was mit den ersten Gläubigen ganz real geschehen ist. Als Christus während einer Eucharistiefeier unter den Jüngern ist, verleiht er den Heiligen Geist. Was ist damit gemeint?
Johannes hebt mit seinem Evangelium auf die Sündenvergebung ab. Die Jünger werden befähigt zur Sündenvergebung. Heißt das, dass sie eine besondere Vollmacht erhalten? Beim Lesen des gesamten Evangeliums wird deutlich, dass ihnen nicht eine rätselhafte Macht, sondern ein besonderer Auftrag verliehen wird. Sündenvergebung heißt, dass Gott den Menschen in seiner grenzenlosen Liebe die Sünden nicht nachträgt und dass er seine Liebe nicht nach dem Verhalten der Menschen bemisst sondern nach seiner eigenen Unendlichkeit in der Liebe. Die Sünden zu vergeben bedeutet, keine Rache zu nehmen, keine Genugtuung zu fordern, sondern über die Verfehlungen hinweg auf den ganzen Menschen zu sehen.
Aber das ist so völlig neu, so unlogisch und fremd. Es spottet aller Klugheit und Vorsicht. Das Evangelium verstößt gegen Vertrautes, wenn es aufdeckt, dass wir Gott gegenüber auf unbedingte und voraussetzungslose Liebe vertrauen dürfen. Aber von alleine fällt uns das niemals auf.
Wenn es die Jünger nicht verkünden, dann tut es niemand. Sie sind in der Pflicht.
Oder präzise zu Ende gedacht: Wenn wir, die modernen Jünger Christi, nicht der Welt aufdecken, dass Gottes Liebe sich nicht nach unserem Verhalten bemisst, sondern nach ihm selbst, dem Unbedingten, Unendlichen, dann tut es niemand. Wem wir das Evangelium sagen, der erfährt davon. Sonst keiner.
Es scheint, als warte da jemand auf uns.
(Diakon Dr. Andreas Bell)
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