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Lesejahr C | 14. Sonntag im Jahreskreis

Kreuzweg zu Karfreitag - Teaserfoto
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14. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr C

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Bibeltext: Lk 10, 1-12.17-20

Den Text der Einheitsübersetzung finden Sie hier. Bitte o.g. Bibelstelle angeben.

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In Leichter Sprache

Jesus braucht viele Menschen, die von Gott erzählen
Jesus wollte in allen Städten auf der Welt von Gott erzählen. 
Aber Jesus konnte das Erzählen alleine nicht schaffen.
Jesus hatte 12 beste Freunde.
Das sind die 12 Jünger.
Die 12 Jünger sollten Jesus beim Erzählen helfen.
Aber die 12 Jünger waren auch zu wenig.
Darum wählte Jesus noch 72 andere Männer und Frauen aus. 
Die 72 Männer und Frauen sollten auch Jünger sein.
Und in die Städte gehen.
Und von Gott erzählen.
Immer 2 Jünger sollten zusammen in eine Stadt gehen.
Jesus wollte später nachkommen.
 
Jesus sagte zu den Jüngern:

Alle Menschen sollen von Gott hören.
Aber ihr seid zu wenig Leute, die von Gott erzählen.
Betet zu Gott.
Gott soll sorgen, dass ihr genug Jünger seid.
Damit genug Jünger von Gott erzählen.
Dann sagte Jesus:

Von Gott erzählen ist schwer.
Weil viele Leute gemein zu euch sind.
Die Leute wollen nicht, dass ihr von Gott erzählt.
 
Jesus sagte:

Wenn ihr losgeht zum Erzählen, dann macht das so:
Nehmt kein Geld mit.
Und keinen großen Koffer.
Zieht keine kostbaren Sachen an.
Trödelt unterwegs nicht herum.
 
Wenn ihr in ein Haus kommt, dann sagt:
Friede in diesem Haus.
Die guten  Menschen freuen sich darüber.
Bei den guten Menschen könnt ihr im Haus bleiben.
Und dort übernachten.
Und essen.
 
Anschließend sollt ihr in der Stadt von Gott im Himmel erzählen.
Und  alle Kranken in der Stadt gesund machen.
Das ist eure Aufgabe.
 
Aber vielleicht wollen die Leute in einer Stadt nichts von Gott hören. 
Dann geht weg.
Sagt den Leuten:
Die Welt von Gott  kommt trotzdem.
Gott gibt es wirklich.
 
Die 72 Jünger machten alles so, wie Jesus es gesagt hatte.
Nach einiger Zeit kamen die 72 Jünger zu Jesus zurück.
Die 72 Jünger waren ganz aufgeregt.
Sie freuten sich.
Sie sagten zu Jesus:

Es hat alles sehr gut geklappt.
Sogar die bösen Menschen haben auf uns gehört. 
 
Jesus sagte:

Ja, das ist toll.
Ihr könnt Wunder tun.
Ihr seid tapfer, wenn gefährliche Dinge geschehen.
Euch passiert nichts.
Aber das ist alles nicht wichtig.
Wichtig ist, dass ihr alle für immer bei Gott seid.
Darüber könnt ihr euch freuen.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

Bald sind Sommerferien, mit Freizeit, Ausflügen und vielleicht sogar einer Urlaubsreise. Mama oder Papa sagen dir dann sicher, was du so mitnehmen sollst: Picknick, Regenzeug oder Ersatzwäsche, etwas zum Spielen, ein wenig Taschengeld…

Die Bibelgeschichte, die am heutigen Sonntag in den katholischen Gottesdiensten vorgelesen wird, erzählt auch von Reisevorbereitungen. Jesus schickt 72 seiner Freundinnen und Freunde auf Reisen. Aber die Tipps für die Reisevorbereitungen, die Jesus ihnen gibt, klingen so ganz anders als das, was Papa oder Mama empfehlen: keinen Geldbeutel mitnehmen, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Und das Reiseziel scheint dann auch noch ausgesprochen gefährlich zu sein: „Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe!“

Trotzdem ist nicht verrückt oder leichtsinnig, was Jesus sagt. Vielmehr ist es eine Art ‚Geheimsprache’, die seine Freunde gut verstanden haben:

  • Die Zahl 72 steht für die damals bekannten Völker = das, was die Freunde weitersagen sollen, gilt also für alle Menschen, nicht nur für einen ausgewählten Kreis.
  • Zu zweit werden sie ausgesandt = die Freunde erinnern sich an ein anderes Wort Jesu. „Wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ Sie sind also nicht allein!
  • Sie sollen keinen Geldbeutel, keine Vorratstasche mitnehmen = sie sollen auf die Gastfreundschaft der Menschen und den Schutz Gottes vertrauen.

Die Botschaft, die sie mitbringen, ist wirklich eine frohe! Das Reich Gottes ist nahe: Liebe, Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen! Das soll deutlich werden, wenn sie im Namen Jesu Kranke heilen.

Und heute? Friede und Gerechtigkeit für alle gibt es immer noch nicht. Aber wir begegnen Menschen vieler Völkern, nicht nur auf Urlaubsreisen, sondern auch im eigenen Land. Wir können uns aufmachen, sie kennen näher zu lernen und mit ihnen zusammen versuchen, das Gottesreich mit Frieden, Gerechtigkeit und Liebe ein Stückchen mehr zu verwirklichen. Da, wo wir sind. Ob auf Reisen oder Zuhause, ist eigentlich egal, denn Gott ist überall da!

 

(Efi Goebel)

Für Erwachsene:

Zu Beginn klingt das heutige Evangelium nicht gerade motivierend. Wie Schafe unter Wölfe lassen sich doch eigentlich nur Verrückte schicken. Die Pointe wird erst mit Blick auf das Ende der Geschichte deutlich, die sich zu einer unerwarteten Erfolgsgeschichte entwickelt. Voller Freude kommen die Verkünder des Evangeliums zurück. Was ist denn da passiert?

Die Aufforderung Jesu verdeutlicht eine theologische Notwendigkeit: Das Evangelium von Gottes unbedingter Liebe zu jedem Menschen verträgt keine Kompromisse. Wer auch nur eine Winzigkeit davon zurücknimmt, etwa aus Gefälligkeit oder um nicht anzuecken, verkehrt die Frohe Botschaft in ihr Gegenteil. Wenn Gottes Liebe weniger als bedingungslos ist, bedeutet das, dass sie doch vom Wohl- oder Fehlverhalten der Menschen abhängt und damit prinzipiell unzuverlässig ist. Aus Gott wird ein abwartender, strafender oder belohnender Götze.

Auf diese wahre, grenzenlose Liebe sollen die Jünger vertrauen, mehr noch, sie sollen sich so davon erfüllen lassen, dass sie nur einen Wunsch kennen, nämlich möglichst vielen anderen Menschen diese unausdenkbare Liebe aufzudecken.

Diese Kompromisslosigkeit mag all die Menschen erschrecken, die das Evangelium gar nicht kennen und sich vor dieser Klarheit fürchten. Doch die Jünger haben Erfolg. Die Botschaft wird gehört und die falschen Götter aus dem Himmel entfernt. Der Teufel wird herausgeworfen. Der Teufel, griechisch Diabolus, bedeutet auf Deutsch der Umherwerfer, also jemand, der die Frohe Botschaft verfälscht, in dem er sie beispielsweise zu einem moralischen Zwangssystem umdeutet. Für solche Durcheinanderwerfer ist kein Platz mehr im Reich Gottes.

Fast rührend erscheint da, wie Jesus zum Schluss die Jünger vor Erfolgstrunkenheit warnt. Statt in Aktionismus zu verfallen, sollen sie sich zuerst auf die Botschaft selbst besinnen: dass jeder Mensch, erfolgreich oder nicht, in Gottes Hand unverlierbar gehalten wird. Das ist noch heute der Auftrag für die ganze Kirche, vom Papst bis zu den einzelnen Gläubigen: Das Allerwichtigste ist die unüberbietbare Liebe. Alles andere muss daraus erwachsen. Mit Erfolgsgarantie.

 

(Diakon Dr. Andreas Bell)

 


 

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