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Lesejahr C | 26. Sonntag im Jahreskreis

Kreuzweg zu Karfreitag - Teaserfoto
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26. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr C

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Bibeltext: Lk 16, 19-31

Den Text der Einheitsübersetzung finden Sie hier. Bitte o.g. Bibelstelle angeben.

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In Leichter Sprache

Jesus erzählt die Geschichte von einem armen Mann und von einem reichen Mann.
Einmal erzählte Jesus die Geschichte von einem armen Mann und von einem reichen Mann.
Jesus wollte mit der Geschichte erklären:
Die reichen Leute sollen sich um die armen Leute kümmern.  
Das Kümmern ist für die armen Leute  wichtig.
Die armen Leute sind die besonderen Freunde von Gott.
Und das Kümmern  ist für die reichen Leute wichtig.
Damit die reichen Leute  auch zu den Freunden von  Gott gehören.
 
Die Geschichte von Jesus  ging so.
 
Es war einmal ein reicher Mann.
Der reiche Mann hatte herrliche Kleider.
Und jeden Tag das allerbeste Essen.
Und ein großes, gemütliches Haus.
 
In der gleichen Zeit lebte ein armer Mann.
Der arme Mann hieß Lazarus.
Lazarus hatte nichts zu essen.
Und nichts Warmes zum Anziehen.
Und kein Haus zum Wohnen.
Außerdem war Lazarus  krank.
 
Lazarus saß den ganzen Tag  draußen vor  dem Haus von dem reichen Mann.
Lazarus dachte, dass der reiche Mann ihm etwas zu essen gibt.
Aber das tat der reiche Mann nie.
Nur manchmal kamen  einige Hunde.
Und schnüffelten an Lazarus.
 
Eines Tages starb Lazarus.
Lazarus kam in den Himmel zu Gott.
Und zu den Freunden  von Gott.
 
Dann starb auch der reiche Mann.
Der reiche Mann kam in die Unter-Welt.
In der Unter-Welt sind die Menschen, die mit Gott nichts zu tun haben wollen.
Und die mit den Freunden von Gott nichts zu tun haben wollen.
Und die sich nie um andere Leute kümmern wollen.
 
In der Unter-Welt ging es dem reichen Mann schlecht.
Der reiche Mann hatte Schmerzen.
Und Hunger.
Und Durst.
Und fühlte sich ganz alleine.
 
Der reiche Mann konnte Lazarus bei Gott im Himmel sehen.
Der reiche Mann merkte, dass Lazarus bei Gott im Himmel glücklich war.
Und dass Lazarus jetzt ganz gesund war.
Und dass Lazarus genug zu essen hatte.
Und zu trinken.
Und zum Anziehen.
Und dass Lazarus viele gute Freunde bei Gott im Himmel hatte.
Einer von den Freunden hieß Abraham.
 
Der reiche Mann rief laut:

Abraham.
Du sollst Lazarus zu mir schicken.
Lazarus soll mir frisches Wasser zu trinken geben.
Hier in der Unter-Welt ist es ganz schrecklich.
 
Abraham sagte zu dem reichen Mann:

Nein. Das geht nicht.
Lazarus kann nicht zu dir kommen.
Weil kein Mensch von Gott im Himmel  zu euch in die Unter-Welt kommen kann.
Dafür gibt es keinen Weg.
 
Außerdem denk mal nach:
Lazarus hat das ganze Leben lang vor deinem Haus gesessen.
Lazarus war krank.
Und hatte Hunger.
Und Durst.
Und nichts zum Anziehen.
Und kein Haus.
Aber du hast Lazarus nie geholfen.
 
Der reiche Mann sagte zu Abraham:

Ja, das stimmt.
Aber dann soll Lazarus wenigstens zu meiner Familie gehen.
Lazarus soll meiner Familie sagen:
Ihr sollt den Armen helfen.
Damit ihr zu Gott in den Himmel kommt.
Bei Gott im Himmel ist es schön.
In der Unter-Welt ist es schrecklich.
 
Abraham sagte zu dem reichen Mann:

Nein. Lazarus geht nicht zu deiner Familie.
Deine Familie weiß, dass ihr den armen Leuten helfen sollt.
Weil alles in der Bibel steht.
Aber deine Familie lacht über die Bibel.
Und über alles, was in der Bibel steht.
Und über Gott.
Wenn Lazarus zu deiner Familie geht,
dann lacht deine Familie nur  über Lazarus.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

Du hast das sicher schon einmal erlebt: Ein anderes Kind hat etwas bekommen, und für Dich war nichts da. Oder ein anderes Kind ist gelobt worden, und Dir hat niemand etwas Gutes gesagt, obwohl das, was Du getan hast auch gut war – und vielleicht sogar besser. Richtig ungerecht war das!

Oft hört man, das bei Gott alles anders ist. Bei Gott zählen alle Menschen gleich – egal was oder wer jemand ist. Das stimmt! Gott ist gerecht!

Aber gerade weil Gott gerecht ist, kümmert er sich um die besonders, die arm sind. Gott hat nichts gegen Menschen, die reich sind, oder die etwas besitzen, was andere nicht haben. Aber wer nur alles für sich behalten will, obwohl andere kaum etwas zum Leben haben, hat ja schon alles gehabt. Was soll Gott ihm noch geben?

Das muss auch der reiche Mann erfahren, von dem wir heute gehört haben. Schlimm ist nicht, dass er reich war. Schlimm war, dass er dem armen Lazarus nichts gegönnt hat; nicht einmal das, was von seinem Tisch heruntergefallen ist. Wer so handelt, braucht auch von Gott nichts zu erwarten.

Du kannst das auch an einem kleinen Experiment sehen. Nimm einmal zwei Kerzen und zünde sie an (natürlich nur mit Deinen Eltern zusammen!). Schau einmal, was geschieht, wenn diese Kerze ihr Licht nur für sich behalten möchte, indem ihr ein Gefäß über die Kerze stülpt. Wie Du siehst, verliert die Kerze ihr Licht.

Nimm nun die zweite Kerze, die noch brennt, und führe sie zu der anderen Kerze. Halte sie nahe zusammen und sieh, was passiert. Siehst Du, wie die Flamme größer und heller wird. Jetzt brennen beide Kerzen. Keine hat etwas verloren – beide haben gewonnen.

Gott ist gerecht. Wir sollten es auch sein!

 

(Dr. Werner Kleine)

Für Erwachsene:

Muss man sich jetzt Sorgen machen, wenn man satt und gut gekleidet ist? Ist das ewige Seelenheil damit schon verwirkt? Oder bleibt noch Hoffnung?

Das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus muss als Gleichnis verstanden werden, also als bildhafte Darstellung eines theologischen Sachverhalts. Denn „Lazarus“ heißt auf Deutsch „Gott hilft“. Es geht also um zwei Lebensmodelle: Auf der einen Seite die Absicherung durch rücksichtslose Anhäufung irdischer Güter. Ein Reicher war zur Zeit Jesu nur reich, wenn er andere ausbeutete und sich seiner sozialen Verpflichtung entzog. Auf der anderen Seite steht der Arme, der das Heil nur von Gott erwartet und nicht von sich selbst.

Im Tod erreichen beide Menschen den Punkt, an dem alles Geschehene endgültig wird und nichts mehr zu korrigieren ist. Der Reiche hat nichts, was ihn mit Gott verbindet. Lazarus aber sieht nun von Angesicht zu Angesicht, was er zu Lebzeiten geglaubt hat: die geschenkte, unüberbietbare Gemeinschaft mit Gott. Und dieses Schauen tröstet, denn nun sieht der Verstorbene auch sein ganzes Leben im rechten Licht. Nicht länger geben gute Kleidung und sinnliche Genüsse den Maßstab für die Bewertung seines Lebens an, sondern die Tatsache, Kind Gottes zu sein, unendlich geborgen in der Liebe des himmlischen Vaters.

Für uns als Hörer des Evangeliums liegt der Nutzen in der Anregung, das Leben aus der Perspektive der Verstorbenen anzuschauen. Die große Frage ist dann: Haben wir uns die bedingungslos geschenkte Liebe Gottes tatsächlich gefallen lassen? Haben wir sie gerne in Anspruch genommen? Oder haben wir aus der Angst um uns gelebt, so als wären wir nicht die Geliebten?

Der Blick zurück relativiert das Gesehene, macht das Wichtigtuerische klein und das Kostbare groß. Unser Leben ist nur dann gelungen, wenn wir es vom Schoß des himmlischen Vaters aus als gelungen erkennen.

 

(Diakon Dr. Andreas Bell)

 


 

Mehr Infos für Mütter, Väter und Kinder unter www.ehe-familie.info
Infos, Online-Spiele, Bastelanregungen und mehr zu Festen im Jahreskreis unter www.familien234.de